Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)
dass es dieses Jahr passiert ist. Es musste der gleiche Unfall sein. Aber alle zugedröhnt? Jenna wirkte nicht so. Sie kam mir mehr wie ein kleines Mädchen vor.
»Aus welchem Dorf?«
»Strenton. Wieso fragst du?«
Also war es Jenna. Aber sie war so still. Es passte einfach nicht zu ihr. Außer, sie war vor dem Unfall anders. Aber selbst wenn …
»Nur so.«
»Ich muss gleich los. Wollen wir uns später treffen? Und zusammen abhängen?«
»Ich glaube nicht, dass deinem Vater das gefallen würde.«
Sie blinzelte mich an und saugte eine Weile an ihrem Strohhalm. Dann sagte sie: »Mein Dad muss ja nichts davon wissen.«
»Ich kann es mir nicht leisten, den Job zu verlieren.«
Ich wollte keinen Ärger mit Pete. Ich mochte ihn und ich mochte den Job. Aber Sadie wollte ihren Spaß mit irgendjemandem, also konnte genauso gut ich derjenige sein. Es gefiel ihr, sich ein bisschen anstrengen zu müssen, um mich rumzukriegen. Sie schien die Herausforderung zu mögen. Aber wahrscheinlich würde sie später den Spieß umdrehen und erwarten, dass ich den Anfang machte.
Das war mein Talent – in Liebesangelegenheiten die Gedanken der Mädchen lesen zu können. Wenn man Menschen nur lange genug beobachtete, nahm man gewisse Anzeichen wahr. Körpersprache, verstohlene Blicke, die Art, wie Dinge ausgesprochen wurden – so verrieten sich die Leute. Und ich hatte zugesehen, wie Mum diese Spielchen wieder und wieder getrieben hatte.
Sadie streckte den Arm aus und legt ihre Hand auf meine. »Hey«, sagte sie plötzlich fast liebevoll, »wir können irgendwo hingehen, wo es ruhig ist, wenn du willst. Wo uns keiner sieht. Nur du und ich. Dad wird es gar nicht erfahren.«
Ich verkniff mir ein Lächeln. »Okay.«
Nach Hause, duschen und zu Abend essen. Dann überbrachte ich Mum die schlechte Nachricht. »Ich gehe heute aus.«
»Wohin?«
»Nach Whitmere.«
»Ryan, ich war den ganzen Tag allein!«
»Habe ich kein Recht auf ein eigenes Leben?«
Und damit verschwand ich, ohne die Antwort abzuwarten.
Sadie stand schon an der Bushaltestelle am Stadtrand, als ich dort eintraf. Ich war zehn Minuten zu spät. Absichtlich. Sie winkte mir mit einer Flasche Wodka und einer Taschenlampe zu. »Hier entlang.« Sie führte mich auf einem überwachsenen Pfad zum Feld hinter dem städtischen Rugbyklub. Am Feldrand stand eine große Hütte im hohen Gras. Sadie stellte sich auf Zehenspitzen, reckte sich zum Fenster in der Bretterwand hoch und stemmte es auf.
»Es ist schon ewig kaputt«, sagte sie kichernd. »Ich glaube nicht, dass es jemand weiß. Sie benutzen die Hütte nicht mehr. Hilf mir mal.«
Ich formte meine Hände zu Steigbügeln, sie trat darauf, öffnete das Fenster noch weiter und wand sich hindurch. Ihr miniberockter Hintern hing dabei in meinem Gesicht. Sie hielt das Fenster auf, ich sprang hoch und quetschte mich auch hindurch.
In der Hütte war es trocken und es roch nach Leder und getrocknetem Schlamm. In der Ecke lag ein Haufen alter Seesäcke. Sadie setzte sich darauf und öffnete die Wodkaflasche, nahm einen Schluck und reichte sie mir. Ich trank und sie rieb sich die Arme und sah mich an.
»Ist dir kalt?« Ich schraubte den Deckel wieder auf die Flasche.
»Mhm.«
Ich setzte mich neben sie und gab ihr den Wodka. Dann zog ich sie auf meinen Schoß und schlang die Arme um ihren Körper. »So besser?« Ich streichelte ihren Arm und ließ meine Hand anschließend weiterwandern …
»Ja«, sagte sie und atmete ein wenig schneller.
Als ich anfing, darüber nachzudenken, ob ihre Titten auch orange waren, hätte ich fast die Lust verloren. Hatte sie den Selbstbräuner überall aufgetragen? Oder würden ihre Brüste – wenn ich ihr erst mal den BH ausgezogen hatte – weiß aus all dem Orange hervorstechen wie umgekehrte Spiegeleier?
Sie fühlte sich gut an, sie war warm und voll bei der Sache. Ich lehnte mich gegen die Hüttenwand und nahm noch einen Schluck. Sadie kippte sogar noch mehr hinunter. Ich küsste sie nicht, ich sah sie nur an, ohne zu lächeln, ohne etwas zu sagen, ohne irgendwas zu tun. Schließlich wurde sie nervös und beugte sich nach vorn, um mich zu küssen. Ich drehte den Kopf weg. Verwirrt hielt sie inne, ich wartete einen Moment, bis sie die Stirn runzelte und sich zurückzog. Dann lachte ich, packte sie und küsste sie.
Zehn Minuten später stellte ich fest, dass sie – was den Selbstbräuner betraf – keine Stelle ausgelassen hatte. Und sie trug einen Push-up.
Hinterher zogen wir uns
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