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Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)

Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)

Titel: Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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vorstellen, warum sie ihn freiwillig anrufen sollte.
    Bevor er in seine Limousine einstieg, sandte Angelo noch einen Blick in ihre Richtung und nickte ihr zu. Sie erwiderte den kurzen Abschiedsgruß nicht. Stattdessen hob sie ihren mit Schlamm bedeckten Hund auf die Arme, der eifrig damit beschäftigt war, die parkenden Autos anzubellen. Mit raschen Schritten verschwanden die beiden in der Gärtnerei.

4. KAPITEL
    Vier Tage später reiste Gwenna nach London. Am Morgen nach ihrer Ankunft wurde sie von einer eleganten Brünetten vor ihrem Hotel abgeholt. Die Frau war Delphine Harper, Angelo Riccardis Koordinatorin. Bereits am Telefon hatte sie Gwenna über alle organisatorischen Einzelheiten informiert.
    „Es ist meine Aufgabe, für Sie einen sanften Übergang zum Stadtleben zu schaffen. Heute stehen jede Menge Termine auf Ihrer Agenda“, sagte Delphine und ließ ihre perfekten weißen Zähne aufblitzen. „Zunächst zeige ich Ihnen die Wohnung, die Mr. Riccardi für Sie ausgewählt hat.“
    Ein sanfter Übergang? Am liebsten wäre Gwenna über diese nichtssagende Phrase in Tränen ausgebrochen, die mitnichten die drastischen Veränderungen in ihrem Leben beschrieb. Am Tag von Angelos Besuch hatte ihr Vater ihm seine sämtlichen Besitztümer überschrieben. Binnen vierundzwanzig Stunden war ein Angestellter von Rialto gekommen und hatte die Leitung der Gärtnerei übernommen. Es fiel ihr sehr schwer, die Kontrolle über ihre kleine Firma abzugeben. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie es liebte, mit Pflanzen zu arbeiten. Auch ihre Wohnung über der Gärtnerei hatte sie eiligst räumen müssen. Somit war sie gezwungen gewesen, kurzfristig ins Haus ihres Vaters zu ziehen. Dort hatte ihr jeder, außer ihrem Vater, das Gefühl gegeben, ein unliebsamer Eindringling zu sein.
    Seufzend gab Donald Hamilton zu, ein zweites Apartment in London zu besitzen. „Ich hatte meine Gründe, es nicht anzugeben. Ich wollte es für die Zeit nach meiner Pensionierung behalten. Aber meine Motive waren nicht nur eigennützig. Im Moment wohnt dort eine ältere Dame. Ich war besorgt, dass ein neuer Eigentümer sie vor die Tür setzt.“
    „Aber du hast es verschwiegen! Auf die Anwälte von Rialto wird das einen sehr schlechten Eindruck gemacht haben.“
    „Wenn ich mich nicht um meine Interessen kümmere, wer dann?“, hatte ihr Vater ohne Reue erwidert. „Natürlich hoffe ich immer noch, dass du all unsere Probleme aus dem Weg räumst, sobald du die Gelegenheit dazu bekommst.“
    Die Erinnerung an dieses Gespräch ließ Gwenna sich jetzt noch unbehaglicher fühlen. Der sorglose Umgang ihres Vaters mit seiner Unehrlichkeit setzte ihr sehr zu. Immer schmerzlicher wurde ihr bewusst, dass der Charakter ihres Vaters nicht makellos war.
    „Wir sind da.“ Delphines fröhliche Stimme unterbrach Gwennas düstere Überlegungen und holte sie in die Gegenwart zurück.
    Sie stieg aus dem Wagen aus und blickte erstaunt auf das riesige Stadthaus vor sich.
    Mit einer gewichtigen Geste zog Delphine die Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss die imposante Eingangstür auf. „Das ist eine der besten Adressen Londons.“
    Gwenna fröstelte in dem ganz in Marmor gehaltenen Flur und bestaunte die vielen Säulen und die aufwendig gearbeitete Treppe.
    „Es ist ein sehr großes Haus. Und lassen Sie sich nicht von seinem Alter täuschen. Es gibt eine Klimaanlage, modernste elektronische Kontrollen für alles und natürlich überwältigende Sicherheitsvorkehrungen“, erläuterte Delphine.
    Die Besichtigungstour begann im Keller, in dem es einen Pool, einen Fitnessraum und einen Weinkeller zu sehen gab, und setzte sich durch die darüberliegenden Stockwerke mit seinen vielen Räumen und hochmodernen Badezimmern fort.
    „Hinter dem Haupthaus befinden sich die Unterkünfte für die Angestellten und die Garagen. Und jetzt möchte ich Ihnen den Garten zeigen, der dürfte von besonderem Interesse für Sie sein. Er ist groß und geschützt und nach Süden ausgerichtet …“
    „Bitte entschuldigen Sie mich für ein paar Minuten. Ich … ich muss Ihren Boss anrufen.“ Gwenna zwang die Worte über ihre trockenen Lippen und hastete in eines der unteren Zimmer. Dort kramte sie in ihrer Tasche nach der Karte, die Angelo ihr gegeben hatte. Kopfschüttelnd wählte sie die Nummer auf ihrem Handy.
    „Hier ist Gwenna“, sagte sie, nachdem er sich gemeldet hatte. „Es tut mir leid, dass ich dich störe.“
    Beinahe hätte Angelo gelächelt. Er scheuchte seine

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