Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat
persönlich nachgegangen.
Und tatsächlich, Thomas Strong besaß nicht die Blutgruppe AB negativ, was bedeutete, dass der Mann, der sich so nannte und mit Mia Sauter kooperierte, jemand anderes sein musste. Mit dieser Schlussfolgerung im Hinterkopf war alles Weitere ein Kinderspiel gewesen: Er hatte im Büro des Personaldirektors DNA-Material gesammelt. Gott sei Dank arbeitete das Reinigungspersonal schlampig.
Rowan wusste nun, dass Thomas Strong in Wirklichkeit Søren Frost hieß und ein Proband war, der den Agenten der Stiftung seit Jahren durch die Finger schlüpfte. Und nun bekäme er ihn schon bald zurück, was den Vorstand erfreuen würde. Zu schade, dass es ihn eigentlich nicht mehr interessierte, was diese Herren dachten. Über solch kleingeistige Sorgen war er hinaus.
Er bedauerte nur, über Frost und seine Fähigkeiten keine Daten mehr zu besitzen. Aber auch darüber würde er sich bald ein Bild machen können. Frost konnte nicht sehr stark sein, wenn der Killer dazu in der Lage war, ihn zu überwältigen und festzusetzen. Selbstgefällig schmunzelnd sendete er die Informationen für das Treffen.
Und nun galt es, eine Entscheidung zu fällen. Gleich hatte er Feierabend, aber Zeit für nur einen Besuch, obwohl zwei begehrenswerte Frauen auf seine Gesellschaft warteten. Eine höchst unterhaltsame Entwicklung. Nach reiflicher Überlegung kam er zu dem Schluss, dass er Gillie besuchen musste. Sie würde sich vernachlässigt fühlen, wenn er ihr nicht zeigte, wie viel sie ihm bedeutete. Mias Anwesenheit änderte schließlich nichts an seinen Plänen; er erfreute sich an ihrem Intellekt, doch ihre finsteren, scharfsinnigen Blicke lösten physisch nichts bei ihm aus. Nein, für Jasper Rowan hatte es immer nur Gillie gegeben, und dabei würde es auch bleiben.
Er fuhr seinen Computer herunter und eilte zu ihrem Apartment. Nachdem er die Entscheidung getroffen hatte, schien es ihm lange her zu sein, seit er das letzte Mal bei ihr gewesen war. Wie hatte er nur so egoistisch sein können? Sie musste sich furchtbar einsam fühlen und ihn bereits herbeisehnen.
Als Gentleman klopfte er an, ehe er eintrat. Schließlich wollte er sie nicht in Verlegenheit bringen, sollte sie gerade mit nicht ganz so damenhaften Dingen beschäftigt sein. Wie immer war ihr Zimmer aufgeräumt. Die Zeitschriften, die er zu ihrer Zerstreuung genehmigte, lagen ordentlich aufgefächert auf dem Sofatisch. Sein Anstand wurde belohnt, da sie gerade aus dem Bad kam.
Als sie ihn sah, bekam sie leuchtende Augen, und er musste sich zusammenreißen, um nicht ihre Hände zu nehmen und sie zu küssen. Rowan kam sich wie ein Monster vor, weil er seine Freizeit beim Schachspiel mit Mia Sauter verbracht hatte. So also fühlten sich Männer, die eine Affäre führten? Wie abstoßend.
»Guten Morgen«, begrüßte er sie freundlich.
Dies war sicher der passende Moment, um es ihr zu sagen. Die Neuigkeit würde sie für die kurze Vernachlässigung entschädigen. »Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen. Können wir uns setzen?«
»Natürlich.« Mit geschmeidigen, anmutigen Bewegungen ging sie zum Küchentisch und setzte sich.
»Sehr bald, meine liebe Gillie, werden wir von hier fortgehen. Ich kann es nicht länger ertragen, dich hier einsperren zu müssen. Und der Vorstand interessiert sich eh nicht für meine Arbeit oder dein Wohlergehen. Die Stiftung möchte nur Geld verdienen.«
»Wir gehen also weg?«, fragte sie in vertrauensvollem Ton.
»Ja, Liebling. Wir werden zusammen sein, wie wir es immer gewollt haben.«
Sie wirkte aufgeregt und schnappte nach Luft, was ihn unbeschreiblich erregte. Sein Penis wurde steif und drückte gegen den Reißverschluss. Rowan stellte sich vor, wie sie unter ihm im Bett lag, unschuldig und demütig. Sie war noch nie berührt worden, hatte kein Verlangen gespürt. Wie sehr er sie begehrte! Er würde ihr so vieles beibringen.
Aber nicht hier unten. Er wollte sich zurückhalten, bis sie sich ihm aus freien Stücken hingeben konnte und nicht mehr an dieses Projekt gebunden war. Denn dann würde sie bei ihm bleiben, weil sie ihn liebte, sich nach ihm sehnte und große Achtung vor seiner Vision hatte.
»Wann?«, fragte sie schließlich, als könnte sie ihr Glück kaum fassen.
»In etwa zwei Wochen. Ich muss noch einige Dinge erledigen und wichtige Verhandlungen abschließen. So lange wirst du es doch noch aushalten, nicht wahr?«
»Ganz sicher.« Sie nickte und legte eine Engelsgeduld an den Tag.
Er brachte es nicht
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