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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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denselben Einheitslook trugen: pastellfarbene Poloshirts, Kakiröcke oder -shorts, einen Haarreif in den blond gesträhnten Haaren und Kate-Spade-Taschen in den Armbeugen. Sie sahen aus wie eine zum Leben erwachte Modefotografie im Hilfiger-Style. Warum war ihr das bis jetzt nur nie aufgefallen? Als sie jedoch an sich hinunterblickte, stellte sie fest, dass sie unbewusst genau die gleiche inoffizielle Hawthorne-Academy-Uniform anhatte.
    Â»Darf ich vorstellen - das ist meine Cousine Cordelia LeClaire. Sie ist erst vor ein paar Wochen aus Kalifornien hergezogen«, sagte Maddie zu ihren Freundinnen. Keine von ihnen lächelte. »Cordelia, das sind Kate Endicott, Hannah Sanders, Darcy Willett und Bridget Monroe.«
    Â»Du bist also die berüchtigte Cordelia. Wir haben uns
schon gefragt, ob unsere kleine Maddie vielleicht entführt worden ist. Du warst ja wie vom Erdboden verschluckt, Maddie«, sagte Kate spitz. »Wir hätten dich im Feldhockey-Camp echt gut gebrauchen können. Die meisten dieser fetten Kühe sind schon während des Trainings vor Erschöpfung in Ohnmacht gefallen.«
    Dann wandte Kate sich an Cordelia. »Du kommst also aus Kalifornien, ja?«, fragte sie spöttisch. »Bist du vielleicht Schauspielerin oder so was?« Die drei anderen Mädchen kicherten.
    Â»Da muss ich dich leider enttäuschen«, antwortete Cordelia lächelnd. Kates Bemerkung schien einfach an ihr abzuperlen.
    Â»Niedliches Kleid«, sagte Bridget in einem Ton, der nicht erkennen ließ, ob es ein Kompliment oder eine Beleidigung sein sollte. Maddie trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Diese erste Begegnung ließ sich noch schwieriger an, als sie befürchtet hatte.
    Â»Danke«, erwiderte Cordelia zögernd. »Ich hab es auf einem Markt in Frankreich gekauft.«
    Â»Auf einem Floh markt?«, fragte Kate, woraufhin die anderen drei wieder in Kichern ausbrachen.
    Maddie spürte, wie sie rot wurde. Warum waren sie bloß so unhöflich? Cordelia wirkte dagegen immer noch völlig gelassen, was die vier allerdings nur noch mehr anzustacheln schien.
    Â»Los, komm, du musst dich noch für die Kurse einschreiben.« Maddie legte beschützend eine Hand auf Cordelias Arm und zog sie von den anderen weg, bevor sie noch irgendetwas sagen konnten.
    Â»War echt nett, dich kennengelernt zu haben, Cordelia«, rief Kate ihnen hinterher.
    Cordelia schüttelte Maddies Arm ab und drehte sich noch einmal zu den Mädchen um. »Das Vergnügen ist ganz meinerseits.
Ich kann nur hoffen, dass alle hier so freundlich sind wie ihr.« Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte mit hoch erhobenem Kopf die Stufen zum Sekretariat hinauf. Maddie eilte vom unterdrückten Gelächter der vier Mädchen begleitet, hinter ihr her.
    Â»Nette Freundinnen, die du da hast«, sagte Cordelia mit ironischem Unterton. »Und so liebenswürdig.«
    Â»Ich weiß ehrlich nicht, was gerade in sie gefahren ist«, entschuldigte Maddie sich, obwohl sie über den kühlen Empfang, den ihre Freundinnen Cordelia bereitet hatten, nicht wirklich überrascht war.
    Â»Vielleicht verstehst du es nur deswegen nicht, weil du eine von ihnen bist«, zischte Cordelia und rauschte wütend ins Sekretariat.
    Traurig starrte Maddie auf die schwere Eichentür, die hinter Cordelia ins Schloss knallte. Das zarte Band der Freundschaft, das sie in den letzten Wochen geknüpft hatten, erlebte seine erste Zerreißprobe.

    Â»Was findest du bloß an dieser Hippiebraut?«, stichelte Kate, als sie nach Unterrichtsschluss auf Maddie zuschlenderte, die vor ihrem Spind stand.
    Maddie wirbelte herum und starrte wütend in Kates makelloses, herzförmiges Gesicht. Mit ihrer hübschen kleinen Nase und den von zarten Sommersprossen gesprenkelten Wangen war sie das perfekte »All-American girl«. Ihre wie immer seidig glänzenden Haare fielen ihr glatt über die Schultern und auf ihrem Gesicht lag wie stets ein Ausdruck arroganter Überheblichkeit.
    Â»Ich fass es einfach nicht, dass ihr heute Morgen so unhöflich wart«, entgegnete Maddie aufgebracht.

    Â»Und ich fass es nicht, dass du uns wegen dieser … dieser Eso-Tante fast den ganzen Sommer lang links liegen gelassen hast!« Kate stieß ein abfälliges Lachen aus, und Bridget, Hannah und Darcy, die zwischenzeitlich hinter Kate aufgetaucht waren, nickten zustimmend. »Hey, schon vergessen?

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