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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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nicht – zu langweilig –, und ich wühlte so lange herum, bis ich einen bemalten fand, der Mum gefallen würde. Ihr alter war vor ein paar Monaten kaputtgegangen und seitdem steckte sie ihre Räucherstäbchen in einen Klumpen Knete. Ich nahm noch zwei Päckchen Räucherstäbchen dazu.
    »Können Sie mir das als Geschenk einpacken?«, fragte ich die Verkäuferin, als ich bezahlte.
    »Ja, das macht ein Pfund extra, wenn du Kräuselband und handgeschöpftes Papier möchtest.«
    »In Ordnung.« Es würde teurer werden, wenn ich das Zeug selber kaufte, und wahrscheinlich würde ich das mit dem Verpacken nicht besonders gut hinkriegen.
    »Verkaufen die sich gut?« Ich zeigte auf den Kasten mit Mums Schmuck, während sie das silberne Geschenkbändchen mit einer Schere kräuselte. Woher wussten Frauen, wie man so was machte? Ich hätte mir bestimmt schon beim Versuch einen Finger abgeschnitten.
    Sie warf mir einen verwirrten Blick zu. »Ja.«
    »Meine Mum hat sie gemacht.«
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, sie lächelte. »Ah, du bist Karens Sohn! Sie hat mir von dir erzählt. Du arbeitest am Jachthafen, oder?«
    »Ja, ich habe gerade Feierabend.«
    »Ist das hier für deine Mutter?«
    »Ja, ich wollte ihr irgendetwas von meinem ersten Wochenlohn kaufen.«
    Ihr Gesicht bekam den gleichen weichen Ausdruck, wie ihn die alten Damen auf der Bootswerft hatten, wenn ich ihnen behilflich war. »Dann berechne ich dir nichts fürs Einpacken.« Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern und deutete mit einem Kopfnicken zu den beiden Frauen hinüber, die sich jetzt in einer Ecke des Ladens ein paar paillettenbesetzte Kissen anschauten. »Jede von ihnen hat gerade fünfzig Pfund für die Sachen deiner Mutter ausgegeben. Das ist ein gutes Geschäft für uns beide. Sag ihr, sie soll am Montag mehr vorbeibringen, wenn sie noch etwas hat.«
    Ich konnte es kaum abwarten, Mums Gesicht zu sehen, wenn ich mit dem Geschenk und den guten Nachrichten zurückkam, und raste wie verrückt nach Strenton. Am Fuß des Hügels, der zum Dorf hinaufführte, zog ich mein T-Shirt aus. Der Sommer schien dieses Jahr nicht enden zu wollen, und die Nachmittagssonne brannte auf meine Schultern, als ich bergauf strampelte. Ich stellte mich auf die Pedale, um besser voranzukommen. Strenton kam in Sicht und ich trat noch fester. Ich jagte über den höchsten Punkt des Hügels und schoss dann die enge Straße entlang, die bis zu der Stelle führte, wo der Kanal von der Brücke unterbrochen wurde.
    Ich sah, wie sich an einer Hecke auf dem Feld links von mir etwas bewegte.
    Was zum …?
    Mist!
    Etwas Rotbraunes rannte mir vors Vorderrad.
    Blitzschnell riss ich den Lenker rum und bremste so abrupt, dass die Reifen blockierten und auf dem Asphalt quietschten. Ich segelte über die Lenkstange.
    Das Fahrrad schlitterte zur Seite, und ich flog weiter nach vorn, landete mit der Seite auf dem Boden und schrie vor Schmerz, als meine nackte Haut den Asphalt berührte.

11_Jenna
    Am Samstagnachmittag trabte ich mit Scrabble durchs Dorf. Raggs war auch dabei, schnüffelte nach interessanten Duftmarken, hob alle paar Meter das Bein und streunte einfach so herum.
    In Strenton war es ruhig, und außer Mr Ardwell, der die Hecke im Vorgarten seines weiß-schwarzen Landhauses trimmte, war niemand zu sehen. Ich winkte ihm zu, als ich vorbeiritt. Im Dorf und der unmittelbaren Umgebung gab es weniger als zweihundert Häuser und jeder kannte jeden. So gut, dass man wahrscheinlich sogar wusste, was der andere zum Frühstück aß. Letztes Jahr wurde Charlie mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht, weil ihm der Blinddarm entfernt werden musste, und ich sollte ihm im Dorfladen ein paar Comics kaufen. Bis ich dort ankam, hatten mich acht Leute angehalten und mich gefragt, wie es ihm ging.
    Wir bogen in die Tenter Lane ein, und ich zügelte Scrabble, damit er im Schritt ging. Das Anwesen, auf dem die Carlisles wohnten, lag zu meiner Rechten, und von Scrabbles Rücken aus konnte ich über die hohe Ilex-Hecke auf das Grundstück schauen. Vor der Garage wusch ein Junge zwei Autos. Selbst aus der Entfernung konnte ich an der Art, wie er den Schlauch hielt und die Motorhaube einseifte, und an seiner ganzen Körpersprache erkennen, wie sehr ihn das annervte.
    Steven Carlisle. Schon bevor er in jener Nacht im letzten Januar sein neues Auto zu Schrott gefahren hatte, war er der offizielle Bad Boy des Dorfes gewesen. Er sah unglaublich gut aus und das wusste er auch. Lindz sagte immer, ein Junge

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