Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)
überleben.“
„Und was, bitte sehr, soll ich bei einem Fußballmatch tun?“, griff Natalia beherzt nach dem angebotenen Rettungsanker.
„Alles, was notwendig ist“, kam es nüchtern zurück.
„Aber ich habe absolut keine Ahnung von Fußball.“
„Keine Bange, was du wissen musst, werde ich dir beibringen.“
Da war es wieder, dieses Lächeln, das sie völlig schwach machte.
Ich muss aufhören, ständig über diesen Mann zu fantasieren! ermahnte sich Natalia. Unverbindliches Flirten war das eine, sehnsüchtiges Begehren etwas völlig anderes. Genau genommen konnte sie sich beides nicht leisten! „Ich bin aber keine gute Schülerin“, warnte sie.
„Dann ist es umso besser, dass ich ein fantastischer Lehrer bin.“
Sein spöttisch amüsiertes Lächeln sagte ihr genug. Ben Jackson war ein gefährlicher Mann und konnte offenbar tatsächlich Gedanken lesen!
Abrupt stand sie auf. „Ich muss gehen.“
„Aber es ist doch erst kurz nach acht. Die Nacht ist noch jung und …“
„Ich habe bereits Pläne für heute Abend“, log Natalia dreist und lächelte dem Kellner entgegen, der beflissen herbeieilte. „Meinen Mantel bitte!“
„Sofort, Euer Hoheit .“
Ben hatte sich inzwischen ebenfalls erhoben. „Ich fahre dich nach Hause.“
„Das ist nicht nötig, ich kann meinen Chauffeur …“
„Ohne Grund herbeizitieren, wolltest du sagen? Warum solltest du das tun?“
Wieder dieser verächtliche Unterton in seiner Stimme, wie immer, wenn es um die Privilegien ihres Standes ging! Was konnte sie denn dafür, dass sie mit einer Krone auf dem Kopf geboren worden war? Musste sie darum jeder für selbstsüchtig, verwöhnt und gedankenlos halten?
Oder war ihr das ganze vorgespielte Theater inzwischen so zur zweiten Natur geworden, dass sie gar nicht mehr anders konnte.
„Also gut.“ Natalia schaute auf die erst halb geleerte Champagnerflasche. „Ich warte draußen, bis du das hier geregelt hast.“
„Keine Sorge, Prinzessin , wir können zusammen gehen“, beruhigte Ben sie amüsiert. „Man kennt mich hier …“
Nachdem der Kellner ihr in den Mantel geholfen und sich wortreich verabschiedet hatte, folgte Natalia ihrem Boss innerlich schäumend hinaus auf die Straße. Zu allem Überfluss geriet sie auch noch mit dem Absatz in eine Fuge zwischen zwei Pflastersteine, strauchelte und fiel gegen Bens Brust, da er sich genau in diesem Moment zu ihr umgedreht hatte.
„Hoppla!“, rief er überrascht aus, als sie Halt suchend die Arme um seinen Nacken schlang.
In diesem Moment flammten unzählige Blitzlichter auf. Erst jetzt registrierte Natalia die Reporter, die ihnen vor dem Weinlokal aufgelauert hatten. Im nächsten Moment spürte sie Bens kräftige Finger um ihre Handgelenke und blinzelte verwirrt zu ihm auf. Seine Miene war völlig ausdruckslos, als er ihre Arme von seinem Hals löste und einen Schritt zurücktrat, doch seinen unterdrückten Ärger spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers.
Während Ben wütend auf seinen Wagen zustrebte und Natalia ihm humpelnd folgte, so gut sie konnte, fielen die Paparazzi weiter über sie her.
„Ist das Ihre neueste Eroberung, Prinzessin ?“
„Gönnen Sie uns einen Kuss!“
Ben beschleunigte seine Schritte, bog abrupt in eine dunkle Seitenstraße ein und schlug noch zwei weitere Haken. Atemlos versuchte Natalia, zu ihm aufzuschließen.
„Warte!“, rief sie.
„Warum? Hast du noch nicht genug von diesem Theater?“, fragte er bissig über die Schulter zurück. „Hätte ich mir eigentlich denken können! Genau die Art von Publicity, für die du lebst.“
Er denkt also, ich hätte ihn bewusst in eine Falle gelockt. Nicht, dass es Natalia überraschte, aber weh tat es trotzdem. „Ich wollte nur einen gebrochenen Knöchel vermeiden“, verteidigte sie sich und hielt anklagend ihren lädierten Absatz hoch. „Siehst du, er ist abgebrochen, als ich gestolpert bin!“
Ohne ein Wort drehte er sich wieder um und eilte weiter, Natalia immer hinter ihm her. Ben lotste sie durch finstere Gassen, die sie im Leben noch nie gesehen hatte. Und Natalia hasste Dunkelheit. „Wo … wo gehen wir hin?“, keuchte sie unsicher.
„Ich will nur weitere Schnappschüsse vermeiden“, grollte ihr Begleiter. „Doch wenn du glaubst, mich loszuwerden, indem du mich der Klatschpresse präsentierst, hast du dich geschnitten!“
Natalia war kurzfristig durch das Röhren von Motorrädern abgelenkt und atmete erst auf, als das Geräusch in der Ferne verebbte. „Ich
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