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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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eine Tasse Kaffee eingegossen hatte, setzte sie sich zu ihrem Vater an den Tisch.
    Mit neunundsechzig war Sir Edward noch ein gut aussehender Mann, obwohl er eine Glatze hatte. Seine Tochter hatte seine Augen geerbt und seine hoch gewachsene, schlanke Gestalt, aber ihr dunkelblondes Haar und die elfenhaften Züge stammten von ihrer Mutter Anne - zusammen mit dem neckenden Lächeln, das oft in den meergrünen Augen mit den goldenen Wimpern lauerte.

    Heute Morgen stand in den Augen jedoch kein Lachen, und Sir Edward, der die lila Schatten darunter bemerkte, musterte seine Tochter eindringlich und erkundigte sich: »Wieder ein Albtraum, Liebes?«
    Nell verzog das Gesicht und nickte. »Aber nichts, weswegen du dir Sorgen machen müsstest. Ich hatte schon eine ganze Weile ungestört schlafen können, ehe er kam.«
    Sir Edward runzelte die Stirn. »Soll ich nach einem Arzt schicken lassen?«
    »Auf keinen Fall! Er wird gescheit gucken und mich nur wieder mit irgendeinem scheußlichen Gebräu betäuben, um dir dann ein unverschämt hohes Honorar in Rechnung zu stellen.« Sie lächelte breit. »Papa, ich hatte schließlich bloß einen Albtraum, nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste.«
    Da er in der Vergangenheit manches Mal von ihren Schreien aus dem Schlaf gerissen worden war, als die Träume unerträglich waren, hegte Sir Edward seine Zweifel, bedrängte sie aber nicht weiter. Nell konnte stur sein. Er lächelte. Ein weiterer Zug, den sie von ihrer Mutter geerbt hatte.
    Einen Augenblick wurde seine Miene traurig. Seine Frau war vor vierzehn Jahren gestorben, und auch wenn er gelernt hatte, ohne sie und ihre sanftmütige Art zu leben, so fehlte sie ihm doch sehr - besonders, wenn er sich wegen Nell sorgte. Anne hätte gewusst, was zu tun wäre. Ein Mädchen brauchte ab und zu den Rat ihrer Mutter.
    Das Öffnen der Tür unterbrach seine Gedanken. Als er seinen Sohn erblickte, lächelte er und sagte: »Du bist früh aufgestanden, mein Junge. Hast du heute etwas Wichtiges vor?«
    Robert schnitt eine Grimasse und bediente sich am Sideboard mit einer dicken Scheibe Schinken und einer großen
Portion Rühreier, dabei antwortete er über seine Schulter: »Ich habe Andrew versprochen, dass ich heute mit ihm komme, um irgendein vermaledeites Pferd anzusehen, von dem er überzeugt ist, dass es Lord Epsons Grauen schlagen kann. Das Tier ist irgendwo auf dem Land, und er hat keine Ruhe gegeben, bis ich versprochen habe, mit ihm heute Morgen um acht Uhr in London aufzubrechen. Ich muss verrückt gewesen sein.«
    Mit seinen zweiunddreißig Jahren war Robert der Erbe und der Älteste von Sir Edwards drei Söhnen. Er ähnelte seinem Vater ziemlich - er war groß und langgliedrig, hatte dieselbe Augenfarbe und dasselbe kantige, unnachgiebige Kinn. Sein dunkelblondes Haar - dafür dankte er der Vorsehung regelmäßig - hatte er von seiner Mutter geerbt, und es war immer noch dick und dicht und da .
    Normalerweise hätte Robert nicht im Stadthaus der Familie gewohnt. Seine eigenen Räumlichkeiten befanden sich in der Jermyn Street, doch er hatte die Wohnung geschlossen, als er im Juli wie jedes Jahr nach Meadowlea übergesiedelt war, und jetzt hatte ihn allein die Notwendigkeit wieder in die Stadt gebracht, seinen neuen hochrädrigen Phaeton bei dem Londoner Wagenbauer abzuholen. Zwar hatte ihm sein Bruder Andrew angeboten, das neue Gefährt für ihn nach Meadowlea zu fahren, aber davon hatte Robert nichts hören wollen. Seinem Vater hatte er gesagt, als er am vergangenen Donnerstag hier eintraf: »Denk nicht, dass ich sein Angebot nicht zu schätzen wüsste, aber ich würde ihn eher von einem blinden Mann nach Hause fahren lassen, als von diesem Wirrkopf von einem Bruder. Drew hätte ihn umgeworfen, ehe er mehr als zehn Meilen zurückgelegt hätte.« Sir Edward hatte ihm im Stillen Recht geben müssen. Drew war für seine Unbesonnenheit bekannt.

    Mit einem Blick zu seiner Schwester fragte Robert, ehe er sich seinem Frühstück widmete: »Nell, hat er dir von dem Pferd erzählt, das er so unbedingt kaufen möchte?«
    Nell nickte, dann nahm sie einen Schluck Kaffee. »Natürlich. Er hat mir in den vergangenen vierzehn Tagen die ganze Zeit sein Loblied gesungen.«
    »Meinst du, es könnte im Bereich des Möglichen liegen, dass das Tier auch nur halb so viel Potenzial hat, wie Drew behauptet?«
    Sie schüttelte den Kopf, ein amüsiertes Funkeln in den Augen. »Ich habe das Tier selbst gesehen, als der Besitzer es in die Stadt

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