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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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zwischen heftiger Abneigung und widerwilliger Faszination, denn einen wie ihn hatte sie noch nie kennengelernt.
    »Aber mehr verrate ich nicht, min skat .«
    Doch, das hatte er gerade getan. Er hatte ihr einen kleinen Hinweis gegeben, als Test.
    Und sie erkannte die Sprache, da sie einmal für ein halbes Jahr in dem Land gearbeitet hatte.
    »Sie stammen aus Dänemark.«
    Bei ihrer raschen Antwort faltete er die Hände auf dem Tisch. Seine sturmgrauen Augen spiegelten leichte Überraschung wider. »Nicht ganz.«
    »Dann Ihre Eltern.«
    »Sie sollten nicht bohren«, sagte er ruhig. »Sonst werden Sie auf etwas stoßen, das Ihnen nicht gefällt.«
    Mia beugte sich vor und sah ihn fest an. »Eines sollten Sie von mir wissen: Wenn ich etwas will – einen Job, Informationen, materielle Dinge – dann gebe ich nicht auf, bis ich es bekomme.«
    »Ist das eine Warnung oder ein Versprechen?«
    Sie musste lächeln. »Das hängt vermutlich von meinen Absichten ab.«
    »Soll ich fragen, welche das sind?«
    »Mit der Antwort würde ich Sie ziemlich verblüffen.«
    »Das tun Sie doch andauernd.«
    Ihr Herz machte einen Sprung. Von dem Kontrast zu seinem sonst so eisigen Auftreten ließ sie sich erweichen. Er strahlte eine so intensive Wärme aus, dass sie sich fragte, ob das einladende Lächeln und der leuchtende Blick ernst gemeint waren. So hatte sie noch kein Mann angesehen, noch nicht einmal die, die behauptet hatten, sie zu lieben.
    Ehe sie etwas erwidern konnte, kam die Kellnerin mit dem Wein, zwei Gläsern, Tellern und einer Schale mit dampfenden Champignons. Sie stellte das Tablett auf einen Klappständer und servierte. »Wissen Sie schon, was Sie bestellen möchten, oder überlegen Sie noch?«
    Mia merkte, dass sie nur Augen für ihn gehabt und die Speisekarte nicht einmal in die Hand genommen hatte. »Wir brauchen noch ein paar Minuten.«
    »Kein Problem. Ich komme dann gleich noch einmal.«
    Geschickt legte er einen Pilz auf ihren Teller und schenkte Wein ein. Sie mochte seine Hände – knochige Handgelenke, große Handflächen und lange, schmale Finger –, sie würden sich wunderbar auf ihrem Körper anfühlen, zupackend und sicher. Mia musste sich zwingen, wegzusehen und die Karte aufzuschlagen.
    Konzentrier dich! Du darfst nicht vergessen, warum du hier bist.
    Nach diesem Appetizer brauchte sie keine große Vorspeise. Dem Reiseführer zufolge, der im Handschuhfach ihres Wagens lag, gab es im Village Inn eine köstliche Beerenpastete. Sie traf eine schnelle Entscheidung: Kartoffelsuppe und Salat des Hauses, damit noch Platz blieb für das Dessert. Er brauchte ein bisschen länger, weil er jede Seite so sorgfältig studierte, als hinge sein Leben davon ab.
    Als er endlich aufsah, fragte sie: »Was nehmen Sie?«
    »Rosmarinhähnchen.«
    »Ah.« Sie faltete die Hände im Schoß, um ihr Zittern zu verbergen.
    Warum war sie so nervös? So hatte sie sich zuletzt auf dem College gefühlt, als sie ihren ersten richtigen Kuss bekommen hatte, von ihrem ersten richtigen Freund – den sie selbst nachdem sie von ihm verlassen worden war, noch jahrelang geliebt hatte, und das obwohl er dann schon verheiratet gewesen war und drei Kinder in die Welt gesetzt hatte. Im Augenblick fiel ihr nicht mal mehr sein Name ein, geschweige denn sein Gesicht. Ein gutes Zeichen, denn es war Zeit, endlich über ihn hinwegzukommen. Doch sie wollte ihn – Mark hatte er geheißen – nicht durch einen anderen unerreichbaren Mann ersetzen.
    »Ich gebe Ihnen gern etwas ab, wenn Sie möchten.« Mit chirurgischer Sorgfalt zerteilte er seinen Pilz. Er benutzte Messer und Gabel auf die feine, europäische Art und bestärkte sie damit in ihrer Vermutung, dass er nicht in den Vereinigten Staaten geboren worden war.
    »Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist: Ich bin Vegetarierin.« Mia hob ihr Glas an die Lippen und trank einen Schluck.
    »Hm. Heißt das, keinen Oralsex?«
    Fast hätte sie den Wein über den Tisch gespuckt.
    Es machte ihm Spaß, sie zu verunsichern. Eine dunkle Röte stieg in ihre Wangen. Sie sah erhitzt und zum Anbeißen aus. Er sollte gar nicht an so etwas denken, doch Mia hatte einen hinreißenden Mund, und er kam immer wieder auf Ideen, was sie damit alles tun könnte.
    Sie zu küssen, war eindeutig ein Fehler gewesen. Anstatt sie als Gefahr auszuschalten, hatte er ihr Einblick in seinen Charakter gewährt. Schwächen durfte er sich nicht erlauben, nicht jetzt, wo er seinem Ziel so nahe gekommen war. Also keine Ablenkung mehr.
    Aber,

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