Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
zu töten.
„Jackson, es tut mir leid. Das hab ich nicht gewusst. Ich verstehe nur nicht: Warum greift er mich nicht als Wölfin an?“
„Er erkennt dich, ich erkenne dich. Du riechst nach mir, und dennoch, solange du nicht offiziell meine Lupa bist, folgt er seinen Regeln.“
„Und wie werde ich zu deiner Lupa?“
Jackson seufzte tief, kämpfte sichtlich mit der Antwort und schloss die Augen.
„Du musst mit meinem Clan laufen.“
Sie nickte distanziert und stand auf.
„Und das wird niemals passieren.“
Mit gesenktem Kopf stand sie da, und der Schmerz nagte an ihr. Jackson ging langsam auf sie zu, streckte seine Hände nach ihrem Gesicht aus, doch sie wich vor ihm zurück.
„Du hast versprochen …“
Beide rissen ihre Köpfe zu dem seltsamen Geräusch herum, das plötzlich ertönt war.
„Was war das?“
„Keine Ahnung, aber wir sollten zurück zur Farm.“
Die Sorge um die anderen ließ das Gespräch in den Hintergrund rücken. Etwas ging auf der Farm vor, und je näher sie dem Gelände kamen, desto beunruhigender klang es.
Kapitel 22
Lou Decker schob seine Sonnenbrille lässig auf seinem Nasenrücken zurecht, und der Geruch von Kautabak lag in der Luft. Der Kleinstadtsheriff stemmte die Hände in die Hüften und zog die Uniformhose hoch. Er schniefte und lauschte den Argumenten von Reece, der versuchte, eine Erklärung für das Verhalten der aufgegriffenen Jugendlichen zu finden. Reece‘ Charme-Offensive kam bei Lou nicht an. Der Polizist verzog sein Gesicht und blickte über die Schulter seines Gegenübers. Über den Rand seiner viel zu großen Sonnenbrille sah er Devin in Begleitung von Jackson hinzukommen. Jacksons Blick wechselte zwischen den schuldbewussten Gesichtern der drei Ausreißer.
„Was ist hier los, Sheriff?“
„Devin Hayes? Ich dachte, du hättest unserer schönen kleinen Stadt den Rücken gekehrt?“
Devin trat vor Jackson und streckte freundlich lächelnd ihre Hand aus. Der Sheriff ergriff sie, nahm endlich die Sonnenbrille aus dem Gesicht und schmunzelte mit warmen, braunen Augen.
„Lou, schön dich wiederzusehen. Was haben die drei angestellt?“
„Eigentlich nur eine von den Schützlingen.“
Er deutete auf Lila, die aussah, als würde sie liebend gern im Erdboden versinken. Jacksons Blick heftete sich ebenfalls auf sie. Der Sheriff sah sich um, und Devin sprang spontan an seine Seite, hakte sich bei ihm unter wie bei einem alten Freund.
„Wir sind nur auf der Durchreise. Wir machen Urlaub, und sind ziemlich ausgelaugt. Mir ist die Farm wieder eingefallen, also haben wir hier unser Lager aufgeschlagen. Außerdem wollte ich meinen Freunden zeigen, woher ich komme. Und weil es hier so schön ist, haben wir entschieden, ein paar Tage dranzuhängen.“
Der Sheriff grinste stolz und nickte verständnisvoll. Man sah ihm deutlich an, wie sehr er seine Stadt liebte, und der erste Eindruck von Überheblichkeit und übertriebenem Pflichtgefühl verflog. Devin gab Reece und Jackson ein verdecktes Zeichen, woraufhin sie die Jugendlichen schweigend fortbrachten.
„Wie geht es deiner Mutter, Lou?“
Der Smalltalk lenkte ihn ab, und Devin spazierte mit dem Ordnungshüter über das Gelände. Als sie zu seinem Dienstwagen zurückkehrten, strich er ihr sanft über den Kopf.
„Bleibt so lange ihr wollt. Es ist schön, dich wiederzusehen, Devin. Pass auf dich auf. Und vor allem achtet darauf, was eure Kinder anstellen.“
Er stieg in den Wagen, winkte und fuhr davon. Reece blieb neben Devin stehen und schien beeindruckt.
„Eine alte Flamme?“
„Das beruhte nie auf Gegenseitigkeit.“
„Von deiner Seite oder seiner?“
Devin wandte sich ihm zu und hob lächelnd ihre linke Augenbraue.
„Ah okay, er war unsterblich in dich verknallt, aber du warst zu jung.“
„Lou ist genauso alt wie ich. Für mich war es Freundschaft, für ihn mehr. Seine Mutter hatte schon das Familienhochzeitskleid entstaubt.“
Sie lächelte bei der Erinnerung.
„Also, was haben sie angestellt?“
„Nichts Weltbewegendes. Lila hat mit einem der Jungs von der Autowaschanlage geflirtet, und Peter hat ihr eine Szene gemacht, weil sie ausgerissen ist. Die Kerle haben sich ein bisschen rumgeschubst und Lou hat rechtzeitig eingegriffen.“
Reece‘ Mimik verdunkelte sich.
„Sie wusste doch, was hier los ist. Warum ist sie ausgerissen? Verdammt, sie weiß doch, wie gefährlich das ist.“
„Sie spüren, dass etwas in der Luft liegt, das wir ihnen nicht sagen.“
Nicht nur die
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