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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nickte. »Gerade lange genug, um sicherzugehen, daß meine Familie in eine finanzielle Katastrophe stürzt, die ernst genug ist, um sie zur Aufgabe des großen Hauses zu zwingen. Ohne mich, die in derselben Form, in der Mama es früher getan hat, ihre Investitionen beaufsichtigt und ihre finanziellen Ausschweifungen im Zaum hält, sollte das nicht allzu lange dauern. Vor allem dann nicht, wenn Sie dafür sorgen, daß man sie an den Spieltischen zu einem besonders hohen Einsatz verlockt. Wenn Sie St. Clair erst einmal wieder an sich gebracht haben, beabsichtigen Sie zweifellos, mich in Schande wieder zu meiner Familie zurückzuschicken.«
    »Wie machiavellistisch von mir.«
    »Im Grunde genommen ist es ein recht brillanter Plan.« Emily sah sich genötigt zu loben, wo Lob angemessen war.
    »Danke«, sagte Simon mit leiser Stimme. »Aber ich nehme an, nachdem Sie meine Hinterlist durchschaut haben, kommt bei alledem nichts heraus.«
    »Oh, nein, es läßt sich immer noch bewerkstelligen. Nur brauchen Sie jetzt meine Kooperationsbereitschaft. Und Sie wissen nur zu gut, daß die Ihnen sicher ist, Mylord.«
    »Wollen Sie mir damit etwa sagen, daß Sie bereit sind, mit mir fortzulaufen und eine Zeitlang als meine Mätresse zu leben?« Er hob einen kleinen Zweig auf und spielte damit herum.
    Emily faltete die Hände. »Ja. Wenn das meine einzige Möglichkeit wäre. Sie wissen, daß meine Gefühle für Sie sehr tief sind, Mylord. Ich würde es jedoch vorziehen, Sie zu heiraten. Ich würde gern für den Rest meines Lebens mit Ihnen Zusammenleben, nicht nur für ein paar Monate oder ein Jahr.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich weiß, daß Sie ursprünglich keine Eheschließung beabsichtigt hatten, aber mir wäre es lieb, wenn Sie gewisse Aspekte dieser Angelegenheit noch einmal bedächten, auf die Sie möglicherweise noch nicht gekommen sind.«
    Darauf reagierte Simon mehrere Sekunden lang in keiner Form. Und dann zerbrach der Zweig in seinen Fingern. »Welche Aspekte?«
    Sie sah ihn nicht an. »Mir ist klar, daß ich nicht gerade das bin, was ein Mann in Ihrer Position sich zur Frau wünschen würde. Mein Aussehen und mein gesellschaftlicher Stand sind nicht der Rede wert, und Sie können im Moment keine Zuneigung für eine Faringdon empfinden. Und dann gibt es da natürlich noch den unseligen Vorfall in meiner Vergangenheit. Aber ich habe das Gefühl, Sie für meine Unzulänglichkeiten entschädigen zu können.«
    »Miss Faringdon, Sie versetzen mich immer wieder in Erstaunen. Ich kann es nicht erwarten, mir Ihre weiteren Ausführungen anzuhören.«
    »Es ist mir sehr ernst damit, Mylord. Zuerst einmal möchte ich gern darauf hinweisen, daß Sie das Ziel Ihrer Rache, wenn Sie mich heiraten, so sicher erreichen, als liefen sie mit mir fort. Dann ist meine Familie nämlich finanziell von Ihnen abhängig. Mein Vater und meine Brüder kämen nur in den Vorzug, mein finanzielles Geschick für sich einzusetzen, indem sie Sie ersuchen, mich in diesen Dingen konsultieren zu dürfen. Wäre das nicht eine angemessene Form von Rache?«
    »Eine interessante Vorstellung.«
    »Sie können sämtliche Faringdons bis in alle Ewigkeit als finanzielle Marionetten ansehen, deren Fäden Sie in der Hand halten.«
    Simon wirkte versonnen. »Das ist wahr.«
    Emily biß sich besorgt auf die Lippe. »Bedenken Sie bitte noch etwas anderes, Mylord. Ich glaube, Sie werden feststellen, daß ich eine ausgezeichnete Ehefrau für Sie abgebe. Weil ich Sie nämlich verstehe. Ich habe das Gefühl, Sie durch Ihre Briefe sehr gut zu kennen. Intellektuell haben wir eine ganze Menge Gemeinsamkeiten. Wir werden einen gewissen Austausch im Gespräch erlangen, der den meisten Ehepaaren für immer versagt ist.«
    »Kurz gesagt, Sie werden mich beim Abendessen nicht langweilen, darum geht es doch?«
    »Ich bin sicher, daß wir im Lauf der Jahre viele Gesprächsthemen entdecken werden, die für uns beide von Interesse sind. Diese Form von anregender Gesellschaft wäre doch für einen Mann von Ihrer intellektuellen Veranlagung sicherlich sehr lohnend?«
    »Schlagen Sie hiermit vor, daß wir unsere Beziehung auf der höheren Ebene fortsetzen, die zu Beginn ihr typisches Merkmal war? Sie sehen unsere zukünftige Verbindung als einen intellektuellen Zusammenschluß von zwei gleichgesinnten Menschen voraus?«
    »Ja, exakt«, sagte Emily, deren Enthusiasmus sich steigerte, als sie sah, daß er ihr ganz genau zuhörte. »Mylord, mir ist jetzt voll und ganz klar, daß Sie nicht in

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