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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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beruhigt, dass Sørens Verdacht nichts mit Außerirdischen oder radioaktiver Strahlung zu tun hatte.
    »Bedaure, nein. Aber Glenna in der Personalabteilung des Unternehmens kann Angaben zur Person machen und auch den Namen des behandelnden Zahnarztes heraussuchen.«
    Er musste schmunzeln. Es freute ihn, wenn Dinge, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun hatten, sich durch cleveres Schlussfolgern zu einem großen Ganzen zusammenfügten.
    »Also Micor Technologies«, wiederholte der Mann; er schien sich die Namen zu notieren.
    »Ja. Danke, dass Sie die Angelegenheit ernst nehmen. Die Familie sollte wissen, was mit ihr passiert ist.«
    »Da haben Sie recht«, pflichtete der Mann ihm bei.
    Nachdem Søren aufgelegt hatte, gab Mia ihm einen Kuss. »Wofür war der?«, fragte er, als sie die Telefonzelle wieder verließen.
    »Für eine gute Tat.«
    Søren betrachtete sie amüsiert. »Wenn es für jede gute Tat einen Kuss von dir gibt, könnte ich mein ganzes Leben umkrempeln.«
    »Schmeichler.«
    Lächelnd schlenderte er mit ihr zurück zum Gebrauchtwagenhändler und begutachtete die Fahrzeuge in der vordersten Reihe. Keines von ihnen wirkte sonderlich neu oder auffällig. Hier waren sie an der richtigen Adresse. Der Händler hatte zwar noch geschlossen, aber dem Schild nach würde er in fünf Minuten öffnen. Bis dahin konnte er sich noch in Ruhe umschauen. Mia tat es ihm gleich.
    »Das ist der reinste Schrottplatz«, lautete schließlich ihr vernichtendes Urteil.
    »Gibt es nichts, was deinen Blick auf sich zieht?«
    Sie ließ ihm einen spöttischen Blick zukommen, schaute sich die ziemlich desolat aussehenden Wagen dann jedoch noch einmal genauer an. »Der Corolla macht einen anständigen Eindruck und hat kaum Schrammen. Das sind meist ganz verlässliche Autos und –«
    »Es gibt sie zu Hauf«, schloss er den Satz. »Du lernst.«
    »Die Farbe ist auch unauffällig.«
    Grau. Es gab kaum eine Farbe, die weniger auffiel. Zwar standen noch weitere Wagen, die infrage gekommen wären, auf dem Hof, aber ihm gefiel der Toyota auch. Plötzlich bemerkte Søren, dass sie beobachtet wurden, weshalb er begann, Mia zärtlich und vor allem häufig zu berühren, um den Händler in die Irre zu führen. Hierzu veränderte er auch seine Körperhaltung und bewegte sich langsam und steif, um alt zu erscheinen. Sollte also später jemand zu dem Händler kommen und sich über sie erkundigen, würde der wahrscheinlich die Auskunft geben, seine einzigen Kunden seien ein alter Knacker und dessen attraktive junge Freundin gewesen.
    »Was ist los?«, flüsterte Mia. »Hast du ein steifes Kreuz vom Fahren?«
    Es war noch immer ungewohnt für ihn, dass jemand so genau auf ihn achtete. Er unterdrückte ein ironisches Lächeln, und nachdem er ihr sein Täuschungsmanöver erklärt hatte, sah er stille Bewunderung in ihren Augen. Einen kurzen Moment lang sonnte er sich darin, dann humpelte er zur nächsten Karre.
    So streiften sie über den Hof, bis ein kleiner Mann mittleren Alters von innen das Büro aufschloss und in die Sonne hinaustrat. Der Händler hatte tatsächlich einen Jogginganzug in der Traumfarbe Taubenblau an, und Søren war sich ziemlich sicher, dass Hemden mit langen spitzen Kragen wie das seine seit den 1970er-Jahren nicht mehr verkauft wurden. Eine Krawatte oder ein bunter Schal hätte den Look wohl komplettiert, aber nein – stattdessen trug der Mann ein schlecht sitzendes Toupet auf dem Kopf. Søren ertappte sich dabei, wie er die rotbraunen Kunsthaare, unter denen grauer Flaum hervorlugte, fasziniert anstarrte.
    Unbeirrt strahlte der Mann seine Kundschaft an. »Morgen, Leute. Kleine Probefahrt gefällig, oder wollen Sie nur mal gucken?«
    Søren schmachtete Mia an, als wäre sie für ihn das größte Glück auf Erden. »Was immer sie möchte.«
    Für einen kurzen Moment stockte ihr der Atem, doch sie fing sich rasch wieder. »Was kostet der Geo?«
    Ah, cleveres Mädchen. Nie gleich nach dem fragen, was man eigentlich möchte.
    »Also für eine so hübsche Dame kann ich einen Sonderpreis machen. Elfhundert.«
    Mia schüttelte bedauernd den Kopf. »Das können wir uns leider nicht leisten. Er hat nur ein geringes Einkommen, wissen sie, und ich selbst habe bislang noch keine Arbeit gefunden.«
    »Sind Sie neu in der Gegend?«
    »Ja, wir sind gerade erst hergezogen.«
    Søren konnte dem Händler ansehen, dass er seine Schlüsse zog. »Also, es ist wirklich reizend, wie Sie sich um Ihren Dad kümmern.«
    Sie machte große

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