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Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition)

Titel: Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jarratt
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könnte die Dinge ins Lot bringen. Ich versuchte, dieses Gefühl abzustellen, weil es ja doch zu nichts führte, aber es kam immer wieder zurück, sobald ich diesen Blick in ihrem Gesicht sah.
    Ich wünschte, sie wäre jetzt bei mir. Ich wünschte, sie wäre älter. Ich wünschte, ich müsste nie wieder weg.
Was, wenn wir weiterzogen und sie wieder all diese Komplexe wegen ihrer Narben bekam? Vielleicht machte es mir einfach weniger aus, weil ich sie nie ohne gekannt hatte. Sie war eine Freundin und ich fand sie nicht hässlich.
    Mädchen machten sich immer zu viele Gedanken über ihr Aussehen. Die meisten von ihnen waren hübsch. Doch wenn man ihnen die Kleider auszog, fingen sie an zu jammern, wie fett sie wären und so Zeug. Das machte mich total verrückt, ich wäre doch nicht mit ihnen zusammen, wenn sie mir nicht gefielen. Okay, Sadie trug Push-up-BHs, dafür waren andere Teile ihres Körpers echt toll – ich gebe zu, dass ich bei ihr nicht auf den Charakter geachtet hatte. Auch Jennas Brüste waren nicht gerade riesig, aber kleine waren doch genauso schön. In diesen Reithosen sah ihr Hintern echt süß aus, und sie hatte Haare, in denen man sein Gesicht vergraben und die man die ganze Zeit anfassen wollte.
    Ich musste aufhören, so an sie zu denken. Wenn Cole hier wäre, würde er mir helfen, wieder einen klaren Kopf zu kriegen.
    Vielleicht war es ganz gut, wenn ich Jenna eine Weile seltener sehen würde. Es fühlte sich aber nicht gut an. Innen drin war ich leer, und alles schmerzte – vor allem bei dem Gedanken, dass sie mit diesem Typ rummachen könnte, während ich mit Mum beschäftigt war.
    Wie aufs Stichwort ging krachend die Tür auf. Mum lachte. Eine andere Stimme ebenfalls, eine männliche. Ich hörte sie etwas sagen und dann seine Antwort. Er war betrunken. Sie nicht. Schlimmer. Sie war high. Davon, was in ihrem Kopf abging. Sie stolperten in ihr Schlafzimmer. Ich legte mir das Kissen über den Kopf, um ihre Geräusche nicht hören zu müssen. In diesem Zustand war sie nie leise.

25_Jenna
    Am nächsten Wochenende ging ich wieder mit Leuten aus der Schule weg. Wir wollten uns am Freitagabend einen Film ansehen. Das nächste Kino war fünfundzwanzig Kilometer entfernt in einem Einkaufscenter außerhalb der Stadt. Beths Mum erklärte sich bereit, uns dorthin zu fahren. Sie holte uns ab und wir quetschen uns alle in ihre Familienkutsche.
    Als wir im Kino ankamen, war das Foyer voller Leute, und ich bekämpfte den Impuls, einfach wegzulaufen. Beth warf mir ängstliche Blicke zu, und ich rief mir in Erinnerung, was Ryan gesagt hatte.
    »Was ist dabei, wenn die Leute dich anstarren? Lass sie doch. Beachte sie einfach nicht.«
    »Aber …«
    »Aber gar nichts. Vergiss sie. Sie spielen keine Rolle. Menschen sind wie Schafe. Sie starren alles an, was sie noch nie gesehen haben. Wenn einer aus dem Fernsehen reinkommen würde, würden sie den auch anglotzen. Es hat überhaupt nichts zu bedeuten.«
Er hatte gegrinst.
»Starr zurück – dann lassen sie es ganz schnell bleiben.«
    Matthew, seine Schwester Katie und ich gingen los, um Popcorn und was zu trinken zu holen. Das Mädchen am Tresen zuckte zurück, als ich bei ihr bestellte, also tat ich so, als wäre ich Ryan, hob eine Augenbraue und blickte ihr direkt ins Gesicht. Sie wandte sich schnell ab, doch als sie mir die Getränke reichte, verhielt sie sich, als wäre ich nur irgendein Mädchen aus der Schlange.
    »Es überrascht die Leute einfach nur. Lass ihnen Zeit, sich dran zu gewöhnen. Bleib ganz ruhig.«
    Natürlich hatte ich auch seine Warnung wegen Matthew im Kopf.
    »Denk dran, wenn du nicht willst, dass er, dann –«
    »Ja ja, ich hab dich auch schon die ersten zehn Male ganz genau verstanden.«
    Im dunklen Kinosaal konnte keiner mehr mein Gesicht sehen, und ich fing an, mich wieder ganz normal zu fühlen. So wie vor dem Unfall, wenn ich mit Freunden ausgegangen war. Das verschwand auch nicht, als wir danach Pizza essen gingen. Vielleicht hatte Ryan recht. Je mehr ich mich entspannte, desto lockerer wurden die anderen, und ihre Blicke glitten nicht mehr so oft an meinen Narben vorbei. Was Matthew betraf, lag Ryan allerdings falsch. Katie zog ihn andauernd damit auf, dass er ganz verrückt nach Chloe aus dem Jahrgang unter uns sei, aber keinen Erfolg bei ihr hätte. Ich fragte mich, warum ich nicht enttäuscht war. Warum ich ein erleichtertes Grinsen unterdrücken musste. Die Wahrheit war, dass ich lieber in meiner Fantasie mit Ryan zusammen

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