Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)
Anziehen bekomme ich Hilfe?“, fragte sie maliziös.
„Lass es gut sein für heute“, murmelte er sanft und strich ihr wie unabsichtlich über die Arme, bevor er einen Schritt zurücktrat.
„Wo bleibt dein Kampfgeist?“, fragte sie, um ihre Verwirrung zu überspielen.
Ben lachte. „Auch der braucht mal Ruhe. Die Klingen mit dir zu kreuzen, ist nämlich ziemlich kräftezehrend, Prinzessin . Komm, ich spendiere dir einen Drink, da wir beide überlebt haben.“ Seine spontane Einladung schockte ihn offenbar mehr als seine Praktikantin, die nur überrascht die Brauen hob.
Grundgütiger! Die Presse würde vor Begeisterung aus dem Häuschen sein, sie beide vor die Linse zu bekommen! Er konnte sich den Klatsch und die wilden Spekulationen lebhaft ausmalen. Genau das hatte er unter allen Umständen vermeiden wollen, und trotzdem wartete er fast atemlos auf ihre Reaktion.
Natalia musterte ihn amüsiert und aufmerksam, um ihren Mund spielte ein Lächeln, das Ben heiße Schauer über den Rücken sandte. Mit der Prinzessin auszugehen, und sei es auch nur auf einen Drink, war das Gefährlichste und Verrückteste, was er tun konnte.
Als könnte sie seine Gedanken lesen, stahl sich ein herausforderndes Glitzern in Natalias Katzenaugen, während sie bedächtig ihren Mantel zuknöpfte. „Zu einem Drink sage ich niemals Nein …“
4. KAPITEL
Spontan lotste Natalia ihren Boss in eine trendige Weinstube in der Nähe des Marktplatzes. Sie hätte sich für ein diskreteres Lokal entscheiden können, doch ein kindischer Impuls trieb sie dazu, den exponierteren Ort zu wählen. Ob sie Ben Jackson in seinen Vorurteilen bestätigen oder ihn einfach nerven wollte, wusste sie selbst nicht.
Sobald sie die Weinbar betraten, wieselte ein Kellner herbei, der vor Beflissenheit nahezu außer sich geriet. „Prinzessin Natalia! Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie uns heute Abend mit Ihrer Anwesenheit beehren. Darf ich Sie beide zu Ihrem gewohnten Tisch führen?“
Sie schenkte dem aufgeregten Mann ein flüchtiges Lächeln. „Danke, Paulo, diesmal bitte lieber etwas Diskreteres im Hintergrund.“ Ihr gewohnter Platz war nämlich gleich vorn neben dem Fenster, wo die Paparazzi sie wenigstens im perfekten Licht fotografieren konnten. Doch irgendwie hatte Natalia das Gefühl, dass Ben diesen Umstand weniger zu schätzen wissen würde als sie.
Sie warf ihm einen raschen Blick zu und erwartete missbilligend zusammengekniffene Lippen, doch sein Gesichtsausdruck war undurchdringlich. „Hier kennt man mich“, erklärte sie ihm überflüssigerweise.
„Sieht so aus“, kam es gleichmütig zurück.
Der Kellner führte sie zu einem versteckt liegenden Tisch im hinteren Teil des Lokals, wo nur wenige Minuten später zwei weitere Bedienstete erschienen und ihnen Oliven und Nüsse in kleinen Schälchen servierten. Ben griff nach der Weinliste, was Natalia Gelegenheit gab, ihn unauffällig zu studieren. Er ist wirklich ein attraktiver Mann, dachte sie und knabberte versonnen an einer Nuss.
Als er aufsah, begegnete er ihrem Blick und lächelte, wissend und selbstbewusst. „Irgendwelche Vorlieben?“
„Wie wäre es mit Champagner?“, schlug sie vor und sah, dass sie beide an die von ihr bestellte Flasche Wein zum Lunch dachten.
Ben nickte und schloss die Weinkarte. „Eine Flasche Ihres besten Champagners“, orderte er.
„Du weißt, was die hier kostet?“, vergewisserte sich Natalia mit erhobenen Brauen, sobald der Kellner gegangen war.
„An einem Platz wie diesem? Um die dreitausend Euro würde ich schätzen, doch das sollte dich nicht irritieren, Prinzessin .“
„Ganz sicher nicht, aber ich dachte, dich vielleicht, von wegen hart verdienter Millionen und so …“
„Hatten wir nicht einen Waffenstillstand vereinbart?“
„Das wäre mir dann doch zu langweilig!“, schmollte Natalia.
„Dann willst du mich die ganzen nächsten Monate auf diese Art piesacken?“
Sein forschender Blick verunsicherte sie. So hatte Ben sie schon fixiert, als er die restlichen Fotokopien für sie ablegte: wissend und seltsam verständnisvoll.
„Nur solange es mir Vergnügen bereitet“, entgegnete sie schnippisch.
„Ich glaube, wir haben eine völlig unterschiedliche Vorstellung von Vergnügen.“
Natalia lachte rau. „Darauf kannst du wetten!“
„Das habe ich doch bereits …“ Noch bevor sie einhaken konnte, sprach er weiter. „Also, Prinzessin , was macht dir denn noch Freude, außer Shoppen, wilden Partys und kleinen
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