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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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und marschierte zurück in die Hütte.
    Lächelnd tippte er: Sie irren sich. Für Sie hat der Ärger gerade erst begonnen.
    Er hatte genügend Zeit, um sich zu überlegen, welche Strategie er verfolgen wollte und wie er auf ihren ersten Schachzug reagieren sollte. Es musste doch irgendwie möglich sein, in das echte Versuchslabor zu gelangen. Es ärgerte ihn, dass er so viel Zeit mit dem Firmenalltag vergeudet hatte, bevor sie schließlich gezwungen gewesen waren zu fliehen. Dennoch würde er nicht aufgeben. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, diese Tarnfirma ausfindig zu machen, aber er hatte es geschafft. Nun würde er auch einen Weg finden, sie zu vernichten.
    Durch Mia verkomplizierte sich die ganze Angelegenheit jedoch. Sie wäre sicher nicht begeistert von der Idee, sich aus der Sache herauszuhalten, ihn zum Labor fahren und es zerstören zu lassen … wobei er womöglich ums Leben kommen würde. Bis er sie wiedergetroffen hatte, war dies für ihn die optimale Vorgehensweise gewesen. Und er hatte alles so oft im Kopf durchgespielt, bis er ganz beseelt davon war.
    Nun jedoch wusste er nicht mehr, was er eigentlich wollte.
    Søren baute die Satellitenantenne ab, packte sie ein und nahm einen Beutel aus dem Kofferraum, ehe er den Deckel schloss. Normalerweise hätte er sich nun einfach auf den Weg gemacht, doch er war es ihr schuldig, Bescheid zu sagen. Also klopfte er an die Hüttentür. Mia öffnete.
    »Ich mache einen Spaziergang und richte ringsherum ein paar Fallen ein. Bin bald wieder zurück.«
    »Ich soll also hierbleiben.«
    »Wenn es dir nichts ausmacht.«
    Es war wirklich frustrierend mit ihr. Jede andere Frau hätte sich in ihre kleine Auseinandersetzung hineingesteigert, aber Mia bewies Haltung. Søren drehte sich um und hängte sich den Beutel über die Schulter.
    »Du kannst vor der Realität nicht ewig weglaufen«, sagte sie ruhig.
    »Meine und deine Wahrnehmung der Realität sind sehr verschieden. Schieb den Riegel vor und öffne nur, wenn du meine Stimme hörst.«
    »Ich dachte, wir sind hier sicher.«
    Melancholisch lächelnd warf er einen Blick über die Schulter. »Man ist nirgendwo sicher.«
    Mia schnaubte halb belustigt, halb frustriert. Doch er wusste, dass sie ihm zustimmte, als sie die Tür schloss und von innen verriegelte. Trockene Kiefernnadeln knisterten unter seinen Füßen, während er die Lichtung überquerte. Hier draußen konnte er nichts Technisches installieren. Bewegungsmelder würden ständig auf Vögel und Eichhörnchen reagieren, von größeren Tieren ganz zu schweigen. Und ein wütender Bär, den ein Alarm aufgeschreckt hatte, war das Letzte, was er gebrauchen konnte.
    Darum griff er auf die guten, altmodischen Seilschlingen und Stolperdrähte zurück. Natürlich hätte er auch einige Stunden investieren und ein paar Fallgruben bauen können, aber er glaubte nicht, dass dies notwendig war. Es gab keinen Grund, anzunehmen, dass ihre Verfolger seine wahre Identität kannten. Und ohne die würden sie auch nicht auf die Idee kommen, nach Eigentum zu suchen, das Søren Frost gehörte. Er hatte so viele falsche Namen in Umlauf gebracht, mit deren Überprüfung sie erst einmal beschäftigt sein würden; Foster, Strong und Winter waren nur eine kleine Auswahl davon.
    Während er vor sich hin arbeitete und die Seile miteinander verknüpfte, wirkte die Stille im Wald beruhigend auf ihn. Knoten waren etwas Verlässliches. Machte man sie stets auf die gleiche Art, hielten sie auch immer anständig. Das Leben dagegen war nie so einfach und berechenbar.
    Er hatte es satt.
    Er war es leid, schlecht zu schlafen und zu wissen, dass die Männer, die sein Leben zerstört hatten, noch immer unbehelligt herumliefen, gut aßen, Weihnachtsgeschenke kauften, über schlechte Witze lachten. Wut kochte in ihm hoch, überkam ihn dermaßen plötzlich und heftig, dass er beinahe geschrien hätte.
    Nichts, was er tat, hatte Sinn.
    Nichts würde ihm Lexie zurückbringen.
    Zähneknirschend schlug er mit der Faust auf einen Baumstamm ein. Der Schmerz tat gut, wirkte befreiend, irgendwie läuternd. Wieder und wieder hieb er auf das Holz, nahm den körperlichen Schmerz dankbar auf, bis er seine seelischen Qualen überlagerte. Als er alles herausgelassen hatte, lehnte er den Kopf gegen die raue Borke und fühlte, wie sie sich in die Haut seiner Stirn drückte. Er würde sich schon nicht die Hand gebrochen haben, und selbst wenn, so täte er dennoch das, was getan werden musste. Und eine Verletzung würde ihn

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