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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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auch noch so zu Hause auftauche.«
    Ich zeigte ihm den Weg, der von der Koppel wegführte. »Da ist die Hintertür. In einer Minute bin ich da.« Ich lief mit Scrabble zum Stall. Er war nicht sehr verschwitzt, und es war so warm, dass ich beschloss, ihn einfach auf der Wiese trocken werden zu lassen, ohne ihn vorher abzureiben. Als ich beim Haus ankam, hatte der Bootsjunge schon den Außenwasserhahn gefunden. Er beugte sich unter den kalten Wasserstrahl und versuchte, den Dreck von seinem Rücken abzuspülen, ohne sich dabei die Jeans nass zu machen. Sein schmerzverzerrtes Gesicht verriet, wie weh das tat.
    »Das hättest du auch drinnen machen können.«
    »Ich will den Dreck nicht in eurem Haus verteilen.« Er bewegte seine Schulter, um den Wasserstrahl zu lenken.
    »Ähm, da hängt auch was in deinen Haaren.«
    Er stöhnte und hielt den Kopf unter den Wasserhahn. »Ist es weg?«
    »Fast. Nicht ganz. Nein, da ist noch was.« Als das Wasser wieder an der Stelle vorbeifloss, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, packte seinen Kopf und drückte ihn in die richtige Richtung. Ich rubbelte ihm kurz durch die Haare, um den Dreck rauszuwaschen. Von seinem Rücken ging er trotzdem nicht ab.
    »Jetzt hast du auch Pferdemist an den Händen« war alles, was er sagte. Kein: »Iihh, fass mich nicht an, Shrek – sonst muss ich kotzen!«
    »Ist auch nicht schlimmer, als die Box auszumisten. Außerdem bin ich schuld.« Ich nutzte die Gelegenheit, um seinen Rücken genauer anzusehen. »Hör mal, so geht das nicht. Warte kurz.«
    Ich ließ ihn unter dem Wasserstrahl stehen und ging ins Haus. Hoffentlich würde Raggs nicht die ganze Zeit um ihn herumspringen und ihn nerven. Der dämliche Hund hatte schon genug Schaden angerichtet. Ich schnappte mir Mums antibakterielle Seife und zwei saubere Küchenhandtücher und rannte wieder nach draußen.
    Der Junge wand sich immer noch unter dem Wasserstrahl und verrenkte sich fast den Arm.
    »Äh, was dagegen, wenn ich das mache?«, fragte ich, und vor lauter Verlegenheit wurde mir abwechselnd heiß und kalt.
    Er blickte auf. »Nur zu, danke.« Es klang, als wäre es keine große Sache, sich von einem fremden Mädchen mit verkokeltem Gesicht anfassen zu lassen.
    Ich drückte ihm einen Spritzer Flüssigseife in die Haare und wusch sie aus. Die Haarspitzen bogen sich nach oben.
    Einatmen … ausatmen … einatmen … benimm dich nicht wie eine komplette Idiotin … behalt die Nerven …
    Dann nahm ich mir mit zitternden Händen seinen Rücken vor. »Das wird jetzt brennen, aber –«
    »Ist schon okay«, sagte er und beugte sich kopfüber unter den Wasserhahn.
    Ich hatte nie zuvor einen Jungen so berührt – einen richtigen, kein Kind wie Charlie. Ich wusste, dass sich Jungs anders anfühlten als Mädchen, aber was das bedeutete, wusste ich nicht – bis zu diesem Moment. Er fühlte sich … großartig an. Weiche Haut über straffen Muskeln, wodurch sein Körper fester war als meiner. Ich hätte das nicht bemerken dürfen, aber ich konnte einfach nicht anders, und meine Finger wollten gar nicht mehr von seiner Haut ablassen.
    Als ich an seiner Schulter angekommen war, verzog er das Gesicht.
    »Tut mir leid.«
    »Schon okay«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Ich hielt eins der Handtücher unter den Wasserhahn und wischte ihm damit über den Rücken, bis er sauber und nicht mehr blutverschmiert war. Er sah schlimm aus – auf der einen Seite verliefen von oben bis unten Schürfwunden, seine Schulter und der Ellbogen waren übel zugerichtet. »Das sieht gar nicht gut aus. Vielleicht solltest du ins Krankenhaus gehen.«
    Er richtete sich mit tropfenden Haaren auf und schaute über die Schulter. »Sind doch nur ein paar Kratzer. Sieht dramatischer aus, als es ist.«
    »Wenn du ein T-Shirt angehabt hättest, wäre es nur halb so schlimm.« Ich gab ihm das trockene Handtuch für seine Haare.
    »Mir gefällt es aber, kein T-Shirt zu tragen«, protestierte er.
    Ich warf einen kurzen Blick auf seine gebräunte Brust und den flachen Bauch. Wem gefiel es nicht, dass er kein T-Shirt trug? »Ich könnte ein bisschen Jod auf die Wunden tupfen und sie verbinden, wenn du willst.«
    Er lächelte mich ermutigend an. »Klingt besser als Krankenhaus.«
    Er folgte mir in die Küche und seine Augen weiteten sich. »Mann, die ist ja riesig.«
    Als ich einen Schrank öffnete, um eine Schüssel zu holen, sah ich mein Spiegelbild im Bleiglasfenster und zuckte zurück. Ich hatte vergessen, nicht

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