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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Ortschaft.
    Die Hitze drückte ihn fast zu Boden, als er die schattige Hotelanlage verließ. Die Straße wand sich ins Landesinnere, zwischen brachliegenden Feldern auf der einen Seite und einer Art Tabakplantage auf der andere n – dicht bewachsen von brusthohen Pflanzen mit dicken grünen Blättern. Die Landschaft war flach, aber vom Meer wehte trotzdem keine Brise herüber. Schwer und still brütete die Luft über den Feldern. Nach kurzer Zeit war Alex bereits schweißgebadet und musste ständig die Fliegen verscheuchen, die offenbar entschlossen waren, ihm auf Schritt und Tritt zu folgen. Er kam an ein paar Gebäuden vorbei, halb verfallenen Schuppen aus sonnengebleichtem Holz und verrosteten Eisenpfählen. Eine Fliege summte direkt neben seinem Ohr. Ungeduldig schlug er nach ihr.
    Er brauchte über zwanzig Minuten, bis er Puerto Madre erreichte, ursprünglich ein kleines Fischerdorf, das sich zu einem dicht besiedelten, wirren Städtchen entwickelt hatte. Die Häuser bildeten ein erstaunliches Durcheinander von Baustilen: Bruchhütten aus Holz, Häuser aus Ziegelstein und Marmor, riesige steinerne Kirchen. Alles schien von der enormen Hitze erdrückt und zusammengebacken worden zu sei n – und die Sonne war überall: im Staub, in den lebhaften Farben, im Geruch der Gewürze und der überreifen Früchte.
    Und der Lärm war ohrenbetäubend. Radiomusi k – Jazz und Sals a – dröhnte überall aus den weit geöffneten Fenstern. Ungewöhnliche amerikanische Straßenkreuzer, Uralt-Chevrolets und Studebakers, die mit ihren schrillen Farben wie Spielzeugautos aussahen, verstopften die Straßen, wobei die Fahrer ständig die Daumen auf der Hupe hielten, um sich ihren Weg zwischen Pferdekarren, Motor-Rikschas, Zigarettenverkäufern und Schuhputzern zu bahnen. Vor den Cafés saßen alte Männer blinzelnd in der Sonne. Frauen in eng geschnittenen Kleidern lehnten lässig in den Hauseingängen. Alex hatte noch nie eine Stadt gesehen, die so laut, so schmutzig und so wunderbar lebendig war.
    Schließlich fand er sich auf dem großen Platz in der Ortsmitte wieder, dessen Mittelpunkt eine große Statue bildete, irgendein Revolutionär, der sein Gewehr bei Fuß stehen hatte; eine Handgranate hing lässig an seinem Gürtel. Auf dem Platz drängten sich mindestens hundert Marktstände, an denen man Früchte, Gemüse, Kaffeebohnen, Souvenirs, alte Bücher und T-Shirts kaufen konnte. Und überall Menschen, die durch die Läden und Eisdielen bummelten, an den Cafétischen unter den breiten Kolonnaden saßen, vor den Schnellrestaurants Schlangen bildeten oder in die Paladares gingen, winzige Restaurants, die in Privathäusern betrieben wurden.
    An einer Hauswand entdeckte Alex ein Straßenschild: PLAZA DE FRATERNIDAD. Alex konnte genug Spanisch, um es zu übersetzen: Platz der Brüderlichkeit . Er bezweifelte, dass er hier viel Brüderlichkeit finden würde. Ein dicker Mann in einem alten und schmutzigen Leinenanzug stürzte plötzlich auf ihn zu.
    »Zigarren? Beste Havanna-Zigarren! Aber billig. Sehr billig.«
    »Hey, Amigo! Ich dir verkaufe T-Shir t …«
    » Muchacho! Komm in mein Restaurant, bring Mama und Papa!«
    Bevor er wusste, wie ihm geschah, war er eingekreist. Alex wurde plötzlich klar, wie sehr er aus dieser Masse von dunkelhäutigen Tropenbewohnern herausstach, die in ihren grellbunten Hemden und ihren Strohhüten überall herumwuselten. Außerdem war ihm sehr heiß und er hatte brennenden Durst. Er schüttelte die aufdringlichen Verkäufer ab und blickte sich nach einem Laden um, in dem er ein Getränk kaufen konnte.
    Und in diesem Augenblick sah er Turner und Troy. Sie saßen an einem der kleinen gusseisernen Tische, die vor einem eleganten Restaurant aufgestellt worden waren, im Schatten einer ausladenden Weinrebe. Über ihnen leuchtete eine Neonreklame für Montecristo-Zigarren. An ihrem Tisch saß ein Einheimischer, mit dem sie tief ins Gespräch versunken waren. Alle drei hatten Getränke vor sich stehen. Alex ging sehr langsam hinüber, weil er hoffte, beim Näherkommen etwas von ihrem Gespräch aufzufangen.
    Der Mann, mit dem sich Turner und Troy unterhielten, war ungefähr 7 0 Jahre alt und trug ein dunkles Hemd, weite Hosen und eine Baskenmütze. Eine Zigarre steckte in seinem Mund, als sei sie hineingestoßen worden und hätte dabei die Lippen mit sich gezogen. Gesicht, Arme und Nacken waren von Sonne und Wetter gegerbt. Doch als Alex näher kam, bemerkte er, dass die Augen des Mannes hell und lebhaft

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