Skagboys 01
Entgiftung zu beenden, wurde jetzt aber wegen angeblicher »Medikationsprobleme« ins Krankenhaus verfrachtet. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. Die Therapeuten meinen, dass er bald wieder bei uns ist. Wahrscheinlich sitzt der fette Jambo-Arsch schon mit nem kalten Pint Lager an den Lippen im Village Inn und feiert, dass er den Entzug geschafft hat.
»Is das n gutes Buch, Mark?«, fragt mich Spud und sieht dabei so aus, als würden die leistungsfähigeren Gehirnkammern in diesem Labyrinth zwischen seinen Ohren gerade an einer Formulierung feilen.
»Aye. Gutes Buch.«
Danach verschwindet er, und ich setz mich wieder an den Schreibtisch. Über was soll ich schreiben? Unsere Gefühle, meint Schwester Vierauge. Gut. Wie fühle ich mich? Nun, in erster Linie geil. Ich merke, dass ich entgifte: Einerseits schwankt meine Stimmung abwechselnd zwischen depressiv/elend und aufgeputscht/unruhig, andererseits verschafft mir nur die Beschäftigung mit meiner ständig steigenden Fleischeslust Ruhe und Entspannung. Ich muss daran denken, wie ich auf Sullys Silvesterparty mit Lesley im Bett lag. Ich wünschte, ich hätte sie damals trocken geleckt, meinen Prügel zwischen ihren schweren Titten gerieben und/oder mir einen blasen lassen. Es fühlt sich wie eine verpasste Chance an, und irgendwie komme ich mir wie ein Volltrottel vor – schwach und zerfressen von Selbstvorwürfen. Noch so eine vergebene Möglichkeit. DU BIST EIN IDIOT, RENTON, EIN VERDAMMTER VOLLIDIOT!
Später am Nachmittag fantasiere ich über Joanne Dunsmuir und hole mir einen runter.
Außer Joyce lesen und ab und an einen wichsen mache ich nicht viel. Ich halte den Kopf unten, entgifte, sitze meine Zeit ab.
Tag 14
Wenn ich mir mein Geschmiere so durchlese, fällt mir auf, dass die Dialogteile in den Einträgen das Ganze wie einen Roman oder zumindest wie eine Reihe von Kurzgeschichten wirken lassen. Gefällt mir ganz gut. Ein typisches Tagebuch zu schreiben würde mich auch nicht die Bohne interessieren.
Heute an meiner ersten Prozessbegleitungsgruppe teilgenommen. Es war der Wahnsinn! Die Leute sind von Anfang an aufeinander losgegangen. Es flogen zwar keine Fäuste, aber es kam zu einem Wir-stehen-auf-und-brüllen-uns-an-Match zwischen Johnny Swan und dieser Molly-Tante. Tom und Schwester Vierauge mussten dazwischengehen. In meinem gegenwärtigen Zustand war das eine Nummer zu heftig für mich. Hab mich zum Mittag in mein Zimmer zurückgezogen. Es gab gedünsteten Fisch. Ziemlich fad. Eigentlich sollte ich das ja eh nicht essen, weil ich Veggie bin.
Heute Abend dann wankenden Schrittes zu den anderen in den Freizeitraum. Beim Billardtisch fehlte die gelbe Halbe. Schätze mal, dass Johnny sie aus purer Gehässigkeit über die Gartenmauer gefeuert hat. Er ist nämliche der Einzige, der kein Pool spielt. Swanney tätschelte anerkennend meinen frisch geschorenen Schädel und vertiefte sich dann mit Sick Boy in ein Gespräch über Alison. »Lozinska, die große Feministin …«, meinte Sick Boy. »Ich check nich ganz, inwiefern sie die Frauenbewegung voranbringt, indem sie Schwänze fürn Fix lutscht. Erklär mir das mal bitte. Die hat sich bloß so aufgeführt, weil ich neben ihr noch andere Schnitten gevögelt hab. Diese rachsüchtige Bitch … wollte mich doch nur von der tightesten Pussy fernhalten, die ich je in der Kiste hatte. So verdammt eng, Alter, wie im Schraubstock kommste dir da vor!«
»Qualitätsmöse«, meinte Johnny zustimmend.
Keinen blassen, über wen sie da geredet haben, aber die betreffende Dame muss schon was ganz Besonderes sein, wenn sich die beiden Vögel mal einig sind. Ich hab gesehen, dass Spud das Gespräch mitbekam. Nach einer Weile zuckte er zusammen, drehte sich weg und ließ den Kopf hängen wie ein Hamster in ner Mikrowelle auf Garstufe.
Mit dem festen Vorsatz, mir einen auf Joanne Dunsmuir runterzuholen, ging ich dann wieder in mein Zimmer.
Joanne Dunsmuir.
Warum bin ich nur so fasziniert von ihr? Besonders gut sieht sie nicht aus, und ein angenehmes Wesen hat sie auch nicht. Trotzdem wichse ich mehr auf sie als auf irgendjemand anders.
Ich schalte also das Kopfkino an und merke, wie sich mein Schwanz aufrichtet. In meiner Vorstellung liegt Joanne auf dem Bauch, während ich hinter ihr stehe. Ich schiebe ihren schwarz-braun karierten Rock hoch und ziehe das glänzende schwarze Höschen runter, um ihre knackig-runden Arschbacken freizulegen …
Weiter kam ich leider nicht, weil Spud nach einem kurzen
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