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Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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her, dass sie ihre Fähigkeit benutzt hatte. Apex hatte den Diebstahl zwar bemerkt, das spürte sie, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Stirnrunzelnd starrte er auf die Stelle, wo sie ihn berührt hatte, dann rieb er sich nachdenklich und mit zusammengekniffenen Augen den Arm.
    Kyra lief die Treppe hinauf, um sich fertig zu machen. Reyes suchte ihr die lindgrüne doppelt genähte Polyesterhose und eine dazu passende bedruckte Bluse aus. Obendrein verdeckte sie ihre Sommersprossen mit einer Foundation, mit der sie aussah, als hätte sie einen Sonnenbrand. Und zum Abschluss stopfte sie noch ihre Haare unter eine Baskenmütze und setzte eine Omabrille auf. So erkannte sie sich schließlich selbst kaum wieder.
    »Oh Scheiße.« Apex stieß höhnisches Wolfsgeheul aus.
    Aber da sie ihn gerade eben beklaut hatte, ließ sie seinen Spott mit einem gequälten Lächeln über sich ergehen. Reyes, der der Crew noch einmal Anweisungen gab, beachtete sie gar nicht. Endlich waren sie so weit.
    »Du bist verrückt«, sagte Apex. »Es wird scheißschwer sein, ganz nach oben zu kommen, Alter. Aber wir tun, was wir können, um sie abzulenken. Bin allerdings froh, dass du im Voraus bezahlt hast.«
    Reyes lachte. »Sonst würdest du doch gar nicht erst für mich arbeiten.«
    »Stimmt. Lass uns loslegen.« Er gab seinen Jungs einen Wink, und sie verließen gemeinsam die Wohnung.
    »Ich geh mich noch schnell umziehen.«
    Fast hätte Kyra erwidert, dass er ihr gefiel, wie er war – doch dann fiel ihr wieder ein, dass er es nicht tat. Niedergeschlagen wartete sie auf ihn. Sie hatte sich von der Euphorie, welche die Planung der nächsten Schritte ausgelöst hatte, mitreißen lassen.
    Fünf Minuten später kam Reyes in einem himmelblauen Anzug die Treppe herunter, den er mit weißen Schuhen und einem passenden Gürtel samt riesiger Schnalle kombiniert hatte, seine Haare mit so viel Gel zurückgekämmt, dass es für halb Manhattan gereicht hätte. Irgendwie war es ihm gelungen, die unterschwellige Bedrohlichkeit, die von ihm ausging, zu persiflieren, sich zu einem Witz seiner selbst zu machen.
    »Ich würde nie etwas von dir verlangen, zu dem ich nicht selbst bereit wäre.«
    Kyra konnte nicht anders, sie musste lachen. »Wir sehen zu albern aus, als dass wir gefährlich sein könnten, oder?«
    »So ist’s ja auch gedacht. Sollten sie uns irgendwo erwischen, wo wir nichts zu suchen haben, werden sie nicht gleich argwöhnisch. Das wird uns ein paar Sekunden Vorsprung geben, damit wir die Situation bereinigen können.«
    Sie wusste, was er meinte, und nickte ernst. Die Vorstellung, einen unbekannten Sicherheitsmann umzubringen, behagte ihr zwar nicht, aber die Vorstellung, Mia zu verlieren, noch viel weniger. Sie würde alles Nötige tun, um sie zu retten.
    Von da ab war der Plan nicht mehr festgelegt. Hätten sie die Chance, würden sie Serrano erledigen, aber auch nur dann, wenn sie bis dahin bereits wüssten, wo Mia gefangen gehalten wurde. Reyes vermutete, dass Serrano den Bewachern den Befehl gegeben hatte, Mia zu töten und alle Spuren zu beseitigen, sollten sie nichts mehr von ihm hören.
    Darum musste es ihr vordringlichstes Ziel sein, in die Sicherheitszentrale zu gelangen und Kopien von den Kameraaufzeichnungen zu machen, die sie sich dann anderswo ansehen und auf diesem Weg vielleicht herausfinden könnten, welcher von Serranos Leuten Mia weggeschafft hatte. Zumindest würde ihnen das Material einen Hinweis darauf geben, in welche Richtung sie zu suchen hätten, und das wäre immerhin mehr, als sie bis jetzt wussten.
    »Wir müssen uns beeilen. Ich kann uns durch die Sicherheitstüren nach oben bringen, aber ich weiß nicht – «
    »Wie lange es anhält«, schloss er den Satz. »Also los.«
    Und so kehrte Kyra in das Kasino zurück. Auf eine Weise, mit der Serrano niemals rechnen würde, weil Arschlöcher wie er die eigene Person über jedwede Freundschaft stellten. Sie marschierte direkt durch den Vordereingang. Und da sie wusste, wo die Kameras hingen, schaute nicht zu ihnen hinauf, sondern tat stattdessen so, als würde sie das laute Treiben und all den Luxus um sich herum bestaunen. Serrano war genauso, dachte sie, laut und schillernd, aber er sagte nichts aus. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wo sie diese Worte schon einmal gehört hatte, vielleicht war es in einem Film gewesen.
    Aus den Augenwinkeln heraus entdeckte sie Apex. Reyes gab ihm ein Zeichen, als sie das Kasino durchquerten. Alle Akteure waren auf ihren

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