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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Schlafzimmer und wollte gerade die Tür schließen.
    »Warte«, sagte Simon mit einer unerwarteten Eindringlichkeit.
    »Was ist?«
    »Warum bist du in mein Zimmer gekommen, wenn nicht, um mich anzuflehen?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das erklären kann«, sagte Emily leise. »Ich habe einfach nur das... Verlangen verspürt, nach dir zu sehen.«
    »Du bist ganz sicher, daß du nicht hergekommen bist, um mich zu bitten, meine Rache zu unterlassen?«
    »Ich weiß, daß das zwecklos wäre. Du hast ein Recht auf deine Rache. Ich hoffen nur, daß sie dir den Seelenfrieden geben wird, den du suchst.«
    »Verdammt noch mal, Frau. Im Moment bist du die größte aller Bedrohungen für meinen Seelenfrieden. Das bist du schon den ganzen Abend über gewesen.« Sie nahm eine abrupte Bewegung im Bett wahr, als Simon die Decke zurückschlug und aus dem Bett aufstand. Er kam auf sie zu.
    »Simon?« Emily wich in ihrer Verwirrung noch einen Schritt weiter zurück. »Bist du wütend auf mich?«
    »Nein, ich bin nicht wütend.« Er trat vor sie hin und hob sie auf seine Arme, ehe sie noch mehr zurückweichen konnte. Dann machte er kehrt und ging wieder auf das massive Bett zu. »Ich weiß nicht, was ich im Moment empfinde, und es ist mir auch gleich. Du bist hier in meinem Schlafzimmer, und ich stelle fest, daß ich dich in meinem Bett haben will. Das reicht für den Augenblick.«
    Emily erhob keine Einwände. Als er sie sachte mitten auf das Bett legte und sich mit einer plötzlich aufflackernden glühenden Leiden-
    Schaft auf sie stürzte, schlang sie die Arme um ihn und zog ihn noch enger an sich.
    Simons Mund schloß sich auf ihren Lippen, erbarmungslos und verheerend. Emily klammerte sich an ihn, als er sie für sich forderte, und stumm gelobte sie sich, alles zu tun, um ihn zu beschützen.
    Lange Zeit später erwachte Emily davon, daß sie wieder in ihr eigenes Bett getragen wurde. Sie rührte sich in Simons Armen und kostete genüßlich seine Kraft und Stärke aus.
    »Bleibst du bei mir?« fragte sie schläfrig, als er sie in das zerwühlte Bettzeug auf ihrem eigenen Bett legte.
    »Nein.« Simon richtete sich neben dem Bett auf, blieb stehen und schaute mit grüblerischen Augen auf sie herunter. »Ich glaube nicht, daß ich das wage, Kobold. Nicht heute nacht. Allmählich fange ich an, mich zu fragen, ob die Faringdons mir noch einen letzten Streich gespielt haben, indem sie mich dazu überredet haben, meine größte Schwäche zu heiraten.«
    »Ich bin nicht deine größte Schwäche«, sagte Emily leise. »Du hast keine großen Schwächen.«
    »Nein? Ich hoffe nur, daß du recht hast. So oder so habe ich die Absicht, vorsichtig zu sein. Ich werde nicht zulassen, daß du alles kaputtmachst, woran ich in den letzten dreiundzwanzig Jahren gearbeitet und worauf ich so lange gewartet habe.«
    »Das werde ich nicht tun, Simon.«
    »Es wird interessant sein zu sehen, ob du immer noch so bereitwillig in mein Bett kommen wirst, wie du es heute nacht getan hast, nachdem dein Vater gezwungen worden ist, die Stadt in Schmach und Schande zu verlassen. Gute Nacht, Frau.«
    Simon ging wieder in sein eigenes Schlafzimmer und schloß bewußt die Tür hinter sich.
    Emily lag wach da, bis das Morgengrauen einsetzte, mit trockenen Augen und klarem Kopf. Die Einzelheiten ihres Plans begannen, in ihrem Kopf Gestalt anzunehmen. Die Nacht der Soiree würde sich perfekt für das eignen, was sie zu tun hatte.
    Ihre erste Aufgabe bestand darin, daß sie eine angemessene Pistole an sich brachte, etwas Kleines, was sich in einer Handtasche oder unter einem Umhang leicht verbergen ließe. Vielleicht wäre es klüger, gleich zwei zu beschaffen, für alle Fälle.
    Und dann stand sie noch vor dem Problem mit der Leiche.
    Emily wurde plötzlich von einem unbändigen Zittern erfaßt. Ihre Handflächen waren feucht und kalt, und ihr Herz raste wie verrückt. Bei der Aussicht auf das, was sie plante, wurde ihr schwindlig.
    Die Heldin in Die Geheimnisvolle Dame wäre nicht so schwach wie sie gewesen, sagte sie sich zu ihrer Kräftigung. Und hatte sie sich selbst nicht immer als die tapfere Frau angesehen, die ausgezogen war, um ihren Geliebten zu retten? Crofton zu erschießen würde nicht viel schlimmer sein, als einem echten Geist oder einem Ungeheuer gegenüberzutreten.
    Emily betete nur, daß ihre Nerven in der Nacht der Soiree belastungsfähiger als heute sein würden. Sie wußte, daß sich ihr keine zweite Chance bieten würde, wenn ihr Plan nicht gelang.
    Wenn

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