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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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den Skandal in Ihrer Vergangenheit dazu zu nutzen, ihn zu Fall zu bringen. Und das wird alles Ihre Schuld sein, Lady Blade.«
    Emily merkte, daß ihr übel wurde, aber sie bewahrte eine möglichst ausdruckslose Miene, als sie zu dem dunklen, verschwommenen Umriß aufblickte, der Croftons Gesicht sein mußte. »Sie scheinen nicht allzusehr an Ihrem Leben zu hängen, Mr. Crofton?« erkundigte sie sich kühl.
    »Drohen Sie mir nicht mit der aufbrausenden Art Ihres Mannes, Madam. Das ist nur Bluff. Ich glaube nicht, daß Sie sich in eine so üble Lage bringen werden.«
    »Mr. Crofton...«
    »Sie werden dafür sorgen, daß die Schulden Ihres Vaters in vollem Maß bezahlt werden, Lady Blade. Alle Welt weiß, wie sehr Sie Ihren Mann anbeten. Um es einmal klipp und klar zu sagen, Sie haben die reizende Gewohnheit, sich absolut lachhaft zu gebärden, wenn es um Ihren Mann geht. Ich glaube, Sie werden alles tun, was getan werden muß, um ihn vor dem Skandal zu bewahren.«
    Emily holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Und wie stellen Sie sich das vor? Wie soll ich die Schulden meines Vaters bezahlen? Ich bekomme eine vierteljährlich ausgesetzte Geldsumme, aber damit ließen sich Papas Verluste wohl nicht einmal ansatzweise decken.«
    Crofton lachte in sich hinein. »Es heißt, Blade sei Ihnen gegenüber außerordentlich nachsichtig, meine Liebe. Gott weiß, warum, aber so ist es nun einmal. Das ist ein offenes Geheimnis. Anscheinend findet er Sie amüsant. Ich glaube nicht, daß es Ihnen allzu große Schwierigkeiten bereiten wird, es so hinzustellen, als handelte es sich um Ihre eigenen Spielschulden, und dann werden Sie ihn ganz reizend anflehen, sie zu decken. Sie können sagen, Sie hätten an Lady Malcolm oder an Bridgetons Frau verloren. Von beiden ist bekannt, daß sie um hohe Summen spielen.«
    »Sind Sie verrückt?« hauchte Emily. »Eine solche Lüge würde er mühelos aufdecken.«
    »Wenn Ihnen die Vorstellung nicht gefällt, das Bargeld in der Form aus Blade herauszuholen, dann versuchen Sie es mit einem weiblicheren Ansatz. Ihr Mann steht, wie ich schon sagte, in dem Ruf, Ihnen gegenüber sehr nachsichtig zu sein. Vielleicht haben Sie mehr Erfolg damit, ihm eine Diamanten- oder Perlenkette abzuschwatzen. Sie können sie kopieren lassen und das Original an einen diskreten Juwelier verkaufen.«
    »Das würde niemals klappen. Blade würde die Kopie erkennen, wenn ich sie das erste Mal trage. Er hat einen ausgezeichneten Blick für solche Dinge.«
    »Dann müssen Sie eben einfallsreicher sein, Madam, wenn Sie Ihren Mann vor der Demütigung und dem Skandal bewahren wollen. Lassen Sie mich nachdenken. Vielleicht läßt sich ein schlichter Diebstahl am besten arrangieren.«
    » Ein Diebstahl?«
    »Ja, warum denn nicht? Ich habe Geschichten über die sagenumwobene Sammlung von juwelengeschmückten Drachen gehört, die Blade angeblich aus Südostasien mitgebracht hat. Es heißt, er besitzt Statuen von den Tieren, die ganz lässig in der Bibliothek herumstehen und von denen jede einzelne ein Vermögen wert ist. Wer würde schon merken, wenn eine davon fehlte? Und selbst wenn sie vermißt würde, dann wäre es doch recht einfach, die Schuld an dem Diebstahl auf einen Hausangestellten zu schieben.«
    »Mein Gott, Papa, sag ihm, er soll aufhören.« Emily wandte sich verzweifelt an ihren Vater, aber sie wußte, daß sie aus der Richtung keine Hilfe zu erwarten hatte.
    »Es tut mir verdammt leid, Em«, sagte Faringdon, der eindeutig unzufrieden damit war, welche Wendung die Ereignisse genommen hatten, der aber anscheinend bereit war, die Verantwortung dafür mit einem Achselzucken abzutun, wie er schon in der Vergangenheit grundsätzlich jede Verantwortung von sich gewiesen hatte. »Nichts von alledem wäre passiert, wenn du dich nicht darauf versteift hättest, dein dummes Herz an Blade zu verlieren. Ich habe dich gewarnt, aber du mußtest den Mann ja heiraten.«
    »Traurig, aber wahr«, stimmte ihm Crofton zu. »Also, Lady Blade, ich habe eine klare Vorstellung davon, wie Sie den Diebstahl erfolgreich ausführen können, ohne Gefahr zu laufen, Sie könnten ertappt werden oder die Schuld könnte auf Sie geschoben werden. Sie werden bis zur Nacht Ihrer Soiree warten und es so einrichten, daß sie an jenem Abend einen der Drachen verschwinden lassen. Die ganze Stadt wird da sein. Das Haus wird gesteckt voll mit Menschen und mit zusätzlichem Aushilfspersonal sein. Wenn der Verlust des Drachen dann entdeckt wird, kann man die

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