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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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hier ist das Buch der Monde .«
    Sie hatte keine Zeit mehr zu verlieren. In der Dunkelheit ging Genevieve dem Lichtschein der Brände nach. Zurück zu dem, was von Greenbrier und Ethan noch übrig war.
    Sie überflog die Seiten. In dem Buch standen Hunderte von Sprüchen, wie sollte sie da den richtigen finden? Dann sah sie ihn. Er war auf Latein, eine Sprache, die ihr wohl vertraut war. Ihre Mutter hatte eigens einen Lehrer aus dem Norden angestellt, damit sie und Evangeline sie lernten.
    Der Bannspruch. Der Spruch, der den Tod in Fesseln bindet.
    Genevieve legte das Buch neben Ethan auf den Boden, mit dem Finger deutete sie auf die erste Zeile des Spruchs.
    Ivy fasste sie am Handgelenk und hielt es fest. »Die Nacht heute ist nicht gut für solche Dinge. Halbmond ist für Weiße Magie, Vollmond ist für Schwarze. Und daran ändert sich auch nichts.«
    Genevieve machte sich los vom Griff der alten Frau. »Ich habe keine Wahl. Dies ist die einzige Nacht, die uns bleibt.«
    »Miss Genevieve, Ihr müsst Euch darüber im Klaren sein: Diese Worte sind mehr als nur ein Zauber. Sie sind ein Handel. Ihr könnt das Buch der Monde nicht benutzen, ohne einen Preis dafür zu zahlen.«
    »Der Preis ist mir einerlei. Es geht um Ethans Leben. Alles andere habe ich schon verloren.«
    »Der Junge hat kein Leben mehr in sich. Das letzte Fünkchen haben sie aus ihm herausgeschossen. Was Ihr versucht, ist wider die Natur.«
    Genevieve wusste, dass Ivy recht hatte. Ihre Mutter hatte ihr und Evangeline oft genug eingeschärft, dass sie die Gesetze der Natur beherzigen müssten. Jetzt überschritt sie eine Grenze, die kein Mitglied ihrer Familie zu überschreiten gewagt hätte. Aber ihre Familie war tot. Sie war die Einzige, die noch übrig geblieben war.
    Und sie musste es versuchen.
    »Nein!« Lena ließ unsere Hände los und unterbrach den Kreis. »Sie ist auf die Dunkle Seite gegangen, begreift ihr das nicht? Genevieve hat Dunkle Magie benutzt.«
    Ich nahm ihre Hände, aber sie versuchte, sich aus meinem Griff zu befreien. Sonst strahlte Lena für mich eine angenehme, sonnige Wärme aus, aber jetzt fühlte sie sich an wie ein eisigerTornado. »Lena, was wir gesehen haben, bist nicht du, das bin nicht ich. Das alles ist schon über hundert Jahre her.«
    Sie war außer sich. »Das bin ich , deshalb zeigt mir das Medaillon das alles. Es ist eineWarnung. Ich soll mich von dir fernhalten. Damit ich dir nicht wehtue, wenn ich Dunkel werde.«
    Marian schlug die Augen auf, sie waren riesengroß in ihrem Gesicht. Ihr sonst so gepflegtes und sorgsam frisiertes kurzes Haar war nun wirr und zerzaust. Sie wirkte erschöpft, aber auch erregt. Ich kannte diesen Blick. Es war, als sähe ich meine Mutter vor mir. »Du bist noch nicht berufen, Lena. Du bist weder gut noch böse. So ist es halt in der Duchannes-Familie, wenn man fünfzehneinhalb Jahre alt ist. Ich habe in meinem Leben schon viele Caster gekannt und auch viele von den Duchannes, und zwar sowohl die Lichten als auch die Dunklen.«
    Lena warf Marian einen verblüfften Blick zu.
    Marian holte tief Luft. »Du wirst nicht Dunkel werden. Du bist genauso melodramatisch wie Macon. Beruhige dich wieder.«
    Woher wusste sie, wann Lena Geburtstag hatte?Woher wusste sie von den Caster?
    »Warum habt ihr mir nicht erzählt, dass ihr Genevieves Medaillon besitzt?«
    »Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Jeder sagt uns etwas anderes.«
    »Lasst es mich sehen.«
    Ich griff in meine Hosentasche. Lena legte die Hand auf meinen Arm und ich zögerte. Marian war die beste Freundin meiner Mutter gewesen, sie gehörte praktisch zur Familie. Ich wusste, ich hätte ihre Absichten nicht in Zweifel ziehen dürfen, aber ich war gerade erst Amma in den Sumpf gefolgt und hatte beobachtet, wie sie sich mit Macon Ravenwood traf, und damit hätte ich auch nie gerechnet. »Woher sollen wir wissen, dass wir dir vertrauen können?«, fragte ich und fühlte mich elend dabei.
    »Der besteWeg, um herauszufinden, ob du jemandem vertrauen kannst, ist, ihm zu vertrauen.«
    »Elton John?«
    »Beinahe. Ernest Hemingway. Auf seine Art war er früher auch ein Popstar.«
    Ich lächelte, aber Lenas Zweifel konnte Marian mit ihrer gewinnenden Art nicht so leicht ausräumen. »Weshalb sollen wir gerade dir vertrauen; alle verbergen doch etwas vor uns.«
    Marian wurde wieder ernst. »Weil ich nicht Amma bin und weil ich nicht Macon bin. Ich bin auch nicht deine Großmutter oder deineTante Delphine. Ich bin eine gewöhnliche Sterbliche.

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