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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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Mann, was für ein Verlangen er danach hatte!
    Hinter sich hörte er ein unterdrücktes Kichern von der Kellnerin. Offenbar hatte sie seine Bemerkung gehört. Mia verfärbte sich noch mehr und schlug die Augen nieder.
    Verflucht, er hatte sie nicht in Verlegenheit bringen wollen. Sie wirkte so selbstbewusst, dass er angenommen hatte, es würde sie nicht interessieren, was andere von ihr dachten. Aber offensichtlich war das ein Irrtum. Sein Beschützerinstinkt erwachte, woraufhin er der Kellnerin einen eisigen Blick zuwarf und ihr klarmachte, dass die Unterhaltung sie nichts anging. »Brauchen Sie etwas, Miss?«
    Ihr Lächeln verschwand. »Möchten Sie jetzt bestellen?«
    »Rosmarinhähnchen. Mia?«
    Sie klappte die Karte zu und reichte sie würdevoll der Kellnerin. »Die Tagessuppe und den Salat des Hauses, die Vinaigrette separat.«
    Als die Kellnerin abzog, war die aufkeimende Harmonie zwischen ihnen zerstört. Mia saß ihm zwar unverändert gegenüber, trotzdem hätte sie ebenso gut gegenüber auf einem Platz an der Bar sein können. Ihre dunklen Augen waren auf einen Punkt über seiner Schulter gerichtet.
    »Es tut mir leid. Ich hatte nicht bemerkt, dass die Kellnerin da war.«
    »Man darf also ruhig vulgär sein, solange es kein anderer hört?«
    »Ich glaube, es war gar nicht das Vulgäre, was Sie gestört hat.«
    »Nein?« Ihr Hohn war nicht zu überhören, und sie schob sich ärgerlich einen Bissen in den Mund. »Kennen Sie mich so gut, dass Sie so ein Urteil fällen können?«
    Wenigstens sah sie ihm nun wieder in die Augen. Er weigerte sich zu hinterfragen, warum er über diese Kleinigkeit dermaßen erleichtert war.
    »Besser als Sie denken, würde ich meinen.« Fast sein ganzes Erwachsenendasein hatte er damit zugebracht, Menschen zu beobachten, damit er sie besser manipulieren konnte.
    »Beweisen Sie es «, forderte sie.
    Das war keine gute Idee. Um sie zu beeindrucken, müsste er seine analytische Seite zeigen, seine Genauigkeit, und damit würde er zu viel über sich preisgeben. Doch er konnte der Versuchung nicht widerstehen, vor ihr anzugeben – ein haarsträubender, primitiver Impuls.
    »Sie sind schön«, sagte er leise, »wollen es aber nicht glauben. Sie legen ein Selbstvertrauen an den Tag, das Sie jedoch nicht verinnerlicht haben, und durch Ihre Intelligenz stehen sie oft außen vor. Sie sehnen sich nach etwas, wissen aber nicht, wonach. Wie war ich bisher?«
    »So viel steht auch in einem Glückskeks.« Ihre Miene hatte sich jedoch ein wenig entspannt; es war ihr sogar eine Spur Verwunderung anzumerken.
    »Dann muss ich mich wohl mehr anstrengen. Sie haben viel mehr erreicht, als Sie früher einmal für möglich gehalten hätten, aber es genügt Ihnen nicht, und das frustriert Sie, denn mehr als alles andere möchten Sie glücklich sein. Insgeheim sehnen Sie sich nach der Anerkennung eines Mannes, von dem sie nie welche bekommen hätten, selbst wenn es Ihnen gelungen wäre, ihm zu beweisen, wie erfolgreich Sie sein können. Sie würden ihn gern sagen hören: ›Ich bin stolz auf dich.‹ Was natürlich niemals passieren wird. Das treibt Sie zu immer neuen Höchstleistungen an, obwohl Sie wissen, dass Sie die Bestätigung, die Sie sich wünschen, auch dann nicht bekommen werden.«
    Die Hand, mit der sie das Weinglas umfasst hielt, zitterte sichtlich. »Und wer ist dieser Mann?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ihr Vater? Großvater? Das kann ich unmöglich wissen, es sei denn, Sie verraten es mir.«
    »Sie konnten auch unmöglich wissen, was Sie bisher alles gesagt haben. Sie sind unmöglich.«
    »Ich weiß.«
    Tote Männer gingen nicht mit schönen, intelligenten Frauen aus. Und trotzdem saß er hier. Wieder einmal hatte sich etwas in der Realität verändert.
    Ihre schwarzen Augen glänzten zu sehr. »Geben Sie zu, dass Sie das nicht nur aus ihren Beobachtungen schließen. Sie haben in meiner Vergangenheit herumgeschnüffelt.«
    »Nein, Mia. Ich weiß nicht einmal, woher Sie stammen.«
    Sie seufzte leise, als hielte sie das für gelogen. »Warum sind Sie hier?«
    »In Virginia oder hier mit Ihnen im Restaurant?«
    »Beides. Aber ich bezweifle, dass Sie mir eine ehrlich Antwort geben werden.«
    Damit traf sie ihn. »Ich habe Sie nie angelogen.«
    »Nur, als Sie sagten, ich solle Ihnen vertrauen.«
    »Die Sache ist gut ausgegangen«, erwiderte er in scharfem Ton. »Ihre Freundin ist in Sicherheit, Sie sind unverletzt geblieben, und der Schurke ist tot. Verraten Sie mir, wie ich das alles hätte

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