Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)
entsprach, erhob er sich, um sie zu begrüßen.
Fasziniert von der intensiven Ausstrahlung seiner markanten Gesichtszüge, konnte Gwenna ihre Aufmerksamkeit nicht von Angelo abwenden. Mit diesem verschmitzten Lächeln auf den Lippen sah er atemberaubend gut aus. Wenn allerdings Toby in der Nähe gewesen wäre, hätte sie ihn bestimmt nicht wahrgenommen – da war sie sich sicher. Selbstbewusst ließ sie sich ihm gegenüber auf den Stuhl gleiten.
„Ich habe nicht geglaubt, du würdest heute zurückkommen“, sagte sie. Der Tisch, den er ausgewählt hatte, stand weit von den anderen Gästen entfernt, um ihnen eine gewisse Privatsphäre zu garantieren.
„Ich wollte bei dir sein. Und wenn ich etwas will, lasse ich mich durch nichts aufhalten.“
Gwenna senkte den Blick. Die offensichtliche Bedeutung seiner Worte und die unverhohlene erotische Spannung zauberten ein Ziehen in ihren Unterleib. „Ist das dein Erfolgsrezept?“
„Das wäre zu durchschaubar. Ich wähle meine Kämpfe sehr sorgfältig aus, gioia mia.“
Als der Champagner serviert wurde, griff sie hastig nach dem Glas und nippte an dem prickelnden Getränk. Angelo begann, von New York zu erzählen. Und er war ein sehr guter Erzähler, der mit einer Handvoll Worten ein amüsantes Bild zeichnen konnte. Begeistert hörte sie zu.
„Isst du gar nichts?“, fragte Angelo besorgt, als sie die servierten Köstlichkeiten scheinbar ignorierte.
„Ich habe keinen Appetit.“ Außer auf dich, flüsterte eine leise Stimme in ihrem Innern. Schockiert lauschte sie der Botschaft, die allem widersprach, was sie für ihr wahres Ich gehalten hatte. Aber es war wahr: Faszination hatte die Macht über sie übernommen und die Stimme der Vernunft ausgeschaltet. Es war ihr fast unmöglich, den Blick von ihm abzuwenden. Sie verlor sich in der Bewunderung seiner ebenmäßigen schwarzen Augenbrauen, der hohen Wangenknochen, dem blau-schwarzen Schatten um sein Kinn und der maskulinen Schönheit seines Mundes.
Mit jeder Faser seines Körpers war Angelo sich der sexuellen Spannung bewusst. Endlich besaß er ihre gesamte Aufmerksamkeit. Seine Jagdinstinkte befahlen ihm, daraus sofort seinen Vorteil zu ziehen. Er schob seinen Teller beiseite und ergriff Gwennas Hand. „Gehen wir …“, drängte er mit samtiger Stimme.
„Aber wir sind noch gar nicht fertig“, entgegnete sie verunsichert.
Angelo zog sie von ihrem Stuhl. „Wir haben noch gar nicht angefangen, bellezza mia.“
Das Gemurmel der Gespräche um sie herum erstarb. Gwenna spürte die Blicke der Anwesenden, als Angelo sie nach draußen führte, einen Arm besitzergreifend auf ihren Rücken gelegt. Er schob sie in die Limousine, stieg dann selber ein und zog sie an sich. Einen Herzschlag später presste er seinen Mund auf ihren. Eine Flamme, heißer als die Sonne, loderte durch ihren Körper.
Irgendwann löste er seine Lippen von ihren. „Du bist wirklich erstaunlich“, flüsterte er. „Ich wusste, dass du es sein würdest.“
Sie senkte den Blick, um zu verbergen, wie erregt sie war. Binnen weniger Augenblicke hatte er all ihr Wissen über sich selbst umgeschrieben. Entsetzt musste sie feststellen, dass ihr Körper nach ihm schrie. Die zarten Knospen ihrer Brüste richteten sich auf. Und das Wahrnehmen des pulsierenden Verlangens zwischen ihren Beinen färbte ihre Wangen rot vor Scham. Sie begehrte ihn. Natürlich hatten ein paar Gläser Champagner ihren Widerstand erlahmen lassen, versicherte sie sich. Aber war das nicht gut? War es nicht weiser, das Beste aus einer schlechten Situation zu machen, als zu versuchen, dem ohnehin Unvermeidlichen zu widerstehen?
Angelo spürte, wie sie erzitterte. Und allein das Wissen um seine eigene Sensibilität verärgerte ihn, wie es so viele Vorkommnisse der letzten Wochen getan hatten. In schlaflosen Nächten hatte er sich von einer Seite auf die andere gewälzt und sich nach ihr verzehrt. Offensichtlich hatte ihn das mehr beeinflusst, als er wahrhaben wollte. Langes Warten war wirklich nichts für ihn. Verschwunden war allerdings, musste er erkennen, die Aura glücklicher Gelassenheit, die sie bei ihrer ersten Begegnung ausgestrahlt hatte. Der brutale Druck, unter den er sie gesetzt hatte, hatte seine Spuren hinterlassen. Doch warum sollte ihn das stören?
Im Flur des Hauses in Chelsea warf sie ihm einen unsicheren Blick zu. Der Champagner hatte Gwenna ein wenig benommen gemacht. In ihrem Kopf herrschte ein Heer von unzusammenhängenden Gedanken. Doch das kalte Funkeln
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