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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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es schließlich auch geschafft«, knurrte Broderick.
    »Ja, das stimmt. Diesen Umstand fand ich anfangs recht erstaunlich. Nach meiner Rückkehr nach London habe ich mir als allererstes angesehen, wie Sie es eigentlich geschafft hatten, bis sich Emilys bemerkenswerte Fähigkeiten langsam herausgebildet haben. Zufällig kennt der Mann, der meine Angelegenheiten verwaltet, den Mann, der Ihre Angelegenheiten regelt. Davenport hat ihm eines Abends bei etlichen Gläsern Bordeaux alles erzählt.«
    »Wie können Sie es wagen, Ihre Nase in meine Privatangelegenheiten zu stecken?«
    »Die Antwort war ganz simpel«, fuhr Simon fort und drehte sein Cognacglas. »Es hat Sie einige Jahre gekostet, das gesamte Vermögen meines Vaters zu verspielen, und das hatten Sie nur den Bemühungen Ihrer Frau zu verdanken, die Sie zurückgehalten hat. Außerdem waren Ihre Söhne zu der Zeit noch sehr jung und hatten sich Ihnen in Ihrer verantwortungslosen Art noch nicht angeschlossen.«
    »Ihr Vater hat sein Erbe in einem fairen Spiel verloren, Sie verfluchter Kerl. Nachdem ich es gewonnen hatte, war es nicht mehr sein Vermögen. Es hat mir gehört .«
    »Ich bin keineswegs sicher, daß es ein faires Spiel war.«
    Broderick wurde fuchsteufelswild. »Bezichtigen Sie mich etwa des Betrugs?«
    »Beruhigen Sie sich, Faringdon. Ich beschuldige Sie nicht. Nach all den Jahren kann ich nichts beweisen. Ich gebe lediglich zu, daß ich ein paar Fragen habe. Nach allem, was berichtet wird, war mein Vater ein ganz ausgezeichneter Spieler, und bis dahin hatte er nie um übermäßig hohe Einsätze gespielt. Das gibt einem doch gewisse Rätsel auf.«
    »Sie verfluchter Kerl.«
    Simon lächelte ein wenig über die ohnmächtige Wut, die aus Brodericks Stimme herauszuhören war. »Selbst das Blade-Vermögen konnte nicht ewig halten. Aber als Sie gerade wieder einmal vor dem Ruin standen, hatten Sie Ihren nächsten Glückstreffer. Diesmal war es Ihr Glück, daß Emilys Tante mütterlicherseits gestorben war, stimmt’s ? Der Tod der Frau war Ihnen sehr gelegen gekommen, und sie hatte Emily einen hohen Geldbetrag hinterlassen. Aber die Tante hatte den Fehler begangen, Sie zum Vermögensverwalter des armen Mädchens zu bestimmen. Als sie sechzehn wurde, hatten Sie Emilys Erbe durchgebracht. Und dann hatte eine Zeitlang alles ziemlich übel ausgesehen, nicht wahr?«
    »Sie stellen es so hin, als hätte ich die Erbschaft meiner Tochter verplempert, Sie Mistkerl.«
    »Genau das haben Sie getan.«
    »Ich habe das Geld für sie und für dieses Haus ausgegeben, das ihr Zuhause ist«, krächzte Faringdon.
    »Und für Ihren Londoner Lebensstil, für Ihre auserlesenen Zuchttiere, kostspielige Kleidung und die Spielschulden, die sich aufgetürmt hatten. Wie ich bereits sagte, das Geld war weg, ehe Ihre Tochter auch nur die Schule abgeschlossen hatte. Selbst dann, wenn Sie geneigt gewesen wären, es zu versuchen, bezweifle ich, daß Sie genug Geld hätten zusammenkratzen können, um Ihre Tochter eine
    Ballsaison lang in die Gesellschaft einzuführen. Aber natürlich waren Sie keineswegs geneigt, das zu tun, denn bis dahin hatten sich ihre bemerkenswerten Begabungen bereits gezeigt. Davenport hat meinem Mann auch darüber berichtet und ihm gesagt, wie Sie Kapital daraus geschlagen haben.«
    »Es wäre zwecklos gewesen, sie als Debütantin einzuführen. Sie ist kein Mädchen von der Sorte, die große Chancen auf dem Heiratsmarkt hat.«
    »Und Sie wollten alles andere, als ihre Chancen durch eine großzügige Aussteuer zu erhöhen, stimmt’s?«
    »Sie verfluchter Kerl, im Jahr darauf ist ihre Mutter gestorben. Wir haben getrauert. Es wäre unmöglich gewesen, meine Tochter zur Ballsaison zu schicken. Und dann ist sie mit Ashbrook, diesem Mistkerl, ausgerissen. Danach war es ein Ding der Unmöglichkeit, sie noch in die Gesellschaft einzuführen.« Faringdon bedachte seinen Racheengel unter buschigen Augenbrauen mit einem gerissenen Blick. »Sie war ruiniert, Sir. Habe ich mich deutlich ausgedrückt? Restlos ruiniert.«
    »Das ist eine Frage der Auffassung.« Simon stellte das leere Cognacglas hin. »Also gut. Ich wünsche, daß Sie und Ihre Söhne die St. Clair Hall bis zu unserem Hochzeitstag räumen. Ich denke, wir werden den Termin auf die erste Aprilwoche festlegen.«
    Broderick schnappte nach Luft. »Bis dahin sind es keine sechs Wochen mehr.«
    »Ich sehe keine Notwendigkeit dafür, die Dinge hinauszuschieben. Die finanzielle Seite dieser Angelegenheit haben wir

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