Skateboardfieber
gekauft, da mir ihre Herkunft verdächtig erschien. Ich habe sogar die Polizei eingeschaltet, aber das ist im Sande verlaufen.«
»Wissen Sie, wo ich diesen Alex finden kann?«
Mr Smith überlegte. »Ein paar der Bücher hatten einen Preisaufkleber einer Buchhandlung aus Marina del Rey. Und es lag eine Rechnung aus einem günstigen Hostel zwischen den Bänden, ebenfalls Marina. Aber das habe ich schon der Polizei gesagt.«
»Vielen Dank, Mr Smith.« Justus war für jeden noch so geringen Hinweis dankbar. Er sah auf die Uhr. Seine Befragungen hatten länger gedauert, als er vorgehabt hatte. Nun konnte er entweder nach Marina del Rey fahren, um seine Recherchen weiter zu betreiben, oder bei Bob und Peter nach dem Rechten sehen. Er verschob die Entscheidung auf draußen und verabschiedete sich von Mr Smith.
Auf der Straße wollte Justus sein Handy hervorziehen, um in der Zentrale anzurufen, doch dann fiel ihm ein, dass er es am Abend zuvor ebendort hatte liegen lassen. Also schwang er sich auf sein Fahrrad und wählte die Richtung zurück zum Schrottplatz. Nach Marina del Rey würde er es mit dem Rad in einer knappen Stunde schaffen, mit Bobs VW wäre er viel schneller. Denn Justus war ein Gedanke gekommen, dem er unbedingt nachgehen wollte, auch wenn die Erfolgsaussicht nur gering war: Alex hatte gestohlene Bücher in Rocky Beach verkaufen wollen, die aus Marina stammten. Dann bot er ja umgekehrt vielleicht eine in Rocky Beach gestohlene Kamera in Marina del Rey an? Dort gab es einen bekannten Fotoladen, der auch gebrauchte Geräte an- und verkaufte.
Als Justus in die Straße bog, an der Titus Jonas’ Gebrauchtwarencenter lag, spürte er sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Ein ihm unbekannter Mann mit Jackett schloss gerade das schwere Tor. Er ging hinüber zu einem bereitstehenden Wagen mit laufendem Motor, in dem bereits andere Personen saßen, und stieg auf der Beifahrerseite ein. Dann schoss das Auto davon.
Justus starrte ihm hinterher. Das war doch Peter auf dem Rücksitz des Wagens?
Ein alter Fall
Wenige Sekunden später hatte Justus den Schrottplatz erreicht. Mit einem Satz sprang er vom Rad, drückte das Tor auf und erschrak: Im Hof sah es aus wie auf einer Müllhalde! Kotflügel, Eimer und andere Blechteile lagen auf dem Boden verstreut, ein Kühlschrank war umgestoßen worden. Was Justus aber am meisten beunruhigte, war die Ursache für dieses Durcheinander: Durch den Schrott, unter dem die Zentrale versteckt war, hatte jemand eine Schneise geschlagen! Der Eingang des Campingwagens war freigelegt worden. Die Tür war angelehnt und knarrte leicht im Wind.
»Peter!«
Keine Antwort. Justus sah sich um. Wo waren die anderen?
»Bob! Tante Mathilda!«
Nichts. Justus rannte los. »Peter! Wo steckst du?« Mit einem Ruck zog er die Tür auf und sprang in die Zentrale. Peter war nicht mehr da. Doch die Besucher hatten nicht nur nach Peter gesucht, auch sämtliche Unterlagen der drei Detektive waren aus den Regalen gerissen worden und lagen verstreut auf dem Boden. Justus würde sich später darum kümmern, Peter war wichtiger. Eine Chance gab es noch: der Geheimgang! Mit etwas Glück konnte Peter sich in das Rohr geflüchtet haben. Justus klappte die Sitzfläche hoch. »Peter! Steckst du dadrin?« Doch sein Freund antwortete nicht. Bestürzt verließ Justus den Campingwagen und hetzte zurück auf den Hof. Gerade als er im Wohnhaus weitersuchen wollte, hörte er jemand seinen Namen rufen. Justus fuhr herum. Es war Bob. Zusammen mit Tante Mathilda kam er gerade von der Straße auf den Schrottplatz. Bob sah ebenso niedergeschmettert aus wie Justus selbst.
»Bob! Was ist passiert?«
»Es war der amerikanische Geheimdienst«, sagte Bob. »Sie haben gesagt, sie müssen den Platz räumen, um eine Bombe zu suchen. Wir hatten keine Chance. Sie haben uns nach draußen in Sicherheit gebracht und den Schrottplatz abgeriegelt.« Sein Blick fiel auf die Zentrale. »Sie haben Peter, oder?«
»Sieht so aus«, sagte Justus. »Vielleicht ist ihm aber auch die Flucht gelungen. Auf jeden Fall müssen wir Inspektor Cotta informieren!«
Tante Mathilda starrte die Jungen an. »Kann mir mal einer sagen, was ihr da redet? Wieso Peter? Ich denke, die Polizisten haben eine Bombe gesucht?«
»Ich fürchte, das war nur ein Vorwand«, sagte Justus.
Tante Mathilda schüttelte den Kopf. »Junge, Junge«, sagte sie. »Ich weiß ja, dass ihr immer in seltsamen Dingen herumrührt, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich hoffe,
Weitere Kostenlose Bücher