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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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war es so weit von den Zusammenkünften auf Ravenwood entfernt wie nur irgendwas.
    Wenigstens versucht keiner, den anderen umzubringen.
    Warte noch eine Viertelstunde, L.
    Ich sah, wie Amma durch die Küchentür hereinspähte, aber sie beachtete mich nicht, sie musterte Lena.
    JedeWette, Amma hatte etwas vor.
    Das Thanksgiving-Dinner lief so ab wie jedes Jahr. Nur dass nichts so war wie sonst. MeinVater saß im Schlafanzug am Tisch, der Platz meiner Mutter war leer, und ich hielt unter dem Tisch Händchen mit einem Caster-Mädchen. Für einen Augenblick war es ein überwältigendes Gefühl – ich war glücklich und traurig zugleich, so als könnte eines der Gefühle nicht ohne das andere sein. Aber mir blieb nur dieser eine Augenblick, um darüber nachzudenken. Kaum hatten wir das Amen gesprochen, fingen die Schwestern schon an, Brötchen zu mopsen, Amma schaufelte Berge von Kartoffelbrei mit Soße auf unsereTeller, undTante Caroline begann mit dem SmallTalk.
    Ich wusste, was hinter all dem steckte.Wenn jeder beschäftigt war, viel redete, genügend Pastete vor sich liegen hatte, dann würde vielleicht niemandem der leere Stuhl auffallen. Aber dazu reichte alle Pastete derWelt nicht aus, nicht einmal in Ammas Küche.
    Wie auch immer,Tante Caroline war fest entschlossen, mich keine Minute schweigen zu lassen. »Ethan, brauchst du etwas, wenn die Bürgerkriegsschlachten nachgespielt werden? Ich habe Patronen auf meinem Dachboden liegen, die ungemein echt aussehen.«
    »Erinnere mich nicht daran.« Ich hatte fast vergessen, dass ich mich, um den Geschichtskurs dieses Jahr zu bestehen, als Soldat der Konföderierten verkleiden musste, wenn wir die Schlacht von Honey Hill nachspielten. Immer im Februar stellten wir in Gatlin Szenen aus dem Bürgerkrieg nach; das war die einzige Zeit im Jahr, in der sich überhauptTouristen in unserer Gegend blicken ließen.
    Lena nahm ein Brötchen. »Ich versteh nicht, warum so viel Aufhebens um diese Kriegsspielerei gemacht wird. Es ist doch unnötig mühsam, eine Schlacht nachzustellen, die vor mehr als hundert Jahren geschlagen wurde, vor allem wenn man bedenkt, dass man alles genauso gut in den Geschichtsbüchern nachlesen kann.«
    Oh nein.
    Tante Prue schnappte nach Luft, bei ihr kam Lenas Bemerkung einer Gotteslästerung gleich. »Man sollte eure Schule bis auf die Grundmauern niederbrennen. Sie bringen euch offenbar rein gar nichts über Geschichte bei. Man kann in den Lehrbüchern nichts über den Freiheitskampf der Südstaaten lernen. Man muss ihn mit eigenen Augen sehen, und das sollte jeder von euch jungen Leuten, denn eben jene Nation, die in der Amerikanischen R evolution geschlossen für die Unabhängigkeit kämpfte, stand sich in diesem Krieg feindlich gegenüber.«
    Ethan, sag etwas. Wechsle das Thema.
    Zu spät. Sie wird jeden Augenblick anfangen, die Nationalhymne zu singen.
    Marian brach ein Brötchen in zwei Hälften und steckte eine Scheibe Schinken dazwischen. »Mrs Statham hat recht. Im Bürgerkrieg hat dieses Land gegen sich selbst gekämpft, manchmal kämpfte Bruder gegen Bruder. Das war ein tragisches Kapitel in der amerikanischen Geschichte. Mehr als eine halbe Million Menschen kamen ums Leben, obwohl die meisten von ihnen an Krankheiten und nicht in der Schlacht starben.«
    »Ein tragisches Kapitel, das war es«, nickteTante Prue.
    »Lass es dir nicht so zu Herzen gehen, Prudence Jane«, sagteTante Grace und tätschelte ihre Schwester am Arm.
    Tante Prue stieß ihre Hand weg. »Du musst mir nicht sagen, was ich mir zu Herzen nehmen soll oder nicht. Ich möchte ja nur, dass sie wissen, wo vorn und hinten ist. Ich bin die Einzige, die ihnen etwas über Geschichte beibringt. Die Schule sollte mich dafür bezahlen.«
    Ich hätte dich warnen sollen, in ihrer Gegenwart mit diesem Thema anzufangen.
    Das sagst du mir jetzt.
    Lena rutschte verlegen auf ihrem Stuhl hin und her. »Es tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich sein. Ich habe nur noch niemanden getroffen, der so viel über den Krieg wusste.«
    Nett von dir. Aber du verwechselst Wissen mit Besessenheit.
    »Mach dir keine Sorgen, Kindchen. Prudence Jane streitet nur ab und zu gerne.«Tante Grace versetzteTante Prue einen Stoß mit dem Ellenbogen.
    Deshalb schütten wir immer Whiskey in ihren Tee.
    »Das kommt von dem vielen Erdnusskrokant, den Carlton mitgebracht hat.«Tante Prue blickte Lena entschuldigend an. »So viel Zucker bekommt mir nicht.«
    Es bekommt ihr nicht, so lange die Finger davon zu

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