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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Ravenwood, ich bin ein verheirateter Mann!«
    Macon wandte sich an den glatzköpfigen Mann rechts von Mr Hollingsworth. »Und Mr Ebitt, wenn ich mich nun entschlösse, mein Land nicht mehr an denWayward Dog zu vermieten, wo würden Sie dann abends Ihr Bier trinken, während Ihre Frau glaubt, Sie seien auf dem Bibelabend?«
    »Wilson, wie konntest du! Gott, den Allmächtigen, als Alibi zu benutzen. Dafür wirst du in der Hölle schmoren, so wahr ich hier stehe.« Mrs Ebitt raffte ihreTasche zusammen und drängelte sich zum Mittelgang.
    »Das stimmt nicht, R o salie!«
    »Wirklich nicht?« Macon lächelte. »Wenn ich mir ausmale, was Boo mir alles erzählen würde, wenn er sprechen könnte. Wissen Sie, er kennt jede Ecke, jeden Parkplatz in unserer schönen Stadt, und ich wette, er hat das eine oder andere gesehen.« Ich musste ein Lachen unterdrücken.
    Boo stellte die Ohren auf, als er seinen Namen hörte, und nicht wenige Leute rutschten unruhig auf ihren Sitzen hin und her, so als würde Boo tatsächlich den Mund aufmachen und zu reden anfangen. Nach allem, was ich an Halloween gesehen hatte, hätte mich es nicht überrascht, und wenn man bedenkt, welchen R uf Macon Ravenwood in Gatlin hatte, dann wäre wohl auch sonst niemand allzu sehr entsetzt gewesen.
    »Wie Sie sehen, es gibt einige Leute in dieser Stadt, die gar nicht so ehrenwert sind. Sie können sich also meine Sorge vorstellen, als ich hörte, dass vier Mädchen imTeenageralter die einzigen Zeugen für diese ehrverletzendenVorwürfe gegen meine Familie sind. Wäre es nicht in unser aller Interesse, diese Angelegenheit einfach zu den Akten zu legen? Wäre das nicht eines Gentlemans würdig, Sir?«
    Mr Hollingsworth sah aus, als würde ihm gleich übel werden, und die Frau neben ihm schien am liebsten in die Erde versinken zu wollen. Mr Ebitt, dessen Namen, wie mir auffiel, nie genannt worden war, ehe Macon ihn angesprochen hatte, war schon gegangen; er lief seiner Frau hinterher. Die übrigen Mitglieder desTribunals schienenTodesangst auszustehen, so als könnte Macon Ravenwood oder sein Hund jeden Augenblick damit beginnen, der ganzen Stadt ihre kleinen, schmutzigen Geheimnisse auszuplaudern.
    »Vielleicht haben Sie recht, Mr Ravenwood. Vielleicht müssen wir diesen Anschuldigungen noch genauer nachgehen, ehe wir diese Angelegenheit weiter verfolgen. Es scheint in derTat einige Unstimmigkeiten zu geben.«
    »Eine weise Entscheidung, Mr Hollingsworth. Eine sehr weise Entscheidung.« Macon ging auf das kleine Tischchen zu, an dem Lena saß, und bot ihr seinen Arm an. »Komm, mein Kind. Es ist spät. Du musst morgen in die Schule.«
    Lena erhob sich, sie stand noch gerader als sonst. Der R egen hatte nachgelassen, es nieselte nur noch. Marian band sich einen Schal um den Kopf und zu dritt schritten sie durch den Mittelgang zur Tür; Boo trottete hinter ihnen her. Sie würdigten niemanden im Saal eines Blickes.
    Mrs Lincoln war aufgesprungen. »Ihre Mutter ist eine Mörderin!«, kreischte sie und zeigte auf Lena.
    Macon wirbelte herum und ihre Blicke trafen sich. Da war etwas in seiner Miene – es war derselbe Ausdruck wie damals, als ich ihm Genevieves Medaillon gezeigt hatte. Boo knurrte drohend.
    »Sei vorsichtig, Martha. Man weiß nie, wann man sich wiedertrifft.«
    »Oh, aber ich weiß es, Macon.« Sie bemühte sich zu lächeln, aber sie brachte kein Lächeln zustande. Ich weiß nicht, was sich zwischen den beiden abspielte, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass Macon einfach nur mit ihr stritt.
    Marian spannte ihren Schirm wieder auf, obwohl sie noch gar nicht im Freien waren. Sie lächelte den Leuten verschmitzt zu. »Ich hoffe, Sie alle bald in der Bibliothek begrüßen zu dürfen.Vergessen Sie nicht, wir haben an jedemWerktag bis sechs Uhr geöffnet.«
    Sie nickte und fügte hinzu: »›Was wären wir ohne Bibliotheken? Wir hätten keineVergangenheit und keine Zukunft.‹ Fragen Sie Ray Bradbury. Oder gehen Sie nach Charlotte und lesen Sie es selbst an derWand der öffentlichen Bibliothek nach.« Macon nahm Marians Arm, aber sie war noch nicht fertig. »Und auch der war nicht in Harvard, Mrs Lincoln. Er war nicht einmal auf einem College.«
    Und dann waren sie auch schon weg.

Weiße Weihnacht
    19.12.
    Ich glaube nicht, dass irgendjemand damit gerechnet hatte, Lena nach der Sitzung des Disziplinarausschusses am nächstenTag in der Schule zu sehen. Aber sie kam, so wie ich es vermutet hatte. Es wusste ja niemand, dass sie schon einmal auf ihr R

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