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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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muß schon sagen, ihr drei seid ein Haufen extrem feiger Spielverderber.«
    Emily zog sich in den Gang zurück und schloß die Tür hinter sich.

17
    »Jetzt sag mir aber, was du mit Charles und Devlin im Kinderzimmer getan hast«, sagte Emily an jenem Abend über den Eßtisch hinweg. »Ich bin furchtbar neugierig darauf.«
    »Neugier ist an Frauen kein bewundernswerter Zug.« Simon sah das exotisch gewürzte indonesische Curry an, das George gerade vor ihn hingestellt hatte.
    Emily grinste schelmisch. »Du kannst wohl kaum von mir erwarten, daß ich all diese lauten Schläge im Vorbeigehen nicht höre, den ganzen Lärm aus dem Kinderzimmer ignoriere.«
    Simon war bewußt, daß ihn Emily absichtlich aufzog. Ebenso deutlich war ihm bewußt, daß Greaves und George jedes Wort belauschten, während sie dastanden und über den Eßtisch wachten. »In Zukunft, meine Liebe, wirst du so freundlich sein anzuklopfen, ehe du einen Raum betrittst, aus dem du dumpfe Schläge hörst.«
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Emily mit einem ergebenen Nicken. »Ich meine, man weiß ja schließlich nie, worauf man stoßen wird, wenn man eine Tür öffnet, oder? Es könnte ja alles mögliche sein. Man könnte sogar zufällig auf drei Männer stoßen, die ihre Hemden nicht anhaben oder etwas ähnlich Empörendes.«
    »Über dieses Thema haben wir jetzt wirklich lange genug geredet, Frau.« Er bedachte Emily mit einem strengen Blick.
    Sie reagierte mit einem Kichern, das sie einfach nicht unterdrücken konnte. »Ich weigere mich, dieses Gespräch zu beenden, so-lange ich nicht weiß, was ihr getan habt. Habt ihr irgendeine Kampftechnik trainiert?«
    Simon gab auf. »Ja, genau. Ich bin nicht sicher, wie es dazu gekommen ist, aber irgendwie ist es deinen Brüdern gelungen, mich dazu zu überreden, daß ich sie ihnen vorführe. Es ist etwas, was ich in meinen Jahren im Osten gelernt habe.«
    »Würdest du es mir beibringen?«
    Simon war wirklich schockiert über dieses Ansinnen. Emilys verschrobene Einfälle konnten zeitweise charmant und amüsant sein, manchmal gingen sie zu weit. »Ganz bestimmt nicht. Das ist keine Beschäftigung, die sich für eine Frau gehört, und es gehört absolut nicht zu den Dingen, die ein Mann seiner Frau beibrächte.«
    »Ich bin gar nicht so sicher, daß es eine schlechte Idee wäre, mir das beizubringen«, sann Emily unerschrocken nach. »Schließlich sind die Straßen von London nicht besonders sicher, ganz zu schweigen von Orten wie Vauxhall Gardens. Man weiß nie, wann man auf einem dunklen Weg beispielsweise einem Bösewicht begegnen und gezwungen sein könnte, sich zu verteidigen, damit man nicht ein Los erleidet, das schlimmer als der Tod ist.«
    »Jetzt reicht es aber, Frau.«
    George, der Diener, der an jenem Abend das Essen servierte, bekam plötzlich einen lauten und heftigen Hustenanfall. Er eilte aus dem Zimmer.
    Simon sah Emily böse an. »Die Gefahren auf den Straßen sind einer der Gründe, aus denen du niemals ohne Begleitung durch die Stadt laufen solltest, meine Liebe. Und da wir gerade vom Ausgehen sprechen - meine Tante hat mir gesagt, daß sie eine Eintrittskarte für Almacks für dich bekommen hat.«
    »Sie hat es erwähnt«, sagte Emily unbestimmt, während sie sich mehr von dem Chutney nahm. »Aber, offen gesagt, Simon, ich habe kein besonderes Interesse daran, zu Almacks zu gehen. Celeste sagt, daß die Versammlungen furchtbar langweilig sind. Man geht nur hin, wenn man gezwungen ist, sich einen Ehemann zu suchen, und das habe ich doch nicht nötig, oder?«
    »Nein, aber es wird nichts schaden, wenn du dich bei Almacks zeigst«, sagte Simon entschieden zu ihr. Das würde der Krone der gesellschaftlichen Erfolge, die Emily in der letzten Zeit erworben hatte, ein weiteres Juwel hinzufügen. »Ich finde, du solltest nächste Woche am Mittwoch abend hingehen.«
    »Ich würde es lieber bleibenlassen. Simon, dein Koch serviert uns ganz bemerkenswerte Mahlzeiten. Hast du ihn im Osten gefunden?«
    »Ja, Smoke ist schon seit etlichen Jahren bei mir.«
    »Warum wird er Smoke genannt? Weil er das Essen anbrennen läßt?«
    »Nein, sondern weil er der uneheliche Sohn einer Frau von der Insel und eines britischen Matrosen war. Nach seiner Geburt wollte ihn niemand haben, und er hat überlebt, indem er es gelernt hat, sich wie Rauch zu benehmen und zu bewegen. Er ist immer da, aber man nimmt seine Gegenwart selten wahr.« Eine besonders nutzvolle Begabung, wenn man sich den Lebensunterhalt damit

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