Skateboardfieber
herausgefunden. Bob beschloss, erst einmal seinen Vater anzurufen. Inzwischen musste er wach sein, obwohl er als Journalist seinen Tag erst spät begann und dafür abends oft lange unterwegs war. Als Bob das Telefon nahm, hörte er, wie Onkel Titus seinen Lieferwagen anwarf und vom Hof fuhr. Bob wählte die Nummer.
»Hi, Dad!«
Eine verschlafene Stimme erklang. »Bob? Was ist los?«
»Ich bin gerade bei Justus. Wir brauchen dich. Du bist doch der beste Reporter der Welt. Wir müssen wissen, was zurzeit in Los Angeles und Rocky Beach Wichtiges passiert!«
»Jetzt, so früh am Morgen? Bob, es geschehen tausend Sachen in Los Angeles. Wie lange willst du telefonieren? Zehn Stunden?« Er lachte und wurde langsam wach. »Was meinst du denn genau?«
»Na, so in der Politik vielleicht, oder Banken, Polizei, Verbrechen …«
»Ich frage lieber nicht nach, wofür du das wissen möchtest, Bob. Wahrscheinlich seid ihr wieder an so einem Detektivspielchen dran, stimmt’s?«
»Äh …«
»Also: Unser Gouverneur ist heute in San Francisco auf einem Umweltschutztreffen. Gestern hat er einen Präsidenten aus Südamerika empfangen, der wegen eines Abkommens in Amerika ist. Ich durfte ihn interviewen. Dann findet noch eine Versammlung der Drehbuchschreiber von Hollywood statt. Sie wollen mehr Geld. Und sonst … Heute Nacht ist ein Wagen von einer Brücke gestürzt. Zum Glück keine Toten. Am Flughafen gab es einen Bombenalarm, aber es war nur ein Rucksack, der vergessen worden war. Ach Bob, wenn du mir keine genaueren Hinweise geben kannst, kann ich dir wohl kaum helfen.«
»Das fürchte ich auch«, sagte Bob. »Tut mir leid, Dad. Vielleicht melde ich mich noch mal, wenn ich mehr weiß. Es muss etwas sehr Mysteriöses sein.«
»Tu das, Bob. Und schönen Gruß an Justus.«
Bob legte auf.
Peter, der mitgehört hatte, fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Unfälle, Politiker … das bringt doch alles nichts.«
Genau in dem Moment erklang die Stimme von Tante Mathilda. »Bob! Boohoob!«
»Ach, Mist«, sagte Bob. »Auch das noch! Ich gehe mal schauen, was sie will.«
»Lass mich bitte nicht so lange allein«, sagte Peter.
»Klar. Bin gleich zurück.«
Als Bob weg war, setzte sich Peter an den Computer und rief seine E-Mails ab. Kelly hatte geschrieben, dass er ihr erst mal gestohlen bleiben könne. Vielleicht siehst du mich sowieso nie wieder, dachte er und hatte plötzlich den starken Wunsch, sich mit ihr zu versöhnen. Er setzte zu einer Antwort an, kam jedoch über den ersten Satz nicht hinaus. Wo Bob bloß blieb? Peter sah auf die Uhr. Er war schon seit über fünf Minuten weg. Also noch einmal Kelly. Was sollte er ihr schreiben? Regungslos starrte Peter auf den Bildschirm. Nun hatte Bob sich schon fast zehn Minuten nicht mehr gemeldet! Das musste doch einen Grund haben! Peter sprang auf und setzte sich ans Periskop. Mit ein paar Handgriffen hatte er das Rohr in Position gebracht und sah hinein.
Auf der Straße war wenig los. Kurz vor der Einfahrt zum Schrottplatz parkte ein Auto. Es war ein schneller Chevrolet. Peter veränderte das Blickfeld und stutzte. An der Kühlerhaube lehnte ein Mann und spielte mit seinem Handy. Eine modische Sonnenbrille verdeckte einen Teil des Gesichts. Mit zitternden Händen drehte Peter das Periskop weiter. Langsam wurde ihm mulmig. Der Hof des Schrottplatzes geriet in seinen Fokus. Wo war Bob? Sosehr sich Peter auch Mühe gab, er entdeckte weder Bob noch Tante Mathilda. Er sah überhaupt niemanden.
Unruhe stieg in ihm auf. Plötzlich hörte Peter ein Geräusch. Metall schlug auf Metall. Er drehte das Periskop ein Stück weit zurück. Ein Schatten flog durch den Bildausschnitt, dann schepperte es draußen. Und wieder. Und noch einmal. Der Rhythmus steigerte sich. Bei Peter schlug jetzt die Unruhe in Panik um. Da räumte jemand den Schrott zur Seite! Das konnte nur einen Grund haben: Dieser Jemand wollte zu dem, was unter dem Schrott versteckt war, und zwar auf kürzestem Weg. Sein Ziel war die Zentrale! Sein Ziel war Peter!
Kickflips
Ein weißes Schiff fuhr zu seiner Anlegestelle und Rubbish Georges Boot schaukelte leicht. »Du hast den Diebstahl von Peters Kamera beobachtet?«, fragte Justus noch einmal nach.
Rubbish George schüttelte den Kopf. »Ich bekomme zwar mehr mit, als viele annehmen, aber das habe ich nicht gesehen. Nur einen Fotoapparat. Teures Teil, Spiegelreflex, mit einem stattlichen Objektiv.«
»Das ist Peters Kamera! Und weiter?«
Rubbish räusperte sich und
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