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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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unter dem Pantoffel stehst.«
    Julian lachte und winkte Marcus, mit ihm zu den Pferden zu kommen. »Ja, das stimmt«, sagte er beim Aufsitzen, »aber es ist ein so reizender und zierlicher Pantoffel, dass ich es gar nicht schlimm finde.«
    Marcus musterte ihn aus schmalen Augen. »Himmel, sag jetzt nicht, dass du dich in deine eigene Frau verliebt hast!«
    Julian lächelte nur und ließ sich nicht aufziehen. Den Rest
des Tages verbrachte er mit Gesprächen mit seinem Verwalter, dem Stallmeister und dem Butler. Was er dabei erfuhr, lieferte ihm wenig Grund zu lächeln.
     
    Es war schon spät, als Julian sich auf die Suche nach seiner Frau machte. Alle anderen waren schon längst zu Bett gegangen, da betrat Julian, in einen langen Seidenmorgenrock gekleidet, Nells Schlafzimmer und entdeckte sie auf halbem Weg in sein Zimmer.
    »Wolltest du mir einen Besuch abstatten, Mylady?«, fragte er, und ein liebevolles Leuchten trat in seine Augen, als er sie mit offenem Haar sah, das ihr in Wellen auf die Schulter fiel, und in nichts weiter als ein halbdurchsichtiges graugrünes Negligee gehüllt.
    »Ja«, gab Nell mit einem Lachen zu. »Dachtest du, du könntest darum herumkommen, mir zu sagen, was du heute herausgefunden hast?«
    »Der Gedanke ist mir nie gekommen.« Er streckte die Hand aus und fügte hinzu: »Komm, wir setzen uns in mein Zimmer.«
    Julian führte Nell zu einem Stuhl in der Nähe des Kamins, in dem ein lustiges Feuer flackerte, und reichte ihr ein kleines Glas Ratafia. Nachdem er sich selbst Brandy eingeschenkt hatte, nahm er auf dem Stuhl neben ihr Platz und streckte die langen Beine zum Feuer hin aus.
    »Was für ein verschwendeter Tag«, bemerkte er nach einem Schluck von seinem Brandy. »Wenn ich an das Feuer denke und das, was hätte geschehen können …«
    »Ich war entsetzt, als ich die schwarze Rauchwolke sah und erkannte, dass sie vom Dower House stammte«, räumte Nell ein. »Aber nachdem ich tatsächlich da war und sah, dass Lady Diana und Elizabeth unversehrt waren …« Ein
schwaches Lächeln glitt über ihre Züge. »Danach war ich zu sehr damit beschäftigt, beim Löschen zu helfen, um Angst zu verspüren.«
    Er ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf, dann erklärte er heiser: »Liebe Güte, Nell, wenn ich daran denke, dass du geholfen hast, das Feuer zu bekämpfen … Wenn dir irgendetwas zugestoßen wäre, oder dem Baby, den Gedanken ertrage ich einfach nicht.«
    Nell wurde das Herz weit vor Glück. Catherines Macht aus dem Grabe heraus musste nachlassen. Warum sonst wäre da dieser Ton in seiner Stimme, dieser Ausdruck in seinen Augen? Mit mehr Hoffnung, als sie seit einer ganzen Weile verspürt hatte, sagte sie fröhlich: »Mach dir keine Sorgen meinetwegen. Vergiss nicht, ich habe einen Sturz über die Klippen überlebt. Ich bin sicher, dass ein paar Eimer Wasser ins Feuer zu schütten weder mir noch unserem Baby schaden wird.« Als Julian weiter schwieg und freudlos ins Feuer schaute, fragte sie: »Und wie war dein Tag? Konntest du dir die Kerker von Squire Chadbourne ansehen?«
    Julian hob den Kopf, ein Lächeln spielte um seinen Mund. »Oh, allerdings. Chadbourne war sofort Feuer und Flamme, uns die Gewölbe unter seinem Haus zu zeigen. Nur Pierce hat uns angesehen, als seien wir Kandidaten für Bedlam, das kann ich dir sagen.«
    »Wie sind sie … ähneln sie denen aus meinen Albträumen?«
    Julian schüttelte den Kopf. »Nein, sie waren sauber und ordentlich wie unser Empfangssalon. Es gab keine Abflussrinne und auch kein Loch, wie in deinen Albträumen, aber eine Zisterne, in der Wasser im Falle einer Belagerung gestaut wurde.« Er sah sie an. »Nell, es war ganz makellos sauber dort unten - keine rußgeschwärzten Mauern, kein steinerner
… Altar, da mir kein besseres Wort einfällt.« Er grinste. »Er hatte allerdings eine eiserne Jungfer, die ihn in höchstes Entzücken versetzt hat, als er sie uns gezeigt hat. Ich bin sicher, er würde sie dir nur zu gerne vorführen. Vielleicht ließe er dich sogar hinein.«
    Nell erschauerte bei dem Gedanken, sich diese mit Eisenspitzen bewehrte Monstrosität auch nur anzusehen, ganz zu schweigen davon, sie auszuprobieren. »Nein, danke.« Sie machte eine Grimasse. »Also war dein Tag nicht sonderlich erfolgreich?«
    »Das würde ich nicht sagen. Der Squire war derart entzückt über Marcus’ Interesse, dass er vorgeschlagen hat, wir sollten uns die Kerker auf Lord Beckworths Besitz ansehen. Er hat sogar angeboten, selbst mit

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