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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Verbrennungen davongetragen hatte, waren sie nicht gefährlich - ihre Kleidung hatte sie vor dem Schlimmsten bewahrt. Zu ihren Füßen glommen noch ein paar Binsen, und feine Rauchfäden stiegen von ihnen auf.
    »Er hat Recht«, keuchte Mrs. Weston. »Wie wollen Sie erklären,
dass Sie ihn erschossen haben? Wollen Sie, dass alle Welt erfährt, was er hier unten getrieben hat?«
    »Und was«, fragte Charles in ruhigem Ton, »tut mein Bruder hier?«
    »Frag sie«, erwiderte Raoul und zeigte auf Nell. »Sie scheint alles zu wissen.«
    »Ich habe Albträume«, sagte Nell, »und in ihnen habe ich Raoul gesehen, auch wenn ich da nicht wusste, dass er es war, wie er Ihren Bruder John getötet hat, nicht weit entfernt von meinem Zuhause, und später dann, wie er hier junge Frauen zu Tode gequält hat … auf der Platte dort.«
    »Beweisen Sie das!«, höhnte Raoul. »Ich bin sicher, dass es meinem Cousin gefallen wird, wenn bekannt wird, dass seine Frau Träume hat, Visionen wie eine Hexe von früher. Das wäre doch wunderbarer Gesprächsstoff für deine feinen Freunde.«
    Ein Muskel zuckte in Julians Wange. »Du denkst, ich würde dich entkommen lassen, um meinen Namen und meinen Ruf zu schützen?«, fragte er, die Pistole immer noch auf Raoul gerichtet.
    »Nicht deinen Namen - aber um sie zu schützen auf jeden Fall.«
    Da hat er Recht, musste Julian bitter zugeben. Ohne Nells Albträume preiszugeben, gibt es keinen Beweis für das, was er tut - und ich kann den Bastard nicht einfach kaltblütig niederschießen. Um Nell zu schützen, würde ich alles tun, sogar eine widerwärtige Kreatur wie Raoul am Leben lassen. Aber nicht frei, dachte er, nicht frei herumlaufen lassen, dass er weiter nach Belieben tötet. Das niemals. Im Augenblick hatte er keine Lösung für das Problem. Er fühlte Nells Zittern und wollte sie nur von hier wegbringen, von diesem Ort des Schreckens und aus Raouls vergiftender Gegenwart …
und der von dessen lieber Mutter. Welche Rolle sie bei alledem hier spielte, musste er erst noch herausfinden, aber es war klar, dass sie ebenso schuldig war wie ihr Sohn - wenigstens was Nells Entführung anging. Das andere aber … Ekel drohte ihn zu würgen, wenn er daran dachte, dass Mrs. Weston von Raouls Taten gewusst und sie geduldet hatte.
    »Also, was soll sein?«, verlangte Raoul zu wissen. »Bring mich entweder um oder lass mich laufen.«
    »Lass uns laufen«, drängte Mrs. Weston. »Wir werden weit weggehen - ganz weit. Ihr werdet nie wieder von uns hören.«
    Plötzlich zog Raoul die Hand, die er in seinen Rock gesteckt hatte, hervor. Julian sah die Pistole darin, schob Nell hinter sich und schoss. Drei Schüsse dröhnten in dem Gewölbe, denn Julian und Charles hatten gleichzeitig gefeuert.
    Raouls Schuss ging völlig fehl und traf die Mauer hinter Julian, aber sowohl Charles’ Kugel als auch Julians fanden ihr Ziel. Zweimal im Oberkörper getroffen, wankte Raoul rückwärts und fiel unweit des Abflussloches auf den Boden. Ungläubig schaute er auf das Blut, das seine Weste tränkte, dann zu Charles.
    »Du hast mich erschossen! Mich! Deinen eigenen Bruder!«, stieß er hervor.
    Mit grimmigem Gesicht entgegnete Charles: »Ja … so wie du unseren Bruder getötet hast.«
    Mrs. Weston stürzte sich wild kreischend auf Charles: »Mein Sohn! Mein Sohn! Du hast ihn verwundet! Ich bringe dich um!«
    Sie packte Charles’ doppelläufige Pistole und versuchte, sie gegen ihn zu richten. Sie war keine große, starke Frau, aber ihre Verzweiflung und ihre Wut verliehen ihr ungeheure Kräfte. In einen tödlichen Kampf verstrickt, schwankten sie
hin und her, ihre Körper miteinander verschlungen wie bei einem Liebespaar.
    Julian schob Nell aus dem Weg und sprang hinzu, um zu helfen, aber dann war es plötzlich schon vorbei. Zwischen Charles und Mrs. Weston ging die Waffe los. Einen entsetzlichen Moment standen sie umklammert da, dann sank Mrs. Weston mit raschelnden Röcken zu Boden. Ihre Augenlider flatterten, dann war sie tot.
    Starr vor Entsetzen schaute Charles auf die Leiche seiner Stiefmutter. »Ich wollte nicht …«, begann er, holte tief Luft und versuchte es erneut, »ich wollte nicht … es war ein Unfall.«
    »Niemand wird etwas anderes annehmen«, erklärte Julian und blickte ebenfalls auf Mrs. Westons reglose Gestalt. »Nell und ich können bezeugen, was geschehen ist.« Er fasste Charles an der Schulter. »Es tut mir leid, dass dies passieren musste. Alles.«
    »Julian!«, schrie Nell, »Sieh nur. Er

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