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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Cinders zu ihrer neuen besten Freundin.
    Wir ziehen uns in eins der Hotelzimmer zurück, und ich staune nicht schlecht, als Andreas plötzlich ein bisschen von dem Londoner Braun hervorzaubert. Lucinda wirkt angespannt, aber interessiert. — Ich hab noch nie … wirst du etwa …
    — Sex und Alkohol haben wir bereits abgehakt, Babe, flüstere ich ihr ins Ohr, während Andreas das Zeug aufkocht. Hailey starrt derweil mit einer derart konzentrierten Miene auf den Löffel, dass man meinen könnte, sie wolle die kleinen braunen Pulverkörnchen durch pure Willenskraft dazu zwingen, sich endlich aufzulösen. — … Opium ist der nächste logische Schritt.
    — Wow … denkst du wirklich?
    — Wir sind jetzt sehr ungezogen und machen böse Sachen, sage ich und rolle meinen Ärmel hoch. — Aber manchmal ist es toll, ungezogen zu sein. Man muss nur die Relationen wahren und mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache rangehen. Wir grinsen uns an. Sie ist zwar eine Skagjungfrau, aber ich weiß, dass ich ihr die Arme mit einer Kettensäge abtrennen müsste, um sie jetzt noch von ihrem ersten Fix abhalten zu können. Wie Renton so treffend bemerkte: Manchmal ist es einfach deine Zeit.
    Ich weiß, dass ich einer alten Schwäche nachgebe. Schließlich war ich seit meiner Ankunft in London – mit Ausnahme der gelegentlichen Skagpfeife und etwas Speed – absolut clean. Ich setze Lucinda den Schuss. Und ich schwöre beim Allmächtigen, dass ich regelrecht fühlen kann, wie sich die Kanüle in ihrem Arm verbiegt und einem Angelhaken gleich festzusetzen versucht. Sie wird Cinders in einen nicht enden wollenden Mahlstrom zerren, aus dem sie ihr Daddy nur mit sehr viel Geld und noch mehr Geduld befreien kann. Wie eine wahre Debütantin klappt sie zusammen, als der Kick einsetzt, und fällt rücklings aufs Bett. Sie ist zwar nicht bewusstlos, aber ihr läuft mit Magensaft vermischter Speichel aus dem Mundwinkel. Als sie keine Anstalten macht, sich zu bewegen, krieg ich es mit der Angst zu tun. — Bist du okay, Babe?
    — Hmmm …, murmelt sie verzückt. Sie nimmt meinen Arm und streichelt mein Handgelenk. Bloß gut, dass es nur dieses beschissene Braune ist. Mit derselben Dosis von Swanneys Weißem wäre sie ohne Rückfahrticket auf den Boden des Mahlstroms gesegelt.
    Andreas lächelt und hilft der zugedröhnten Hailey auf die Füße. — Ruht euch aus, meine Freunde, sagt er lächelnd. — Oder spielt, wenn euch der Sinn danach steht.
    — Nett, euch kennenzulern …, krächzt Hailey jämmerlich zur Verabschiedung, als sie hinausgehen. Ich helfe Lucinda aus ihren Klamotten und verfrachte sie ins Bett. Ich genieße das warme und weiche Gefühl ihres Körpers an meiner Haut und die kuschelige Bettdecke über uns. Wir quatschen einen Haufen dummes Zeug, dösen im Halbschlaf vor uns hin. Dann fährt ihre Hand in meine Hose und umschließt meinen Schwanz. Selbst jetzt, wo sie voll breit ist, bewegt sich ihr Körper mit dieser obergeilen, kantigen Maskulinität, die mir schon öfter bei reichen Schnitten aufgefallen ist. Mein Prügel wird hart, und wir ficken langsam. Als sie kommt, ist es wie ein lang gezogenes Gähnen – vielleicht ist es aber auch nicht viel mehr als das.
    Am nächsten Morgen lädt Andreas zum Frühstück ein: Kaffee und pappige Croissants. Wir fühlen uns alle ein bisschen elend und kommen klappernd runter. Trotzdem machen wir Witze über den Vortag. Außer dieses Flittchen Hailey, die sitzt nur schweigend rum und pafft eine Kippe nach der anderen. Ihre Hände zittern so sehr, dass die Kombination aus Tasse und Untertasse in ihren Fingern ein unglaublich nerviges Geklapper produziert. Man könnte fast meinen, dass sie es absichtlich macht, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ein vernichtender Blick von Andreas reicht aus, damit sie sich unter Aufbietung all ihrer Willenskraft zusammenreißt und das Zittern unterdrückt.
    Irgendwann kommt ein verschwitzter, übergewichtiger Wichser mit schlecht sitzendem Anzug rein. Er nickt uns zu, schnappt sich ein Croissant, ein Glas Orangensaft und eine Tasse Kaffee. Andreas steht auf, um ihn zu grüßen, und die beiden kichern über einen im Flüsterton ausgetauschten Witz. Dieser Griechenarsch kommt fast wie der Oberbösewicht aus einem Bond-Film rüber. Das Zeug für einen dieser zwielichtigen Schurken, die den Bond-Gegnern im Ausland helfen, hat er auf jeden Fall – und in gewisser Weise macht mich das zu The Man .
    — O mein Gott, sagt Lucinda plötzlich mit einem Blick auf

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