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Skateboardfieber

Skateboardfieber

Titel: Skateboardfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Qualität als das in seinem Eckzimmer. Ohne sein Detektivwerkzeug war hier nichts zu machen. Und das hatten ihm die Beamten abgenommen! Er eilte zum Fenster und schrak zurück. Draußen liefen gerade Blake und Tony Amoroso zum Haupthaus hinüber. Zum Glück hatten sie ihm den Rücken zugewandt. Abgesehen davon, dass das Dach hier genauso steil war wie vor dem Fenster des Gefangenenraums, war er auf dieser Seite des Hauses auch noch den Blicken der Agenten ausgesetzt. Das Fenster war also keine Alternative. Peter lief zurück und rüttelte verzweifelt an der Tür. Doch auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, sie blieb verschlossen.
    Ein paar Sekunden wusste Peter nicht mehr, was er machen sollte. Er stand einfach mitten im Raum und kratzte sich nervös die Hände. Dann zwang er sich zur Ruhe und begann, den Raum nach Gegenständen abzusuchen, die ihm weiterhelfen konnten. Aber er fand nichts, denn auch der Verhörraum war bis auf den Tisch und die Stühle kahl und leer. Also zog sich Peter in sein Zimmer zurück. Auf Prügel von Amoroso hatte er keinen Bedarf. Wenn er wenigstens den Felsen erreichen könnte!
    Plötzlich hatte er eine Idee. Eine vage Idee, doch er wollte sie überprüfen.
    Als Erstes schloss er das Zimmer von innen ab. Falls die beiden Geheimagenten zurückkamen, würde ihm das wertvolle Sekunden bringen. Dann ging er ans Fenster und sah hinaus. Er befand sich ja in einem Eckzimmer. Das etwa vier Meter lange Dach führte nach unten und besaß genau neben seinem Fenster eine Kante, zu deren beiden Seiten sich die Dachflächen des Längs- und des Endteils des Hauses anschlossen. Am Ende lief die Kante fast rampenartig nach oben aus. Und direkt gegenüber, nur wenige Höhenmeter unterhalb, lag das Felsplateau.
    Er brauchte ein Skateboard.
    Wenn er sich auf der Kante halten konnte, müsste der Schwung reichen, um mit einem riskanten Sprung auf dem Felsen zu landen. Allerdings hatte er nur einen Versuch.
    Peters Plan stand fest. Er würde das Skateboard bauen. Kein richtiges Board natürlich, aber doch eins, das ein paar Meter geradeaus fahren und genug Geschwindigkeit aufnehmen konnte. Das Bett hatte Bretter. Der Bürocontainer hatte Rollen.
    Nach wie vor stand der Rollcontainer umgedreht auf dem Boden und Peter sah, dass die Rollen mit Kreuzschrauben in die Grundplatte des Möbels gedreht waren. Doch wie sollte er ohne Werkzeug die Räder von dem Schrank lösen? Alles, was er besaß, war eine Büroklammer … und er hatte die Coladose! Peter warf sich auf den Boden und schob sie mit dem Fuß unter dem Bett hervor. Vorsichtig löste er den Verschlussring vom Deckel. Er besaß eine kurze, scharfe Kante. Peter passte den Öffnungsring in die Schraube ein und drehte. Ganz vorsichtig erhöhte er den Druck. Die Schraube gab nach. Es klappte! Bald hatte er auch die zweite gelöst, und schließlich hielt er die erste der vier Rollen in der Hand! Er durfte nur nicht zu viel Kraft aufwenden, damit sich der Ring nicht verbog. Und er hoffte, dass Blake und Amoroso ihm genug Zeit ließen.
    Als er alle vier Räder vom Container gelöst hatte, drehte er schnell den Holzverschlag zur Wand. Auf vier Längs- und Querbalken waren mehrere etwa einen Meter lange Bretter genagelt. Er zog einen Plastikschlappen aus und schlug von innen mehrfach gegen ein Brett, das ihm geeignet erschien. Es machte Lärm und Peter hoffte, dass man das draußen nicht hörte. Doch die Wucht der Schläge reichte nur, um das Brett millimeterweise aus der Verankerung zu drücken, sodass Peter beschloss, es mit Fußtritten zu versuchen.
    Es war schwieriger als erhofft, doch endlich hielt er ein Brett in der Hand. Das Holz war nicht zu hart, sodass er die Rollen an den beiden Enden des Bretts fixieren konnte. Er musste nur die Schrauben mit dem Daumen, so weit es ging, in das weiche Holz eindrücken, den Rest erledigte er mit dem Dosenverschluss.
    Nach einer Weile hatte er es geschafft! Ein Brett mit vier Rädern! Erleichtert hielt er das selbst gebaute Skateboard in den Händen. Doch ob es funktionieren würde, ob es genug an Fahrt gewinnen und den Sprung ermöglichen würde, die metertiefe Schlucht zwischen Haus und Felsplateau zu überwinden, das wusste er nicht.
    Plötzlich hörte er auf dem Gang eine Tür zuschlagen. Stimmen wurden lauter. Die letzten Minuten war er so in seine Arbeit versunken gewesen, dass er die Männer fast vergessen hatte. Jetzt kamen sie. Peter sprang auf.
    »Das kann doch nicht sein! Wo ist der Schlüssel?«, rief Amoroso.

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