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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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tue.«
    »Was glauben sie denn, wo du bist? Dass du hier wie ein Einsiedler lebst?«
    »Nein.« Gedankenverloren ließ er seinen Blick über die Baumwipfel in die Ferne schweifen. »Sie glauben, dass ich bei besagtem Autounfall ums Leben gekommen bin. Alle tun das.«
    »Und Schuld daran ist deine Gabe«, schlussfolgerte sie entsetzt. »Sie haben dich einfach nicht sehen können. Aber wie geht das? Du warst doch bloß verletzt, und das Klinikpersonal hielt dich für tot?«
    »Sie hörten einfach auf, mich zu versorgen. Ich habe das Krankenhaus verlassen. Die Narben würden nicht so schlimm aussehen, wenn die Behandlung fortgesetzt worden wäre.«
    Mia war sprachlos vor Mitgefühl und folgte ihm schweigend zur Tür. Sie stellte sich vor, wie es wohl wäre, vor seiner Familie zu stehen und immer wieder zu sagen: »Seht her, ich bin nicht tot, bitte, seht mich doch an.« Und das wieder und wieder – vergeblich. So, wie sie ihn kennengelernt hatte, war er anschließend wahrscheinlich mit dem Vorsatz, zu sterben und damit die Annahme aller anderen Wirklichkeit werden zu lassen, fortgekrochen. Aber er hatte überlebt. Er durfte nicht sterben. Nicht, ohne Lexie zu rächen – und Søren besaß einen eisernen Willen. Sie schlang von hinten die Arme um ihn und lehnte den Kopf gegen seinen Rücken.
    Sie verspürte den unbändigen Drang, alles über ihn zu erfahren, und nicht nur zu wissen, dass sich seine Nackenhaare kräuselten, wenn er vom Sex verschwitzt war. Sie wollte –
    Mehr …
    Der Wunsch wurde noch größer, als er die Einkaufstüten auf dem Boden abstellte. Sie fühlte sich so furchtbar müde und durcheinander. Sie befanden sich in Lebensgefahr, noch dazu hatte sie rasende Kopfschmerzen, da die Wirkung der Tablette längst abgeklungen war.
    Er hob die Glasabdeckung der Außenleuchte an und holte einen Schlüssel hervor, mit dem er aufschloss. Im Inneren der Hütte roch es nach Staub und irgendwie abgestanden, als wäre sie lange nicht benutzt worden. Es gab nur einen großen Raum sowie ein winziges Bad, für das Mia in diesem Moment jedoch äußerst dankbar war.
    Das Futonsofa in der Mitte des Zimmers ließ sich zum Bett ausziehen, und in einer Ecke stand ein handgefertigter Schaukelstuhl. Die niedrige Decke trug zur Behaglichkeit bei. Und der heimelige Flickenteppich sowie die braun karierten Vorhänge verrieten, dass hier seine Mutter Hand angelegt hatte.
    »Wenn sie uns hier finden, haben sie herausbekommen, wer ich wirklich bin«, sagte er, während er die Lebensmittel einräumte.
    Mia packte gerade ebenfalls eine Tüte aus. Hmm … Bohnen … Die werden nicht alt. »Wäre dann nicht auch deine Familie in Gefahr?«
    »Gut möglich. Aber es wäre noch riskanter, wenn ich nun hinfahren würde, um sie zu schützen.«
    »Weil sie vielleicht bereits beobachtet wird.«
    »Ja.«
    »Aber … wie kann der Killer wissen, dass du es bist?«
    »Aufgrund seiner eigenen Erwartungshaltung. Meine Fähigkeit ist manchmal auch von Nachteil für mich. Wenn jemand bewusst nach mir Ausschau hält und fest damit rechnet, dass auch ich aufkreuze –«
    »Dann erkennt er dich.« Mia seufzte. »Das ist der Sache nicht gerade zuträglich.«
    Søren lächelte müde. »Da sagst du was.«
    »Wenn unser Verfolger allerdings eine Frau wäre, dann bräuchtest du sie einfach nur zu küssen, und sie würde vor lauter schönen Illusionen vergessen, wer du bist.«
    »Ich bezweifle jedoch, dass sie mich so nah an sich heranlassen würde«, erwiderte er nüchtern. »Mach dir einfach keine Gedanken über so was, Mia. Ich habe mich schon häufiger hier versteckt, wenn es für mich brenzlig wurde. Meine ersten Aktionen waren weder gut geplant noch einwandfrei ausgeführt. Ich habe einfach nur Rache genommen.« Der grimmige Zug um seinen Mund veranlasste sie, besser nicht weiter nachzuhaken.
    »Deshalb brauchtest du einen Platz zum Untertauchen.«
    »Hier gibt es keinen Strom«, fuhr er fort. »Man kann also nur kalt duschen. Und abends zünden wir Kerzen und Laternen an. Es sollte noch ein Kanister Petroleum da sein.«
    Plötzlich fiel ihr ein Ofen ins Auge. Ein solches Modell hatte sie noch nie zuvor gesehen. Er war oben flach, besaß einen Kurbelgriff und das Rohr ging durch die Wand hinaus nach draußen. Rechts und links von ihm standen Regale, in die Søren die Konserven einräumte. In der Ecke waren Holzscheite aufgeschichtet. Søren steckte einige von ihnen in den Ofen und zündete sie an.
    »Du erwartest aber nicht, dass ich auf dem Ding koche,

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