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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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um. Lena würdigten sie keines Blickes.
    Wir sind verschieden. Du bist ein Sterblicher, ich eine Caster, die beiden Welten mögen sich überschneiden, aber sie sind verschieden. Wir können nicht in beiden Welten leben.
    Was sie damit sagen wollte, war, dass sie nicht in beidenWelten leben konnte. Emily und Savannah, die Basketballmannschaft, Mrs Lincoln, Mr Harper, die Jackson-Engel, sie alle hatten endlich erreicht, was sie schon immer gewollt hatten.
    Es ist wegen des Disziplinarausschusses, nicht wahr?
    Nicht nur deswegen. Es ist einfach unmöglich. Ich gehöre nicht hierher, Ethan. Aber du schon.
    Also jetzt gehöre ich zu ihnen. Ist es das, was du damit sagen willst?
    Sie schloss die Augen. Ich konnte fast sehen, wie sich ihre Gedanken überschlugen.
    Ich sage nicht, dass du so bist wie sie, aber du gehörst zu ihnen. Hier hast du dein ganzes Leben zugebracht. Und wenn das alles vorbei ist, nachdem ich berufen wurde, wirst du immer noch hier sein. Du wirst weiter durch diese Gänge, auf diesen Straßen gehen, nur ich werde wahrscheinlich nicht mehr da sein. Aber du wirst da sein, wer weiß, wie lange noch, und du hast selbst gesagt: Die Leute in Gatlin vergessen nie etwas.
    Zwei Jahre.
    Wie?
    So lange werde ich noch hier sein.
    Zwei Jahre sind eine lange Zeit, um sich vor den Leuten zu verstecken. Glaub mir, ich weiß das.
    Eine Minute lang sprach keiner von uns einWort. Sie stand da, zupfte Papierschnipsel aus der Spiralbindung ihres Notizblocks. »Ich habe keine Lust mehr, dagegen anzukämpfen. Ich habe keine Lust, so zu tun, als sei ich wie alle anderen.«
    »Du darfst nicht aufgeben. Nicht jetzt, nicht nach allem, was passiert ist. Du darfst sie nicht gewinnen lassen.«
    »Sie haben doch schon gewonnen. Sie haben an demTag gewonnen, als ich im Englischunterricht das Fenster zerbrochen habe.«
    Mir wurde klar, dass sie im Begriff war, etwas aufzugeben, und zwar nicht nur die Schule. »Willst du mit mir Schluss machen?« Ich hielt den Atem an.
    »Mach es uns doch nicht noch schwerer. Ich will das ja auch nicht.«
    Dann tu’s nicht.
    Ich konnte nicht mehr atmen. Ich konnte nicht mehr denken. Wieder schien die Zeit stehen zu bleiben, so wie damals beim Thanksgiving-Essen. Nur diesmal war es kein Zauber. Eher das Gegenteil.
    »Ich denke mir, dass dann alles einfacher wird. Es ändert nichts an dem, was ich für dich empfinde.« Sie blickte mich an und in ihren grünen Augen schwammenTränen. Dann drehte sie sich um und rannte den Gang entlang, in dem es so still war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
    Frohe Weihnachten, Lena.
    Aber es kam keine Antwort. Sie war gegangen, und darauf wäre ich nicht in dreiundfünfzigTagen, nicht in dreiundfünfzig Jahren, nicht in dreiundfünfzig Jahrhunderten vorbereitet gewesen.
    Dreiundfünfzig Minuten später saß ich ganz allein am Tisch und starrte zum Fenster hinaus, was mehr sagte als alleWorte, wenn man bedenkt, wie voll die Cafeteria war. Gatlin war grau in grau,Wolken waren aufgezogen. Es war kein Wintersturm, das nicht. Ohnehin hatte es seit Jahren nicht mehr geschneit.Wenn wir Glück hatten, dann gab es vielleicht ein, zwei Mal im Jahr ein leichtes Schneegestöber. Aber seit meinem zwölften Lebensjahr hatte es keinen einzigenTag mehr richtig geschneit.
    Ich wünschte mir, es würde schneien. Ich wünschte, ich könnte die R ückspultaste drücken und wieder zusammen mit Lena in dem Schulkorridor sein. Ich wünschte, ich könnte ihr sagen, dass es mir völlig gleichgültig war, ob alle in der Stadt mich hassten. Ehe ich sie in meinenTräumen traf, war ich verloren gewesen, und an jenemTag, in dem strömenden R egen, war sie es, die mich fand. Es sah immer so aus, als wäre ich derjenige, der Lena retten wollte, aber inWahrheit hatte sie mich gerettet, und ich war nicht darauf vorbereitet, dass sie mich jetzt nicht mehr retten würde.
    »Hey, Mann.« Link zwängte sich auf die Bank mir gegenüber an den leeren Tisch. »Wo ist Lena? Ich wollte mich bei ihr bedanken.«
    »Wofür?«
    Link zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus derTasche. »Sie hat einen Song für mich geschrieben. Cool, was?« Ich konnte nicht hinschauen. Mit Link sprach sie, aber nicht mit mir. Link schnappte sich ein Stück von meiner Pizza, die ich nicht einmal angerührt hatte. »Hör mal, ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    »Klar, schieß los.«
    »Ridley und ich fahren in den Ferien nach New York. Falls dich jemand fragt, dann sagst du, ich sei in einem

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