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Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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aus.«
    »Scheinst tief in der Scheiße zu sitzen. Hoffe, du verteilst sie nicht.« Sein Informant legte auf.
    Nach zweieinhalb Stunden wurde Reyes langsam unruhig. Er hatte große Hoffnungen in Apex gesetzt, der viele Jahre lang immer wieder einmal von ihm angeheuert worden war. Gerade als er zurück zur Wohnung gehen wollte, sah er den schlaksigen Mistkerl durch die Menge auf sich zukommen. Er hatte sich neben den karminroten Strähnen, die Reyes schon kannte, mittlerweile auch blaue Spitzen in das dunkle Haar gefärbt und sein Gesicht zierten nun fünf anstatt vormals drei Piercings. Ansonsten war er jedoch mehr oder weniger der Alte geblieben.
    »Setzen wir uns an einen Tisch«, sagte er zur Begrüßung.
    Reyes folgte ihm in eine Ecke, wo sich Geschäftliches erledigen ließ. Es sollte nicht auffallen, wenn Bares den Mann wechselte. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kam, es liefe gerade ein Drogen-Deal ab. Seine ethnische Herkunft machte dies für viele Menschen relativ wahrscheinlich; die Leute schienen stets davon auszugehen, Latinos mit Geld führten Übles im Schilde.
    »Was hast du für mich?«, fragte Reyes.
    »Erst die Kohle«, verlangte Apex.
    Reyes reichte ihm einen weißen Briefumschlag unter dem Tisch durch, den der Informant sofort in seiner zerschlissenen Jeansjacke verschwinden ließ. Das Ding sah viel zu schäbig aus, um es zu tragen, wurde nur noch von Sicherheitsnadeln und offensichtlich viel Liebe zusammengehalten und war mit Anarchiesymbolen und chinesischen Schriftzeichen bemalt. Reyes konnte sich nicht daran erinnern, Apex je ohne sie gesehen zu haben, egal, wie heiß es gewesen war. Darunter trug er wie immer eines seiner schmuddeligen T-Shirts. Auf diesem Exemplar stand »Detroit Cobras«.
    »Man hört drei Dinge. Er ist sauer, weil ihn irgendeine Schlampe abserviert hat, einer seiner Angestellten ist spurlos verschwunden, und ein Bulle namens Sagorski macht ihm Druck. Denkt, Serrano habe was mit dem Mord an seinen Konkurrenten zu tun. Man erzählt, es sei ein professioneller Mord gewesen, aber eine ziemliche Sauerei. Klingt nach Serrano, der einen echt miesen Tag gehabt haben muss; dann ist er nicht gerade zimperlich.«
    »Gibt’s Beweise oder wollen sie’s ihm nur anhängen?«
    »Das ist nicht sicher. Ich hatte nicht genügend Zeit, um mehr rauszukriegen. Wenn du Insiderinformationen willst, dauert’s länger. Und kostet mehr.«
    Reyes winkte ab. »Mich interessiert nicht, wer Serranos Konkurrenz umgebracht hat oder was die Bullen darüber denken. Hast du was von einer neuen Frau gehört? Ist er mit einer gesehen worden?«
    »Nee, Mann. Er scheint im Moment keinen Bock drauf zu haben. Ist den ganzen Tag im Kasino, und abends schneit er schon mal in einem seiner Clubs, in ’ner teuren Tittenbar oder bei Farraday’s vorbei, wo er dann mit anderen reichen Säcken abhängt.« Apex klang verbittert, aber Reyes ignorierte seinen scharfen Tonfall. Jeder besaß sein ganz eigenes Lieblingshassobjekt.
    Also hatte niemand Mia kommen oder gehen sehen, was hieß, dass Serrano sie irgendwo versteckt halten musste. So langsam wurde die Sache interessant. Es würde verflucht schwierig werden herauszufinden, wo sie war, die Rettungsaktion durchzuziehen und den Scheißkerl hiernach unauffällig zu beseitigen. Sie würden vielleicht ein bisschen Hilfe brauchen.
    »Kannst du später bei mir vorbeikommen? Ich habe einen speziellen Auftrag für dich.«
    Apex zog eine seiner mehrfach gepiercten Brauen hoch. »Es hat einen Grund, warum wir uns immer in der Öffentlichkeit treffen, Alter. Das läuft bei mir nicht.«
    »Quatsch«, raunte Reyes. »Bring ein paar von deinen Jungs mit. Ihr sollt für mich ein bisschen Stunk machen.«
    »Das kostet aber«, ließ Apex ihn wissen. »Wir sind nicht billig.«
    »Und einfach bist du auch nicht. Finde raus, wie viele Domizile Serrano besitzt, die für mich in annehmbarer Fahrtentfernung liegen, und sei um acht in meiner Wohnung.« Er schrieb die Adresse auf eine Cocktailserviette und schob sie über den Tisch.
    Über Apex’ Gesicht huschte ein Lächeln, durch das er unerwartet jungenhaft aussah. Nicht zum ersten Mal fragte sich Reyes, wie alt sein Informant wohl sein mochte. Der Bursche war schon seit Jahren auf sich allein gestellt, war es schon lange vor dem Erwachsenenalter gewesen und hatte gelernt, seinen Riecher für Neuigkeiten gewinnbringend einzusetzen. Er besaß auch ein Gespür dafür, sich schwer zugängliche Informationen zu beschaffen, und wusste

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