Skandal
krallten sich brutal in den Stoff von Simons Leinenhemd.
»Simon«, brachte sie endlich heraus, als sie ihren Mund einen Moment lang von seinem losriß und mit großen, fragenden Augen zu ihm aufblickte.
»Halte sich ganz fest an mir, mein kleiner Kobold«, riet er ihr leise. »Ich verspreche dir, daß alles gutgehen wird. Denk daran, was die Dichter sagen. Man muß sich der Welt der sinnlichen Erfahrung öffnen, wenn man die Wahrheit über die Natur der metaphysischen Welt erfahren will. Öffne dich, Emily. Überlaß dich ganz mir.«
Da sie nicht wußte, was sie sonst tun sollte, und da sie sich außerdem in einer Woge von bestürzenden und unbekannten Gefühlen wie auf hoher See fühlte, gehorchte Emily. Sie schloß die Augen und klammerte sich an Simon, als hinge ihr Leben davon ab.
Seine Finger waren jetzt feucht und bewegten sich schlüpfrig und geschmeidig über die zarten Blütenblätter, die ihre Geheimnisse verbargen. Und dann schienen diese zarten tastenden Finger eine ganz bestimmte Stelle zu finden. Emily krümmte hilflos den Rücken, als das Gefühl von Unvermeidlichkeit in ihr zu explodieren drohte. Sie brauchte verzweifelt etwas, aber sie wußte nicht, was es war. Schließlich entschied sie, es seien Simons Berührungen. Instinktiv spreizte sie die Beine noch weiter auseinander und flehte ihn stumm um mehr von diesen umwerfenden Empfindungen an.
»Ja.« Simon küßte ihre Kehle, und seine Hand bewegte sich auf ihr. »Ja, meine Süße. Jetzt, Emily. Zeig mir, was für ein leidenschaftliches Geschöpf du in Wirklichkeit bist.« Ein Finger glitt sachte ein ganz klein wenig in ihre feuchte Scheide.
Emily schnappte nach Luft. Sie öffnete den Mund zu einem Klagelaut, als ihr ganzer Körper zuckte und sich in Krämpfen wand. Simons Mund senkte sich auf ihren und erstickte den leisen weiblichen Erlösungsschrei.
Emily hatte für etliche Sekunden das Gefühl, auf etwas, was sich wahrhaft nur als metaphysische Ebene bezeichnen ließ, zu verharren, und dann brach sie langsam an Simons Brust zusammen.
»Verdammt und zum Teufel«, murmelte sie mit benommener Stimme an seiner Schulter.
Simon gab einen kleinen erstickten Laut von sich, der ein Lachen, aber auch ein Stöhnen hätte sein können. Es ließ sich unmöglich sagen. »Ah, Emily. Du bist wahrhaft ein Geschöpf von enormer Leidenschaft.« Langsam zog er seine Hand zwischen ihren Beinen heraus und rückte sanft ihre Kleidungsstücke zurecht.
Emily hob den Kopf von seiner Schulter. Sie fühlte sich immer noch benommen, und sie schien Schwierigkeiten zu haben, den Blick auf sein Gesicht scharfzustellen. Dann merkte sie, daß er ihr irgendwann zwischendurch die Brille abgesetzt hatte.
»O Simon.«
»O Emily.« Er küßte ihre Nasenspitze und reichte ihr unterwürfigst ihre Brille.
Als sie sie aufgesetzt hatte, sah sie, daß er sein kleines unergründliches Lächeln lächelte. Doch seine Augen waren zusammengekniffen, und in ihnen glühte gelbes Feuer. Nie hatte er gefährlicher ausgesehen, aber auch nie attraktiver und unwiderstehlicher. Dann schaute Emily nach unten und sah die deutliche Beule, die seine enge Hose bildete. »Simon?«
Ein Teil des Feuers erlosch in seinen Augen, als sein Blick mit jämmerlicher Klarheit ihrer Blickrichtung folgte. »Mach dir keine Sorgen, Emily. Das wird schon alles wieder gut. Aber um zu vermeiden, daß ich noch weiterhin der köstlichen Versuchung unterliege, die du heute nacht darstellst, glaube ich, ich sollte mich jetzt am besten auf den Weg machen. Der lange Heimweg durch die kalte Nachtluft wird meine akutesten Probleme lösen.« Er entfernte sich von ihr und griff nach seinem Mantel.
»Werde ich dich bald Wiedersehen?« Sie wünschte sich inbrünstig, er bräuchte nicht zu gehen.
»Wenn ich mich recht erinnere, haben die anderen Mitglieder des Literarischen Zirkels für morgen nachmittag eine Einladung zum
Tee hier in der St. Clair Hall angenommen. Ich freue mich schon darauf.«
Emily lächelte ihr betörendstes Lächeln und sprang vom Schreibtisch. Sie wankte und mußte sich an der Tischkante festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihre Augen füllten sich mit Gelächter, als sie plötzlich merkte, daß sie sich außerordentlich wohl fühlte, obwohl die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen beunruhigend war.
»Ja, stimmt. Morgen zum Tee. Mylord, wenn du nicht geneigt bist, heute nacht noch mehr verbotene Früchte zu kosten, tätest du mir dann bitte einen großen Gefallen?«
Er musterte sie
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