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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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notdürftig ausgebesserten Schlaglöcher der Straße holperte.
    Nach ein paar Minuten wurde das Auto langsamer und Alex glaubte, dass sie sich jetzt dem Tor mit dem Kontrollposten näherten. Wieder wuchs die angstvolle Anspannung. Würde der Torwächter den Wagen durchsuchen? Aber der Kofferraum der Limousine, die Alex am Morgen beim Verlassen des Geländes beobachtet hatte, war nicht durchsucht worden, obwohl der Kontrollposten besetzt gewesen war.
    Jetzt hielt der Wagen an. Alex erstarrte. Um ihn herum war alles schwarz. Er hörte Stimmen, aber sie schienen aus weiter Ferne zu kommen. Jemand schrie etwas, doch er konnte kein Wort verstehen. Der Wagen schien ewig stehen zu bleiben. Warum brauchten sie so lange? Macht endlich schneller! Alex fiel das Atmen immer schwerer. Er spürte förmlich, dass bald kein Sauerstoff mehr übrig war. Oder bildete er sich das nur ein?
    Und dann machte der Wagen urplötzlich einen Satz vorwärts und Alex stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Er stellte sich vor, wie die großen Torflügel sich öffneten, um die Autos durchzulassen. Die Casa d’Oro musste jetzt bereits hinter ihnen liegen. Wie weit mochte es bis Santiago sein? Und woran würde er merken, dass sie in der Stadt angekommen waren?
    Der Wagen schien langsam um eine enge Kurve zu fahren. Dann hielt er plötzlich wieder an.
    Die Kofferraumklappe schwang auf.
    Grausam gleißendes Sonnenlicht. Alex blinzelte und hob abwehrend die Hände.
    »Raus!«, befahl eine Stimme auf Englisch.
    Alex stieg aus, klatschnass vor Schweiß und mit butterweichen Knien. Sarow stand vor ihm, Conrad neben sich, der eine Automatic-Pistole in der Hand hielt und nicht im Geringsten versuchte, die genüssliche Vorfreude zu verhehlen, die in seinem besseren Auge leuchtete. Alex blickte sich schnell um. Der Wagen befand sich noch immer in der Plantage. Er war einfach ein Stück weit gefahren und hatte dann umgedreht. Das waren die Fahrbewegungen gewesen, die er gespürt hatte. Fliehen? Zwei Wächter standen mit ausdruckslosen Gesichtern in der Nähe und ließen ihn nicht aus den Augen. Einer hielt ein Gerät in der Hand, das einem Megafon ähnelte, wie es Lehrer bei Sportwettkämpfen verwendeten. Von dem Gerät führte ein langes Kabel zu einem Apparat, der im Pförtnerhaus stand.
    »Warum hast du nicht gesagt, dass du Santiago besichtigen willst?«, fragte Sarow sarkastisch. »Allerdings glaube ich nicht, dass dich die Stadt interessiert, Alex. Ich glaube fast, du wolltest fliehen!«
    Alex gab keine Antwort.
    »Wo ist Juan?«, fragte Sarow.
    Alex schwieg noch immer.
    Sarow starrte den Jungen nachdenklich an. Er schien ehrlich betrübt, als könne er überhaupt nicht begreifen, warum sich Alex partout weigerte, seinen so gut gemeinten Befehlen zu folgen. Auch schien er ratlos, was er mit dem Jungen machen sollte. »Ich bin enttäuscht von dir, Alex«, sagte er schließlich. »Du warst in der Höhle. Du hast doch gesehen, welche Sicherheitsvorrichtungen ich dort anbringen ließ. Hast du wirklich geglaubt, ich würde ein Auto von diesem Gelände fahren lassen, ohne genau zu wissen, wer oder was sich darin befindet?«
    Er streckte plötzlich die Hand aus, nahm dem Posten das Gerät aus der Hand, richtete es auf Alex und drückte auf einen Schalter. Sofort hörte Alex ein Pochen, das laut durch die Luft dröhnte. Er brauchte eine Sekunde, bis er merkte, dass es sein eigener Herzschlag war, der von einem irgendwo im Wachhaus aufgestellten Lautsprechersystem verstärkt und ausgestrahlt wurde.
    »Mit diesem Gerät wurde der Wagen an der Schranke gecheckt«, erklärte Sarow. »Jedes Auto wird damit kontrolliert. Es ist ein hochempfindlicher Sensor. Der Posten hörte also vorhin genau das, was du jetzt hörst.«
    Poc h – poc h – poc h …
    Alex hörte seinem Herzschlag zu.
    Und dann wurde Sarow plötzlich sehr wütend. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, aber seine stahlblauen Augen wirkten auf einmal wie Eis und er strahlte eine tödliche Kälte aus, als sei alles Leben plötzlich aus ihm gewichen.
    »Erinnerst du dich, was ich dir gesagt habe?«, flüsterte er. »Wenn du zu fliehen versuchst, wirst du sofort erschossen. Conrad wünscht sich nichts sehnlicher, als dir jetzt sofort eine Kugel zu verpassen. Er hält mich nämlich für verrückt, weil ich dich als Gast aufgenommen habe. Und er hat völlig Recht.«
    Conrad trat mit erhobener Waffe einen Schritt näher.
    Poc h – poc h – poc h – poc h …
    Alex’ Herz war das Tier in

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