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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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sich Alex doch nur einen einzigen Grund denken, warum die beiden CIA-Agenten so etwas brauchten.
    Sie suchten nach einer Atombombe.

Platz der Brüderlichkeit
    B eim Abendessen redete Alex kaum. Am Nachmittag war ihm das Hotel halb leer vorgekommen. Jetzt stellte er erstaunt fest, dass sich sehr viele Gäste zum Abendessen eingefunden hatten. Die Frauen trugen weite Röcke, die Männer bunte Freizeithemden. Alle waren sonnengebräunt. Alex war klar, dass er hier nicht offen mit den beiden Agenten reden konnte.
    Sie saßen auf der Restaurantterrasse mit Blick aufs Meer und aßen Fisc h – den frischesten, den Alex jemals gegessen hatt e – mit Reis, Salat und schwarzen Bohnen. Nach der brütenden Hitze des Tages war die Luft jetzt kühl und angenehm. Im Schimmer von Kerzen spielten zwei Gitarristen schmachtende lateinamerikanische Melodien. Tausende Zikaden zirpten und rasselten im Unterholz.
    Die drei »Gardiners« unterhielten sich wie eine normale Familie. Die Ortschaften, die sie besichtigen wollten; die Strände, an denen sie baden wollten. Turner erzählte einen Witz und Troy lachte so laut, dass sich ein paar Köpfe zu ihnen umdrehten. Aber alles war nur Show: Sie würden keine Orte besichtigen, nirgendwo schwimmen gehen und selbst der Witz war ziemlich lahm gewesen. Alex fand, dass er trotz des hervorragenden Essens und der schönen Umgebung jede Minute hasste, die er in dieser Rolle und mit diesen Leuten verbringen musste. Die letzte Familie, mit der er an einem Tisch gesessen hatte, war Sabinas Familie in Cornwall gewesen. Das schien ihm jetzt plötzlich eine Ewigkeit her zu sein. Das Abendessen mit den beiden Superagenten verdarb ihm die angenehme Erinnerung.
    Endlich war das Essen zu Ende. Alex verabschiedete sich, ging in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Einen Moment lang blieb er stehen, mit den Schultern gegen die Holztür gelehnt, und blickte sich um. Etwas stimmte nicht. Vorsichtig ging er ein paar Schritte bis zur Zimmermitte. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Jemand war in diesem Raum gewesen. Sein Koffer, den er geschlossen hatte, war nun geöffnet. Hatte jemand vom Hotel sein Zimmer durchsucht, während er beim Abendessen war? War dieser Jemand sogar noch hier? Er blickte ins Bad und hinter die Vorhänge. Niemand. Dann durchsuchte er den Koffer. Er brauchte ein paar Minuten, bis ihm klar wurde, dass nur der Gameboy fehlte. Das war es also! Turner und Troy hatten sich in sein Zimmer geschlichen, während er im Restaurant auf sie gewartet hatte. Darum waren sie also zu spät zum Abendessen gekommen! Der Gameboy mit dem versteckt eingebauten Geigerzähler war das wichtigste Gerät für ihre Mission. Sie hatten es wieder an sich genommen.
    Alex entkleidete sich schnell und stieg ins Bett, war aber plötzlich nicht mehr müde. In der Dunkelheit hörte er die Wellen rauschen, sah Tausende Sterne durch das offen stehende Fenster. Nie war ihm bisher bewusst geworden, dass es so viele Sterne gab und dass sie so hell leuchten konnten. Turner und Troy kehrten ungefähr eine Stunde später in ihr Zimmer zurück. Er hörte sie leise reden, konnte aber nichts verstehen. Schließlich zog er sich das Laken über den Kopf und zwang sich einzuschlafen.
    Als er am nächsten Morgen aufwachte, entdeckte er sofort einen Zettel, der unter seiner Tür durchgeschoben worden war. Er sprang aus dem Bett und hob ihn auf. In Blockbuchstaben stand darauf:
    WIR MACHEN EINEN SPAZIERGANG. WIR DACHTEN, DASS DU DICH HEUTE AUSRUHEN MÖCHTEST. SIND SPÄTER WIEDER DA. MUM.
    Alex zerriss den Zettel in kleine Fetzen, warf sie in den Papierkorb und ging zum Frühstück. Komische Eltern waren das, die ihren Sohn gleich am ersten Tag der Ferien allein im Hotel frühstücken ließen! Aber vielleicht kam das sogar in ganz normalen Familien vor, mit Sicherheit in solchen, die ihre Kinder von Aupair- oder Kindermädchen betreuen ließen.
    Den Morgen verbrachte er lesend am Strand. Ein paar andere Jungen in ungefähr seinem Alter spielten Beachball und er überlegte, ob er sich ihnen anschließen sollte, aber sie sprachen nicht Englisch und bildeten offenbar eine eng befreundete Gruppe. Um elf Uhr waren seine »Eltern« immer noch nicht zurück. Alex hatte plötzlich keine Lust mehr, allein hier vor dem Hotel am Strand herumzusitzen. Schließlich befand er sich nicht alle Tage auf einer Insel in der Karibik, da wollte er wenigstens etwas davon zu sehen bekommen. Er zog sich an und machte sich auf den Weg in die

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