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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Pack.«
    »Ja, ich fürchte, genau das werden Sie sagen müssen.«
    Ashbrook musterte ihn ein paar angespannte Sekunden lang schweigend und versuchte eindeutig, Simons Körpermaße zu taxieren. »Es heißt, Sie seien ein geheimnisvoller Kerl, Blade. Voller hinterhältiger Pläne, die andere erst dann durchschauen, wenn es schon zu spät ist. Sie müssen etwas im Schilde führen. Was für ein Spiel spielen Sie mit der kleinen Faringdon?«
    »Meine Pläne gehen Sie nichts an, Ashbrook.«
    »Warum sollte ich mir die Mühe machen, Lügen über das zu verbreiten, was vor fünf Jahren passiert ist?«
    »Wenn Sie es nicht tun, werde ich tun, was einer der Faringdons vor fünf Jahren schon hätte tun sollen. Ich werde Sie zum Duell herausfordern.«
    Ashbrook nahm ruckhaft eine aufrechte Haltung ein. »Den Teufel werden Sie.«
    »Wenn Sie sich bei denen erkundigen, die bei Manton’s ihre Schießübungen machen, werden Sie herausfinden, daß ich als ein exzellenter Schütze gelte. Und jetzt verabschiede ich mich von Ihnen, Ashbrook. Es war ein äußerst informativer Abend.« Simon benutzte seinen Stock, um an das Dach der Kutsche zu klopfen. Das Fahrzeug kam zum Stillstand.
    Ashbrook beugte sich vor, als Simon die Tür öffnete. Seine dunklen Augen waren plötzlich glutvoll. »Sie haben es doch nicht gewußt, stimmt’s? Bis ich Ihnen von dem Nachttopf erzählt habe und davon, daß ich im Gang übernachten mußte, wußten Sie gar nicht, daß sich in der Nacht nichts zwischen Emily und mir abgespielt hat. Sie haben mich getäuscht.«
    Simon lächelte flüchtig, als er auf die Straße trat. »Sie irren sich, Ashbrook. Ich wußte von Anfang an, daß sich nichts Ernstzunehmendes abgespielt hat. Meine Verlobte findet Geschmack an Abenteuern, aber sie ist alles andere als dumm. Ich war mir lediglich nicht über all die Einzelheiten dieses Vorfalls im klaren. Übrigens sollten Sie dankbar für den Nachttopf sein.«
    »Weshalb denn das?«
    »Er ist der einzige Grund, aus dem ich Sie am Leben lasse.«
    Ashbrook lehnte sich wieder in die Polster und griff nach seiner Tabakdose. Seine Augen funkelten zornig in der Dunkelheit, als er Blade ansah. »Da soll mich doch der Teufel holen. Was über Sie geredet wird, ist wahr. Sie sind ein kaltblütiger Mistkerl. Wissen Sie was? Ich glaube, ich habe Mitleid mit der kleinen Emily.«
    Zehn Tage später setzte sich Simon wieder in seine drachenverseuchte Bibliothek, um sich an einem Brief von Emily zu erfreuen. Er hatte noch nicht angefangen, da meldete sein Butler unerwartete Besucher.
    »Zwei Gentlemen namens Faringdon wünschen Sie zu sprechen, Mylord. Sind Sie zu Hause?« kündigte Greaves die Herren an, als ahnte er Böses voraus. Seine von Natur aus grimmigen Züge wurden durch eine Vielzahl von alten Narben noch betont, darunter eine interessante Messerverletzung, die den größten Teil seines Kiefers aufgeschlitzt hatte. Simon war der einzige gewesen, der zur Hand gewesen war, um die Wunde zu nähen, und er hatte sein Bestes getan. Er war jedoch der erste, der zugegeben hätte, daß seine Stiche zwar ihren Zweck erfüllt hatten, es ihnen jedoch an Kunstfertigkeit mangelte.
    Simon faltete widerstrebend den Brief zusammen. »Führen Sie sie hinein, Greaves. Ich habe die Herren bereits erwartet.«
    Im nächsten Augenblick kamen Charles und Devlin Faringdon ins Zimmer, und sie wirkten so finster und entschlossen, wie es zwei derart gutaussehenden Männern nur irgend möglich war.
    »Ah, meine zukünftigen Verwandten. Was verschafft mir die Ehre dieses Besuchs?« Er bedeutete den beiden jungen Männern, sich auf die Stühle ihm gegenüber zu setzen.
    »Wir haben beschlossen, daß es dringend erforderlich ist, persönlich mit Ihnen zu reden, Sir«, erklärte Devlin. »Uns ist absolut bewußt, daß Sie mit diesem Unsinn, sich mit Emily zu verloben, ein teuflisches Spiel treiben. Wir dachten uns, daß Sie Ihre Karten bestimmt auf den Tisch legen werden, ehe es zu einer Eheschließung kommt.«
    »Aber jetzt scheint es, als seien Sie tatsächlich entschlossen, sie zu heiraten«, schloß Charles finster.
    »Ich bin voll und ganz entschlossen, mein Wort zu halten und mein Vorhaben auszuführen.« Simon stützte die Ellbogen auf die roten samtenen Polster der Armlehnen und preßte die Fingerspitzen aneinander. Er sah die beiden Faringdons aus verdeckten Augen an. »Ich käme im Traum nicht darauf, etwas so Unehrenhaftes zu tun, wie die Verlobung aufzulösen. Falls das Ihre Sorge ist, können Sie daher

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