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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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sich ins Zimmer zurück. »Mit mir redet sie immer, ist es nicht so, Becca? Wir reden und reden und reden. Immer. Ich weiß, was passiert ist. Was mit ihrem kleinen Mädchen passiert ist. Sie erzählt mir alles.«
    Schwester Dot stieß ein belustigtes Schnauben aus. »Na klar, Rosie. Ich wette, sie kaut Ihnen regelmäßig das Ohr ab.« Sie drehte sich zu Maddie um, schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen ein Nein. »Na kommen Sie, Rosie. Es wird Zeit, dass wir Sie auf Ihr Zimmer bringen.«
    Während die beiden Frauen den Flur hinuntergingen, wurde Rosies unablässiges Geplapper immer leiser, bis in Rebeccas Zimmer schließlich wieder vollkommene Stille herrschte - selbst das Klackern hatte aufgehört.
    Maddie ging zu ihrer Tante und nahm ihr behutsam einen der Steine aus der Hand. Er war glatt und dunkel und auf einer Seite war ein Symbol eingeschnitzt. Es war ein keltischer Runenstein, der genauso aussah wie die Steine, die Cordelia und Rebecca früher in ihrem Laden verkauft hatten.
    Â»Rebecca?« Maddie kniete sich vor ihre Tante und suchte in ihren ausdruckslosen Augen nach irgendeinem Zeichen des Wiedererkennens, aber sie entdeckte keinerlei Regung. Der entrückte Blick, mit dem Rebecca unverwandt aus dem Fenster
starrte, erinnerte sie an den, den Tess manchmal bekam, wenn sie aufs Meer hinausschaute. Es war, als warte sie auf Cordelias Rückkehr. »Bitte, Rebecca, sprich mit mir. Erzähl mir irgendetwas - egal was.«
    Rebeccas Hände waren kalt, ihre Augen glasig. Maddie hatte das Gefühl, mit einer der Wachsfiguren aus dem Hexenmuseum in Salem zu sprechen. »Es tut mir so leid«, flüsterte sie. »Wenn ich nur wüsste, wo Cordelia ist. Wenn ich nur nicht zugelassen hätte, dass …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    Rebecca wusste nichts über die Nacht auf Misery Island, und um nicht zu riskieren, dass sie sich noch weiter in sich zurückzog, würde Maddie ihr auch nichts davon erzählen. »Ich wünschte, ich könnte sie wieder zu uns nach Hause holen«, fuhr sie fort. »Aber ich weiß einfach nicht, wo ich nach ihr suchen soll. Alle denken, dass sie bloß weggelaufen ist, aber das glaube ich nicht. Das hätte sie uns - dir - niemals angetan. Wenn doch nur …«
    Maddie blickte auf den Runenstein in ihrer Hand hinunter, um ihre Tränen zu verbergen. Nicht dass ihre Tante irgendetwas davon mitbekommen hätte. Sie schien ja noch nicht einmal ihre Anwesenheit wahrzunehmen. Ob sie früher tatsächlich mithilfe dieser Steine in die Zukunft blicken konnte, so wie sie es immer erzählt hatte?
    Dass es so kommen würde, hast du bestimmt nicht vorausgesehen.
    Â»In Fairview komme ich dich öfter besuchen, Rebecca, das verspreche ich.« Sie strich ihr zärtlich über den Arm und legte den Stein in ihre schlaff daliegende Hand zurück. Bevor sie aus dem Zimmer ging, drehte sie sich noch einmal um. »Vielleicht bring ich dann ja sogar meine Mutter mit.«
    Maddie wartete kurz ab, ob Rebecca vielleicht jetzt irgendeine Reaktion zeigte, aber sie saß immer noch wie aus Stein gemeißelt vor dem Fenster und ließ keinerlei Regung erkennen.
Seufzend wandte sie sich um. Gerade als sie durch die Tür gehen wollte, zischte nur wenige Millimeter von ihrem Kopf entfernt ein Runenstein vorbei, schlug in den Türrahmen ein und hinterließ dort eine tiefe, hässliche Kerbe. Dumpf hallte das Aufprallgeräusch durch den Flur. Maddie drehte sich erschrocken zu ihrer Tante um, aber sie schien sich keinen Millimeter von der Stelle gerührt zu haben. Lediglich ihre Hand, in der sie die Steine hielt, bewegte sich rhythmisch auf und ab.
    Klick-klack, klick-klack, klick-klack.

    Â»Das tut mir furchtbar leid, Ms Crane. Ich kann mir das überhaupt nicht erklären, so etwas hat sie wirklich noch nie gemacht«, sagte Schwester Dot kopfschüttelnd, als sie Maddie zum Ausgang begleitete. »Wir hatten immer den Eindruck, dass sie mit den Steinen besser zur Ruhe kommt, deswegen haben wir sie ihr gelassen. Dass sie sie nach jemandem werfen oder sogar versuchen könnte, jemanden mit ihnen zu verletzen, damit hätten wir im Traum nicht gerechnet.«
    Â»Besser zur Ruhe kommt?«, fragte Maddie. »Wie meinen Sie das?«
    Â»Na ja, Sie haben ihr Zimmer ja selbst gesehen.« Schwester Dot hüstelte nervös. »Diese Frau schläft so gut wie nie! Malt ständig wie besessen

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