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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gefühlen auffangen kann, meine Liebe. Ich versichere Ihnen, daß ich dieser Mann bin. Hinzu kommt, daß ich die Absicht habe, Ihrem Vater bei der ersten sich bietenden Gelegenheit einen Besuch abzustatten, um ihn von meinen Absichten zu unterrichten.«
    »Nein«, keuchte Emily, der allein schon bei dem Gedanken graute.
    »Zu dem Zweck«, fuhr Prendergast fort, als hätte er die Panik nicht aus ihrer Stimme herausgehört, »habe ich ihm einen Brief geschrieben und ihn über die Gefahr informiert, der Sie derzeit ausgesetzt sind, und ich habe ihm versichert, daß ich auf Sie aufpassen werde, bis er zurückgekehrt ist, um Sie selbst vor Blade zu beschützen.«
    »Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten, Sir. Ich wünsche nicht, vor ihm beschützt zu werden.«
    »Er spielt doch nur mit Ihren Gefühlen, meine Liebe. Genauso wie dieser andere Schurke es vor fünf Jahren getan hat.«
    Emily verlor endlich die Geduld mit ihm. Sie ließ ihren Fächer mit einem Schütteln aus dem Handgelenk zuschnappen und auf Prendergasts Handrücken aufprallen. Sie hatte so heftig ausgeholt, daß die Stäbe zerbrachen.
    »Autsch.« Prendergast ließ ihre Finger abrupt los und rieb sich den Handrücken. Seine fülligen Wangen waren knallrot. »Ah, Miss Faringdon, Sie sind tatsächlich ein sehr leidenschaftliches Geschöpf. Ich kann es kaum erwarten, mit Ihnen verheiratet zu sein. Ich versichere Ihnen, daß ich Ihnen durchaus gewachsen bin. Durchaus gewachsen.«
    »Sie sollten lieber nicht den Atem anhalten, bis dieses gewaltige Ereignis stattfindet«, riet ihm Simon auf seine kalte, finstere Art.
    Emily zuckte zusammen, und als sie herumwirbelte, stellte sie fest, daß der Earl sich neben ihrem Ellbogen aus dem Nichts materialisiert hatte. Sie lächelte strahlend zu dem Drachen auf. Er war zufriedenstellend groß und wild, dachte sie, und er hatte jede Menge kräftige weiße Zähne. Hinzu kam noch, daß es sich dabei um seine eigenen Zähne handelte, und das war mehr, als man von Elias Prendergast behaupten konnte.
    »Wie schön, Mylord«, sagte Emily fröhlich. »Ich bin sicher, daß Sie Ihren Spaß haben.«
    »Voll und ganz. Ich dachte mir, das könnten Sie jetzt gebrauchen.« Er reichte ihr ein Glas Champagner.
    »Wie äußerst aufmerksam von Ihnen, Sir.« Emilys Finger schlossen sich dankbar um das Glas.
    »Miss Faringdon zieht Limonade vor«, verkündete Prendergast.
    »Sie irren sich.« Emily trank einen Schluck. »Im Moment hegt Miss Faringdon eine ausgeprägte Vorliebe für den Champagner.«
    Prendergast schaute finster in ihre unnachgiebige Miene. »Wir werden diese Angelegenheit zu einem passenderen Zeitpunkt genauer besprechen, Miss Faringdon.«
    »Welche Angelegenheit? Meine Vorliebe für den Champagner? Ich versichere Ihnen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    »Ich sprach von anderen, dringlicheren Angelegenheiten«, zischte Prendergast. Er neigte mit einer ruckhaften Bewegung den Kopf. »Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich muß mich mit einem Freund unterhalten.« Er entfernte sich mit großer Würde, die irgendwie durch die knarrenden Geräusche seines Korsetts beeinträchtigt wurde.
    Emily unterdrückte ein kleines Seufzen. Wenn Prendergast auch noch so widerwärtig war, dann hatte er doch in einem Punkt recht. Sie durfte Simon nicht länger an der Nase herumführen. Sie trank noch einen Schluck Champagner und sah zu dem Earl auf. Sie stand dicht genug vor ihm, um zu sehen, daß er sie mit der vertrauten spöttischen Belustigung in seinen funkelnden Augen betrachtete.
    »Es scheint mir fast, ich habe einen Rivalen, der um Ihre Hand anhält«, murmelte Simon.
    Emily schüttelte eilig den Kopf, und ihre Locken hüpften. »Schenken Sie Mr. Prendergast keine Beachtung. Schon seit seine arme Frau endlich verschieden ist, ist er mir ständig zur Last gefallen. Simon, ich muß mit Ihnen reden.«
    »Meine volle Aufmerksamkeit gilt Ihnen.«
    »Nein, nicht hier. Nicht jetzt.« Sie sah sich verstohlen um, weil sie sehen wollte, ob jemand dicht bei ihnen stand. »Simon, ich muß Sie unter vier Augen sprechen.«
    »Das klingt vielversprechend.«
    »Ich fürchte, es handelt sich nicht um eine Angelegenheit, über die man spaßt, Mylord. Es ist sogar tatsächlich etwas äußerst Ernstes. Bitte, wann kann ich Sie sehen? Es geht jetzt schon seit einer ganzen Weile so, und es gibt...« Emily ließ ihre Worte abreißen, hob ihr Lorgnon, um sich noch einmal schnell nach allen Richtungen umzusehen, und fügte dann mit einer

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