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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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heißen. Sie wohnt doch bei diesemVerrückten«, sagte Charlotte.
    »Pass auf, was du sagst«, warnte Emily sie. »Wie man hört, sind die beiden so etwas wie, nun ja, wie ein Paar.«
    »Das reicht jetzt.« Mrs English starrte uns mit ihrem gesunden Auge an und wir verstummten.
    Lena rutschte auf ihrem Stuhl hin und her, die Stuhlbeine scharrten laut über den Fußboden. Ich beugte mich nach vorn, um mich wie eineWand zwischen Lena und Emilys Gefolgschaft zu schieben. So als könnte ich ihre Bemerkungen mit meinem Körper abhalten.
    Das kannst du nicht.
    Was?Verdattert richtete ich mich wieder auf. Ich sah mich um, aber niemand redete mit mir, es redete überhaupt niemand. Ich blickte zu Lena. Sie verschwand noch immer fast völlig hinter ihrem Notizblock. Großartig. Als ob es nicht reichte, dass ich von Mädchen träumte, die es tatsächlich gab, und Songs hörte, die außer mir niemand hörte. Jetzt hörte ich auch noch Stimmen.
    Die Sache mit Lena machte mich richtig fertig. Ich fühlte mich irgendwie verantwortlich für sie. Nur meinetwegen hassten Emily und der R est ihrer Clique sie so sehr.
    Sie würden mich auch ohne dich hassen.
    Da war sie wieder, diese Stimme, so leise, dass ich sie kaum hörte. Sie schien aus dem hintersten Winkel meines Kopfs zu kommen.
    Eden, Charlotte und Emily lästerten weiter, aber Lena zuckte nicht einmal mit der Wimper, als könnte sie die anderen einfach ausblenden, solange sie nur in ihr Notizbuch schrieb.
    »Harper Lee will uns sagen, dass man einen anderen Menschen so lange nicht wirklich kennt, bis man in seiner Haut gesteckt hat.Was meint ihr dazu? Hat jemand eine Idee?«
    Harper Lee hat niemals in Gatlin gewohnt.
    Ich unterdrückte ein Lachen. Emily sah mich an, als wäre ich verrückt geworden.
    Lena meldete sich. »Ich glaube, er will damit sagen, dass man jemandem eine Chance geben muss, bevor man ihn grundlos mit Hass überschüttet. Meinst du nicht auch, Emily?«
    »Du kleine Irre«, zischte Emily halblaut.
    Du hast ja keine Ahnung.
    Ich betrachtete Lena aufmerksamer. Sie hatte aufgehört, in ihren Notizblock zu schreiben; jetzt kritzelte sie etwas mit schwarzer Tinte auf ihren Handrücken. Ich brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, was es war. Eine Zahl. 151. Ich fragte mich, was sie zu bedeuten hatte und warum Lena sie nicht in den Notizblock schrieb, sondern auf ihre Hand.
    Ich vergrub mein Gesicht wieder im Silver Surfer .
    »Sprechen wir von Boo Radley.Warum bringt er den Finch-Kindern Geschenke?«
    »Er ist wie der alte Ravenwood.Wahrscheinlich will er die Kinder in sein Haus locken, damit er sie umbringen kann«, flüsterte Emily, laut genug, dass Lena es hören konnte, aber so leise, dass Mrs English nichts davon mitbekam. »Dann bringt er ihre Leichen mit seinem Leichenwagen an einen abgelegenen Ort und vergräbt sie.«
    Halt die Klappe!
    Ich hörte wieder die Stimme in meinem Kopf, aber ich hörte noch etwas anderes. Ein Knacken. Ganz schwach.
    »Und er hat auch so einen verrückten Namen wie Boo Radley. Wie heißt er doch gleich?«
    »Du hast recht, es ist so ein verrückter Name aus dem AltenTestament, den heutzutage niemand mehr gebraucht.«
    Ich erstarrte. Ich wusste, sie sprachen über den alten Ravenwood, aber sie sprachen auch über Lena. »Emily, kannst du nicht endlich damit aufhören?«, fuhr ich sie an.
    Sie kniff die Augen zusammen. »Er ist verrückt. Die Ravenwoods sind alle verrückt und jeder weiß das.«
    Ich hab gesagt, du sollst die Klappe halten.
    Das Knacken wurde lauter, es hörte sich jetzt an, als würde etwas zersplittern. Ich sah mich um.Woher kam das Geräusch? Seltsam. Es war so wie mit der Stimme, niemand außer mir schien es zu hören.
    Lena starrte vor sich hin, aber sie hatte die Zähne aufeinandergebissen und war völlig auf einen Punkt vorn im Klassenzimmer konzentriert, als sei er das Einzige, was sie sehen konnte. Das Zimmer schien irgendwie kleiner zu werden, schien uns einzuschließen.
    Ich hörte wieder, wie Lenas Stuhlbeine über den Boden scharrten. Sie stand auf, ging zum Bücherregal, das unter dem Fenster an der Seitenwand stand. Sie tat vermutlich nur so, als müsste sie ihren Bleistift spitzen, um denen zu entkommen, denen sie doch nie entkommen würde: den selbst ernannten Anklägern der Jackson High. Der Spitzer knirschte.
    »Ich hab’s: Melchizedek.«
    Schluss jetzt!
    Der Spitzer knirschte immer noch.
    »Meine Großmutter sagt, das ist ein böser Name.«
    Hör auf hör auf hör auf!
    »Aber er passt zu

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