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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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als oben in Leith. Ist auch viel einfacher hier, weil die unterschiedlichen Viertel in London so nahe beieinander liegen. Aber ich will mich nich beklagen und bin ja auch dankbar dafür, dass er uns in Tonys Syndikat reinlotst.
    Das Telefon klingelt, und ich geh ran, obwohl ich ganz genau weiß, dass es eine Schnitte für Sick Boy sein wird. Das Notizheft neben dem Telefon ist voller Namen von Perlen, die »Simon« sprechen wollen. — Hallo?
    — Wie steht’s, Mann? Bis du das, Rent Boy?
    Fuck.
    Begbie.
    — Aye … Franco, mein Bester!, ringe ich mir ab. Begbie quatscht gleich aufgeregt drauflos und erzählt mir, dass er mit June zusammengezogen ist.
    — … ich also mit ihr unterm Mistelzweig, bei ihrer Ma und so, und da mein ich zu ihr: »Haste Bock?« Un sie so mitm sanften Hauchen und nem Riesengrinsen in der Visage: »Klar. Hab ich.« Die dumme Kuh dachte echt, ich wollte sie nur unterm Mistelzweig küssen. Aber das wär’s ja wohl!
    Kiss me underneath the mistletoe, do, do, do … Franco und ich in der Grundschule, wie wir dieses Lied mit all den anderen kleinen Jungs und Mädchen gesungen haben. Die Mädchen schauten alle so schüchtern drein, während die Knirpse Stielaugen kriegten. Ob er sich daran wohl noch erinnert? What’s your name, what’s your nation …
    — Sie kneift also die Augen zu und spitzt die Lippen so bescheuert, so voller Erwartung und so. Ich aber pack ihren Kopf und sag nur: »Nix da mit knutschen. Ich will verdammt noch mal einen geblasen kriegen, du blöde Kuh.« Ich also Gürtel ab und sie am Bequatschen: »Los, mach hin, noch is keiner da! Komm schon, rein damit!« — Noch dran, Rents?
    — Aye …
    Wir haben auch ein Lied über die Katastrophe der Titanic gesungen: »It was sad when the great ship went down … husbands and wives, little children lost their lives, it was sa-had when the gray-hate ship went down.«
    Das schottische Bildungswesen. Ohne Worte. Frag mich echt, ob er sich noch daran erinnert …
    — Da in der Bude bei Fremden ne Nummer zu schieben, das is irgendwie das Spannende für mich, verstehste? Jedenfalls is sie nich so begeistert, aber sie weiß natürlich, was Phase is, wenn Löwe Franco brüllt. Ich drück sie also runter auf ihre Knie, und los geht’s … im Wohnzimmer von ihrer Ma, unter dem beschissenen Mistelzweig. Sie also am Lutschen, schön langsam und gleichmäßig, und ich hab sie bei den Haaren gepackt, damit ich das Tempo bestimmen kann und so. Jedenfalls schieb ich ihn ihr immer kräftig rein und geh so richtig ab, weißte? So Augen halb zugekniffen und Lippen gekräuselt …
    — Ähm … ja …
    — Mittendrin seh ich dann diesen Wichser vor meinen halb geschlossenen Augen auftauchen. Ihr alter Herr! Der Penner is einfach ins Haus gekommen und in die Wohnstube gelatscht. Sie hatte aber den Rücken zu ihm und konnte ihn nich sehen. Kam gerade ausm Garten geschlichen, der Arsch, wo er sich wahrscheinlich im Schuppen einen gewichst hat, die alte Sau. Jedenfalls meint er: »Was zum Teufel geht hier vor?«
    — Echt jetzt?
    — Auf jeden, Alter. Ich guck den Penner an und mein nur: »Nach was siehtn das für dich aus, du Wichskopp? Verpiss dich gefälligst!« Die Flachzange watschelt weg und brummt sich dabei n Haufen Scheiß in den Bart. Jedenfalls merk ich, wie sie da unten panisch wird. Fängt an zu würgen und will den Kopf wegziehen, aber ich halt weiter ihre Birne fest. Bis ich nich meine Ladung verschossen hab, geht sie nämlich nirgendwohin, und das weiß sie verdammt noch mal auch. Und dann mach ich das wie im Porno, verstehste, wenn du den Prügel rausziehst und der Perle in die Fresse wichst. Sie hat natürlich Schiss, Augen groß wie Untertassen und so, aber ich pump ihr voll die Ladung ins Gesicht! War so n Riesenbatzen, hätte für zwei gereicht, sag ich dir. Ihre Fresse sah hinterher aus wie n Malerradio!
    — Was hat sie wegen ihrem Vater gesagt?
    — Komm ich noch zu, du ungeduldiger kleiner Rothaarwichser, blafft mich Franco an, und ich bin extrem glücklich, dass vierhundert Meilen zwischen uns liegen. — Sie wischt sich also die Sahne vom Gesicht und fragt ganz panisch: »Wer war das? War das etwa mein Dad?«
    »N verschissener Perverser, dein Alter, sich so an Leute ranzuschleichen!«, mein ich, worauf sie voll die eingeschnappte Prinzessin spielt, ganz eiskalt und frostig. Aber scheiß drauf, bisschen Romantik muss schon sein zu Weihnachten. Sie geht raus, und ich kann den Streit mit ihrem Alten hörn. Dann kommt sie

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