Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
Verbindung zwischen Tom und Ihrer Familie! Ich bin Phoebe von ganzem Herzen zugetan, dem armen Kind, aber Toms Vater und ich haben andere Pläne für unseren Sohn, und die schließen eine Heirat im Alter von neunzehn Jahren nicht ein, lassen Sie sich das gesagt sein!"

„Unsinn! Das hatten die beiden nie im Sinn!", rief Lord Marlow aus, mit dem Versuch, diese glühende Beredsamkeit zu hemmen.
    Er wurde beiseite gefegt. „Nein! Nicht, bis Ihre Ladyschaft ihnen diesen Gedanken in den Kopf setzte!", sagte Mrs Orde wild. „Hätte ich ihre Freundschaft mit Argwohn betrachtet, ich hätte mich selbst für einen Dummkopf gehalten, so zu handeln wie Sie! Und was war der Erfolg? Genau das, was man voraussehen konnte!"
    „Auf mein Wort!", unterbrach Lady Marlow. „Ich möchte beinahe glauben, Sie haben den Verstand verloren, Madam!
    Sie sind in eigenartigen Zorn geraten, und das nur, weil meine Stieftochter, wie ich nicht bezweifle, mit Mr Thomas Orde ausgeritten ist!"
    „Ausgeritten!", rief Mrs Orde verächtlich aus. „Sie ist von hier ausgerissen, und dafür, Lady Marlow, sind Sie zu tadeln, mit Ihrer barbarischen Behandlung der armen kleinen Seele! Oh, mir fehlt die Geduld, mit Ihnen zu reden! Meine Botschaft gilt nicht Ihnen, sondern Phoebes Vater! Lesen Sie das, Sir!" Mit diesen Worten reichte sie Lord Marlow energisch ein Blatt Papier. Während er die wenigen Zeilen las, die Tom hingekritzelt hatte, um jede Sorge, die seine Mutter hegen könnte, zu beschwichtigen, befahl ihm Lady Marlow, ihr die Nachricht zu zeigen, und Sylvester zog sich diskret in die Fensternische zurück. Ein Mann mit Zartgefühl, das war ihm bewusst, würde diese Gelegenheit ergreifen, sich aus dem Wohnzimmer zurückzuziehen. Er fand sich gelassen mit der Tatsache ab, dass es ihm an Zartgefühl mangelte, und fragte sich, ob er wohl eine Möglichkeit finden würde, einen flüchtigen Blick auf diese Botschaft zu werfen.
    „Meine liebe Mama", hatte Tom gekritzelt, „ich muss, ohne von Dir Abschied zu nehmen, wegfahren, aber sei nicht in Sorge. Ich habe Vaters Karriol genommen und werde ein paar Tage abwesend sein, ich kann nicht genau sagen, wie viele. Auf Austerby sind Dinge eingetreten, die die Lage unerträglich machen. Ich muss Phoebe retten und bin überzeugt, dass Du und Vater es verstehen, wenn ihr alles wisst, und es für richtig halten werdet, denn ihr habt sie immer gern gehabt."

Als er diese Zeilen las, verloren Lord Marlows Wangen einiges von ihrer frischen Farbe. Er erlaubte seiner Frau, das Papier aus seiner Hand zu reißen, und stammelte: „Unmöglich! Ich glaube es nicht! B-bitte, wohin könnten sie gefahren sein?"
    „Genau! Wohin?", sagte Mrs Orde. „Diese Frage führt mich ja her! Wenn mein Mann nicht gerade in Bristol wäre - aber so ist es stets! Wann immer ein Mann am meisten gebraucht wird, ist er nicht zu finden!"
    „Ich weiß nicht, was diese Botschaft bedeutet", verkündete Lady Marlow. „Ich will nicht sagen, dass ich sie verstehe.
    Was mich betrifft, argwöhne ich sehr, Mr Thomas Orde sei betrunken gewesen, als er sie schrieb."
    „Wie können Sie es wagen?", brauste Mrs Orde auf, und ihre Augen funkelten gefährlich.
    „Nein, nein, natürlich war er das nicht!", vermittelte Lord Marlow eilig. „Meine Liebe, lassen Sie mich versuchen ...
    Nicht dass es so außergewöhnlich wäre, dass ... Obwohl es mir fernliegt, vorzuschlagen ..."
    „Oh!", schrie Mrs Orde und stampfte mit dem Fuß auf.
    „Stehen Sie doch nicht in dieser hohlköpfigen Art da, indem Sie nichts zu diesem Vorhaben sagen, Sir! Bedeutet es Ihnen nichts, dass gerade in diesem Augenblick Ihre Tochter flieht?
    Sie müssen ihr nachfahren! Herausfinden, wohin sie gehen will! Sicherlich weiß es Susan! Oder Miss Battery! Sie hat vielleicht einen Hinweis gegeben - oder eine von denen, die mit ihr besser vertraut sind als Sie!"
    Lady Marlow war geneigt, diesen Vorschlag abzulehnen, aber ihr Gebieter, dem die Erinnerung an die Unterredung mit Phoebe vom Vorabend lebhaft im Gedächtnis war, zeigte sich mittlerweile ernstlich beunruhigt. Er sagte, Susan und Miss Battery sollten geholt werden, eilte zur Tür und rief nach Firbank. Während Nachricht in das Schulzimmer gesandt wurde, erleichterte Mrs Orde auf einmal ihre überforderten Nerven und machte der Erbitterung, die seit Jahren in ihrem Busen gewachsen war, Luft, indem sie Lady Marlow genau sagte, was sie von ihren Manieren, ihrem Benehmen, ihrer Gefühllosigkeit und ihrer groben Dummheit hielt. Lord

Weitere Kostenlose Bücher