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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dem Kutscher, als er einstieg und die Tür zuknallte.
    Im dunklen Kutscheninnern lümmelte sich Ashbrook und murrte finster: »Was, zum Teufel, soll das alles heißen? Sie sind doch Blade, oder nicht?«
    »Doch. Ich bin Blade.« Simon setzte sich, als die Kutsche durch die volle Straße holperte.
    »Es wird nicht lange dauern. Sie können dann zurückfahren und Ihren Freund abholen, nachdem Sie mich vor meinem Stadthaus abgesetzt haben. In der Zwischenzeit müssen wir uns beide über eine Kleinigkeit einigen.«
    »Wovon um alles in der Welt sprechen Sie? Worüber sollten wir uns einigen ?« Ashbrook wirkte, als käme er vor Langeweile fast um, während er eine kleine Tabakdose aus seiner Tasche zog und eine Prise schnupfte.
    »Sie dürfen mir gratulieren, Ashbrook. Ich sage das nur für den Fall, daß Sie noch nichts von meiner bevorstehenden Hochzeit gehört haben.«
    Ashbrook sah ihn schärfer an und wirkte wachsamer. »Ich habe schon davon gehört.«
    »Ah, dann müssen Sie ja auch gehört haben, daß die junge Dame, die ich ehelichen werde, Ihnen nicht ganz unbekannt ist.«
    »Emily Faringdon.« Ashbrook drehte den Kopf um und sah starr aus dem Kutschenfenster hinaus.
    »Ja. Emily Faringdon. Es scheint ganz so, als hätten Sie und meine Verlobte vor einigen Jahren ein kleines Abenteuer erlebt.«
    Ashbrook drehte abrupt den Kopf zu ihm um. »Sie hat Ihnen davon erzählt?«
    »Emily ist eine sehr aufrichtige junge Frau«, sagte Simon liebevoll. »Ich glaube nicht, daß sie lügen könnte, wenn sie es probieren würde. Außerdem ist mir durchaus klar, daß sich in jener Nacht zwischen Ihnen beiden nichts von einer, sagen wir doch, intimen Natur abgespielt hat.«
    Ashbrook stöhnte und wandte den Blick wieder den dunklen Straßen zu. »Es war von Anfang an ein Fiasko.« »Emily kann unberechenbar sein.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Sir, aber Emily Faringdon ist nicht nur unberechenbar, sie ist auch regelrecht gefährlich. Ich vermute, sie hat Ihnen alles erzählt?«
    »Alles«, wiederholte Simon wie ein leises Echo.
    »Von dem Hieb, den sie mir mit dem verdammten Nachttopf verpaßt hat, hatte ich drei Tage lang eine Platzwunde am Kopf.«
    »Ach, wirklich? Emily ist ziemlich kräftig für ihre Größe.«
    »Ich hätte mir fast den Tod geholt, als ich in der Kälte die Nacht auf einem Strohsack im Hausflur verbracht habe. Dieser Lump von einem Wirt hat gesagt, er hätte kein Zimmer mehr frei. Ich persönlich glaube, seine Frau hat ihm eingeredet, daß er das sagen soll. Weiß Gott, warum sie sich so schützend hinter Miss Faringdon gestellt hat. Sie hatte die Kleine vor dieser Nacht noch nie zu Gesicht bekommen.«
    »Vielen Leuten geht es so, daß sie Beschützergefühle gegenüber Miss Faringdon entwickeln. Sie hat jede Menge Freunde. Aber von jetzt an wird es mein Privileg sein, sie zu beschützen, und Sie können versichert sein, daß ich das auch tun werde.«
    Ashbrook warf einen schnellen Seitenblick auf ihn. »Wollen Sie mir damit etwas Bestimmtes sagen, Blade?«
    »Ich wünsche Ihnen lediglich mitzuteilen, daß Sie, wenn das Gespräch je auf Ihr Abenteuer mit Miss Faringdon kommen sollte, jedem gegenüber deutlich klarstellen werden, daß es dieses Abenteuer nie gegeben hat.«
    »Sie wollen, daß ich so tue, als sei es nie dazu gekommen?«
    »Exakt.«
    »Aber es war doch so. Ich versichere Ihnen, ich habe nicht die Absicht, darüber zu reden, aber Sie können wohl kaum so tun, als sei es nie passiert.«
    »Es würde Sie wundern, was man alles aus der Welt schaffen kann, wenn man die Macht, das Vermögen und den Titel besitzt.
    Und ein wenig Kooperationsbereitschaft von gewissen Unbeteiligten.«
    Ashbrook starrte ihn an. »Sie glauben, Sie können den Skandal einfach ungeschehen machen?«
    »Oh, ja, ich kann ihn ungeschehen machen.«
    Ashbrook zögerte und schien sich vorübergehend unbehaglich zu fühlen. Dann lächelte er anmaßend und schnupfte noch eine Prise. »Was erwarten Sie von mir? Was soll ich sagen, wenn jemand diese Frage anspricht?«
    »Falls jemand die Unverfrorenheit besitzen sollte, sich danach zu erkundigen, dann werden Sie ihm mitteilen, daß Sie zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal in der Nähe von Little Dippington waren und nichts von dem Skandal wissen. Sie werden sagen, Sie waren oben in Cumberland, um die Schritte von Coleridge, Wordsworth und den anderen Lake-Poeten ehrfürchtig zu verfolgen.«
    »Muß ich das tun?« fragte Ashbrook gedehnt. »Ein so langweiliges und farbloses

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