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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Einzelnen, der etwas mit dieser Nacht zu tun gehabt hatte - Kate und die Sisters of Misery, Reed, Trevor, selbst Finn -, in die Mangel zu nehmen. Und sosehr sie sich auch davor fürchtete - sie wusste, mit wem sie anfangen musste: Kate Endicott.

    Cordelia hatte Kate und die Sisters of Misery einmal als Hydra bezeichnet - ein schlangenartiges, neunköpfiges Seeungeheuer aus der griechischen Mythologie. Sie war nach einer Geschichtsstunde über griechische Sagen auf diesen Vergleich gekommen. Maddie erinnerte sich, dass ihr Lehrer ihnen beschrieben hatte, wie Herkules versuchte, die Bestie zu töten, indem er ihre Köpfe abschlug. Aber jedes Mal wenn einer abgeschlagen war, wuchsen an seiner Stelle zwei neue nach. Irgendwann erkannte Herkules schließlich, dass er den in der Mitte sitzenden, unsterblichen Kopf des Ungeheuers abtrennen musste. Nachdem er das getan hatte, tauchte er seine Pfeile in das aus dem Rumpf der Bestie strömende Gift und tötete damit auch die anderen Köpfe. Maddie wusste, wenn sie Kate zu Fall brachte, würden auch die restlichen Schwestern eine nach der anderen zusammenbrechen wie ein Kartenhaus unter einem leichten Windstoß.

    Elmwood Lane 9. Das Haus der Endicotts lag auf einem grünen Abhang, der bis zur Küste hinunterführte. Als Maddie in die bekieste Einfahrt fuhr, knirschten die feinen weißen Steinchen unter den Reifen. Sie musste kurz grinsen, als sie daran dachte, dass Kate sich immer aufführte, als wäre sie die wirkliche Herrin dieses Anwesens und der Rest ihrer Familie lediglich Mieter.
    Nachdem sie mehrmals den Türklopfer an der riesigen Eingangstür betätigt hatte, musste sie schließlich einsehen, dass niemand zu Hause war. Sie wollte gerade wieder zu ihrem Auto gehen, als sie eine atemlose Stimme rufen hörte: »Wenn das so weitergeht, bringst du mich noch um, verdammt noch mal!«
    Sie folgte der Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und fand Kate und einen extrem gut aussehenden schwarzhaarigen Mann auf dem hauseigenen Tennisplatz der Endicotts. Es war ein für diese Jahreszeit ungewöhnlich milder Frühlingstag, sodass die beiden nur leichte Tenniskleidung trugen. Das Ploppen der Bälle auf dem roten Kunststoffgranulat schien das Nahen der warmen Jahreszeit zu verkünden.
    Â»Als ich von Workout gesprochen habe, hab ich eigentlich an etwas anderes gedacht.« Kates kehliges Lachen hallte über den Platz und ließ den Mann sichtlich erröten.
    Â»Tut mir leid, Süße, aber dein Aufschlag sitzt noch nicht richtig. Los, wir probieren’s gleich noch mal«, rief der Tennislehrer und zwinkerte ihr zu.
    Â»Kate«, rief Maddie vom Rand des Platzes aus. Kate drehte sich um und schirmte ihre Augen vor der Sonne ab. Ein kleines Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
    Â»Madeline Crane! Womit habe ich die Ehre deines hohen Besuchs verdient?«, fragte sie herablassend, was Maddie aber einfach ignorierte. Sie wollte Antworten.
    Als sie auf Kate zuging und ihr für ihre beiden obligatorischen
Luftküsse die Wange entgegenhielt, zog Kate sie zu ihrem Erstaunen fest an sich und hüllte sie in ein Duftgemisch aus Sonne, Schweiß und Apfelshampoo. Nachdem sie sich aus der Umarmung gelöst hatte, bemerkte sie, dass Kates Gesichtsausdruck weicher geworden war und ihre hellen Augen erschöpft wirkten.
    Â»Hey, meine Süße«, sagte Kate mit beängstigend aufrichtiger Stimme. Und dann etwas schärfer: »Du kannst dir für den Rest des Nachmittags freinehmen, Jeffrey. Meine Freundin und ich müssen etwas besprechen.«
    Kate hakte sich bei Maddie unter und ging mit ihr den gewundenen Pfad zum Haus hinauf. Plötzlich wurde Maddie von einer unbestimmten Angst ergriffen. Sie fühlte sich genauso, wie sich wahrscheinlich eine Maus fühlen musste, hinter der eine riesige Schlange lauerte, die sie im Ganzen verschlingen wollte. Ihre Schlange trug zwar einen heißen Tennisdress, aber sie war nichtsdestotrotz eine Schlange.

    Kate führte sie hoheitsvoll in das perfekt eingerichtete Wohnzimmer, das aussah, als wäre es den Seiten eines exklusiven Einrichtungsmagazins entsprungen. Das Innere des im typischen Nantucket-Stil erbauten Hauses war blendend weiß eingerichtet - von den Wandpaneelen über die Möbel bis hin zum Kieferparkett. Weiß und vollkommen steril.
    Maddie beschloss, erst über unverfängliche Themen zu reden und Kate ein bisschen zu

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