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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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fragte er.
    Sarow lachte laut. »Nur ein wenig Gesellschaft für Boris. Schließlich ist er hier im Urlaub, obwohl wir leider noch ein wenig arbeiten müssen. Unser örtlicher Fernsehsender ist natürlich sehr an unserem prominenten Besucher interessiert und Boris hat zugestimmt, ein kurzes Interview zu geben. Das TV-Team wird jeden Augenblick hier eintreffen.«
    Der Präsident nickte und lächelte, aber Alex war nicht sicher, ob er alles verstanden hatte.
    »Du kannst den Pool ganz für dich allein haben. Wir fahren nach dem Mittagessen nach Santiago, aber ich hoffe, dass du uns beim Abendessen Gesellschaft leistest, Alex. Der Koch plant eine ganz besondere Überraschung.«
    Alex nahm im Durchgang zum Haus eine Bewegung wahr, und kurz darauf erschien Conrad in Begleitung einer kleinen, humorlos dreinblickenden Frau, die ein ödes olivgrünes Kleid trug. Hinter ihr gingen zwei Männer mit Kameras und Scheinwerfern.
    »Ah! Da sind sie ja!«, rief Sarow dem Präsidenten zu. Alex war plötzlich vergessen.
    Er zog seine Kleider bis auf die Badehose aus und tauchte in den Pool. Nach dem langen Ritt wirkte das Wasser kühl und erfrischend. Die drei Mädchen beobachteten ihn, als er hin- und herschwamm. Eines winkte ihm zu und die anderen kicherten. Mittlerweile baute das TV-Team im Schatten der Palmen seine Ausrüstung auf. Der russische Präsident winkte und einer seiner Leibwächter brachte ihm einen weiteren Cocktail.
    Alex war überrascht, dass ein so unwichtig wirkender Mann Staatsoberhaupt eines so großen Landes sein konnte. Aber schließlich wirken die meisten Politiker klein und schäbig, dachte er, vor allem diejenigen, die in der Schule immer schikaniert worden waren. Wahrscheinlich werden sie deshalb Politiker.
    Doch diese Gedanken verdrängte er schnell wieder und konzentrierte sich auf das Schwimmen. Aber was Sarow soeben gesagt hatte, ging ihm nicht aus dem Sinn. Nach dem Mittagessen wollten sie in die Stadt fahren. Das bedeutete, dass Autos die Plantage verlassen würden. Und das wiederum war Alex’ einzige Chance. Denn er wusste, dass es keinen anderen Weg gab, von der Insel zu fliehen. Sobald er verschwand, würde der Alarm ausgelöst werden. Jeder Sicherheitsbeamte am Flughafen würde nach ihm Ausschau halten, und er glaubte auch nicht, dass er sich auf ein Schiff schleichen konnte. Er konnte nur hoffen, dass er wenigstens ein Telefon fand, von dem aus man ohne besonderen Berechtigungscode ins Ausland telefonieren konnte. Vielleicht konnte er so mit den Amerikanern Kontakt aufnehmen. Sie würden dann jemanden schicken, der ihn hier herausholte.
    Er schwamm acht Längen und wendete zur neunten. Der russische Präsident saß in seinem Sessel und an seinem Hemdkragen wurden eben die Kabel und das Mikrofon für das Interview angebracht. Juan, Alex’ persönlicher Bewacher, stand am anderen Ende des Pools und ließ Alex nicht aus den Augen. Juan musste er wohl eine Spezialbehandlung angedeihen lassen.
    Das Fernsehinterview begann. Sarow achtete auf jedes Wort, das gesprochen wurde, und Alex hatte auch jetzt wieder den Eindruck, dass mehr hinter der Szene steckte, als auf den ersten Blick auffiel.
    Er stieg aus dem Pool und ging in sein Zimmer zurück, um sich umzuziehen.
    A lex hatte sich auch jetzt wieder für Shorts und ein T-Shirt entschieden, vor allem deshalb, weil sie neutrale Farben hatten, die zu den beige-braunen Naturfarben der Gegend passten und gute Tarnung boten. Er steckte Smithers’ Spezialkaugummi ein. Wenn alles nach Plan verlief, würde er den Kaugummi dringend brauchen.
    Juan schob vor seinem Zimmer Wache. Alex kamen plötzlich Zweifel an dem, was er vorhatte. Schließlich hatte Sarow ihn gewarnt, was passieren würde, wenn er zu fliehen versuchte. Wahrscheinlich würden sie ihn erschieße n – und selbst im glimpflichsten Fall würde Sarow ihn auspeitschen lassen. Aber dann fiel ihm die Atombombe wieder ein, und sein Entschluss stand fest: Sarows Plan musste durchkreuzt werden.
    Er öffnete die Tür, zögerte, begann zu stöhnen und taumelte mit schmerzverzerrtem Gesicht seitwärts, wobei er sich mit einer Hand an der Wand abstützte. Juan zuckte entsetzt zusammen, trat einen Schritt näher und kam schließlich mit besorgter Miene in das Zimmer. Im selben Augenblick richtete sich Alex wieder auf. In einem perfekt bemessenen »Roundhouse-Kick« rammte er dem Wächter den Fuß in die Weichteile der unteren Magengrube. Juan gab keinen Laut von sich. Der Stoß hatte ihm den Atem genommen;

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