Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall
sind alte Freunde, sie sind sogar im selben Stadtteil von Moskau aufgewachsen. Aber die CIA macht sich Sorgen. Sie will wissen, was Sarow plant. Warum treffen sich die beiden Männer? Das alte und das neue Russland. Was geht da vor?«
»Also will die CIA Sarow ausspionieren.«
»Genau. Eine ganz einfache kleine Überwachungsaktion. Sie wollen ein verdeckt operierendes Team auf die Insel schicken, das sich dort ein wenig umsehen soll, bevor der russische Präsident eintrifft.«
»Na, super«, sagte Alex und zuckte die Schultern. »Aber wozu benötigen sie mich?«
»Sie brauchen dich, weil die Skelettinsel kommunistisch ist«, mischte sich Blunt ein. »Sie gehört nämlich zu Kuba, und das ist einer der letzten Staaten, in denen der Kommunismus noch regiert. In kommunistischen Staaten ist die Ein- und Ausreise extrem schwierig, besonders im Falle Kubas. In Santiago gibt es einen Flughafen, aber jedes Flugzeug wird genau überwacht und jeder einzelne Passagier wird scharf überprüft. Polizei und Zollbeamte suchen ständig nach amerikanischen Spionen, und wer auch nur im Geringsten verdächtig erscheint, wird sofort wieder ausgewiesen.«
»Deshalb hat sich die CIA an uns gewandt«, fuhr Mr s Jones fort. »Ein allein reisender Mann wäre verdächtig. Ein Mann und eine Frau könnten vielleicht ein Spionageteam bilden. Aber ein Mann und eine Frau und ein Kind? Das kann nur eine Familie sein!«
»Und das ist auch schon alles, was sie von dir wollen, Alex«, sagte Blunt. »Du gehst zusammen mit dem Team nach Kuba. Dort wirst du in einem Hotel untergebracht. Du kannst den ganzen Tag lang schwimmen, tauchen und in der Sonne faulenzen. Das Team macht die Arbeit ganz allein. Du bist eigentlich nur dabei, weil sie dich zur Deckung brauchen.«
»Warum nehmen sie dann nicht einen amerikanischen Jungen?«, wollte Alex wissen.
Blunt hüstelte, offenbar ein wenig verlegen. »Die Amerikaner würden es niemals dulden, ihre eigenen Jugendlichen für solche Aktivitäten einzusetzen«, sagte er. »Sie haben eben ganz andere Spielregeln.«
»Das heißt doch wohl, dass sie Angst haben, man könnte dabei ums Leben kommen«, stellte Alex fest.
Kurze Zeit herrschte angespanntes Schweigen, das Mr s Jones schließlich unterbrach. »Wir wollten dich eigentlich gar nicht darum bitten, Alex, aber du musst ohnehin aus London verschwinden. Genau genommen musst du sogar aus Großbritannien verschwinden. Wir wollen vermeiden, dass du ums Leben kommst. Deshalb versuchen wir, dich zu schützen, und das scheint die beste Lösung zu sein. M r Blunt hat Recht. Cayo Esqueleto ist eine wunderschöne Insel und du hast wirklich unverschämt viel Glück, dass du dorthin reisen darfst. Betrachte die ganze Sache einfach als kostenlosen Ferienaufenthalt.«
Alex ließ sich die Sache durch den Kopf gehen, wobei er versuchte, aus den Mienen von M r Blunt und Mr s Jones zu erraten, was sie wirklich dachten, aber natürlich ließen sie sich nichts anmerken. Wie viele Geheimagenten hatten den beiden in diesem Arbeitszimmer schon gegenübergesessen und sich ihre honigsüßen Versprechungen angehört?
Das ist ein ganz einfacher Job. Wirklich keine große Sache. In zwei Wochen sind Sie wieder zu Haus e …
Einer dieser Agenten war sein eigener Onkel gewesen, den sie beauftragt hatten nachzuprüfen, warum eine Computerfabrik an der Südwestküste so ungewöhnlich scharfe Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte. Aber Ian Rider war von diesem Einsatz nicht mehr zurückgekommen.
Alex hatte genug von diesen Dingen. Er hatte immer noch ein paar Wochen Sommerferien vor sich und wollte Sabina wiedersehen. Mit ihr konnte er sich über alles unterhalte n – über Nordfrankreich und das Loiretal, über Jugendherbergen und Trampen. Außerdem hatte er Freunde in London. Alex’ Haushälterin und beste Freundin Jack Starbright hatte ihm angeboten, ihn mitzunehmen, wenn sie ihre Eltern in Chicago besuchte. Er wollte nichts anderes, als die restlichen Ferienwochen völlig normal zu leben, bis die Schule wieder losging. War das denn zu viel verlangt?
Aber dann fiel ihm der Cribber wieder ein. Wie ihn der Chinese auf dem Jet-Ski beinahe erwischt hatte. Alex hatte ihm zwar nur für einen Sekundenbruchteil in die Augen gesehen, aber das allein genügte, um ihn von der Grausamkeit und dem Fanatismus des Mannes zu überzeugen. Ein Mann, der nicht zögerte, ihn über einen sechs Meter hohen Wellenberg zu jagen und von hinten niederzumähe n – und dem er nur mit knapper Not
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