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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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jemand anderer zu sein. Wie sie jedoch darauf gekommen waren, blieb schleierhaft.
    Aber möglicherweise handelte es sich bei der Untersuchung wirklich nur um eine harmlose Maßnahme. In Zeiten schlechter Konjunktur, in denen Firmen nach Belieben Angestellte entlassen konnten, wurden solche Handlungsweisen wohl kaum infrage gestellt. Auch er selbst hatte zwar einen unbefristeten Arbeitsvertrag, doch im Kleingedruckten stand, er müsse sich regelmäßigen, nach Ermessen des Unternehmens durchgeführten Untersuchungen fügen. Nichtsdestotrotz kam ihm der Turnus von drei Monaten ungewöhnlich vor.
    Er wollte gerade gehen, da klopfte Mary an die Tür. »Darf ich reinkommen?«
    »Natürlich«, entgegnete er höflich, obwohl ihm absolut nicht danach war, freundlich und geduldig zu sein.
    »Ich möchte mich nur bei Ihnen bedanken. Glenna war mir eine große Hilfe. Ihretwegen kann ich nun sogar früher in den Mutterschutz gehen, sofern Sie bereit sind, das hier zu unterschreiben, natürlich.«
    Ach, das war es, weshalb sie zu ihm kam.
    »Natürlich. Und Sie glauben, Glenna kann Sie vollwertig ersetzen?«
    Mary nickte. »Meiner Ansicht nach hätte sie längst befördert werden müssen.«
    Diese Ansicht teilte er. »Dann soll sie Ihre Stelle auch in Vertretung bekommen. Sie können dann ab Montag zu Hause bleiben, wenn das so in Ihrem Sinne ist.«
    »Ja, darauf wollte ich hinaus. Die Kolleginnen schmeißen am Donnerstag übrigens eine Babyparty im Pausenraum für mich. Und ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht auch kommen möchten.«
    Zu einer Babyparty … Er betrachtete sie amüsiert. »Vielen Dank für die Einladung. Falls ich es nicht schaffen sollte, werde ich Glenna ein Geschenk für Sie mitgeben.«
    Das alles war so trivial. Wie konnte er nur in dieses Leben hineingeraten? Er wollte keine Kontakte knüpfen, sondern endlich sein Ziel erreichen.
    Verlegen nickend nahm Mary dies hin und eilte hinaus. Kurz darauf kam Glenna mit den nötigen Papieren zum Unterschreiben in Zimmer, darunter ihr Vertrag für die Schwangerschaftsvertretung.
    »Ich bin begeistert«, sagte sie und wippte auf den Absätzen ihrer zweckmäßigen Schuhe. »Ich habe immer schon davon geträumt, mich nur nie getraut zu fragen. Sie sind das Beste, was dieser Abteilung passieren konnte.«
    Gott steh euch bei!
    Søren unterschrieb die Papiere. »Ich muss jetzt zu einem Termin. Sie brauchen heute nicht mehr mit mir zu rechnen.«
    Gerade als er glaubte, endlich gehen zu können, passte Todd ihn auf dem Flur ab. »Ich habe gerade von Glennas Beförderung erfahren. Wird die neue Kraft denn imstande sein, mir bei speziellen Projekten zu helfen?«
    »Nein«, entgegnete Søren und grinste genüsslich. »Ich fürchte, das übersteigt das Budget. Sie wird mit den Aufgaben am Empfang vollkommen ausgelastet sein.«
    Und damit ließ er den Buchhalter stehen, der ihm wütend nachblickte. Es war so ungemein befriedigend, einem Arschloch eins reinzuwürgen.
    Um viertel nach zwei kam er im Krankenhaus an und schlenderte ganz ungeniert direkt zur Blutbank. Da er einen gestohlenen Arztkittel trug und somit allem Anschein nach das Recht hatte, sich dort aufzuhalten, wurde er nicht weiter beachtet.
    Du hast nichts zu befürchten , redete er sich immer wieder ein.
    Ihm war es schon einmal gelungen, Micor zu täuschen, und er würde es wieder schaffen. Dazu musste er nur seine Blutprobe gegen eine andere ersetzen, da sein DNA-Profil mit Sicherheit noch in der Unternehmensdatenbank zu finden sein würde. Sie gaben ihre Versuchspersonen nicht einfach so auf.
    Kurz bevor er die Tür öffnen wollte, tippte ihm eine der Krankenschwestern auf den Arm. »Doktor, Mrs Feldman verlangt nach einem Arzt.«
    Scheiße! Ganz ruhig bleiben.
    »Ist das ein Notfall?«
    Die Schwester seufzte. »Nein, sie nervt bloß. Würden Sie sich bitte ein paar Minuten Zeit nehmen? Ich wäre Ihnen unendlich dankbar, wenn Sie sie davon abbringen könnten, alle fünf Minuten zu klingeln.«
    Søren überlegte. »Ich werde mit ihr sprechen. In welchem Zimmer liegt sie denn?«
    »In 201. Vielen Dank, Doktor.«
    Lautlos eilte die Schwester auf ihren Kreppsohlen den Gang hinunter, um sich um den nächsten »Notfall« zu kümmern. Auf Anhieb fand er das von ihr beschriebene Zimmer, da die schrille Klingel über den halben Flur zu hören war. Mit einem künstlichen Lächeln betrat er den Raum und nahm die Krankenakte zur Hand, damit er seiner Rolle auch gerecht wurde.
    Dann gab er vor, die Einträge zu überfliegen.

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